Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

„Deutschlands sexuelle Tragödie“ – Bernd Siggelkow. „Kinder verlernen Liebe durch Pornographie“. Neoliberale Ziele -und bereits erreichte Resultate. Welche deutschen Parteien und Politiker bewußt die sexuelle Verrohung von Heranwachsenden fördern – und damit (sehr unchristliche) Wertvorstellungen offenbaren.

Freitag, 26. September 2008 von Klaus Hart

PornografiavirtualSP15

“Virtuelle Pornographie – eine reale Gefahr” – Straßenprotest in Sao Paulo.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/852281/

 Autor Siggelkow: Kinder verlernen Liebe durch Pornographie

 Bernd Siggelkow hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „Deutschlands sexuelle Tragödie. Wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist“. Dieses Buch erzählt von Kindern und Jugendlichen, die Pornographie im Internet konsumieren und Sex praktizieren und von Eltern, die das nicht stört. Siggelkow forderte im Deutschlandfunk von Eltern, aber auch von Lehrern, das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken, um ihrer Verrohung entgegenzuwirken…

Bernd Siggelkow hat vor 13 Jahren im Berliner Stadtteil Hellersdorf das christliche Kinder- und Jugendwerk „Die Arche“ gegründet. Er hat also viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Bernd Siggelkow hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „Deutschlands sexuelle Tragödie. Wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist“. Dieses Buch erzählt von Kindern und Jugendlichen, die Pornographie im Internet konsumieren und Sex praktizieren, von Eltern, die das nicht stört, von jungen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, deren körperliche Reife vorhanden ist, deren Seele aber hinterherstolpert, wie es im Buch formuliert ist.

…Sie warnen vor einer Verrohung von Kindern. Können Sie Beispiele anführen?

Siggelkow: Wir haben in den letzten Jahren immer wieder erleben müssen, dass Eltern mit ihren fünf-, sechs-, siebenjährigen Kindern gemeinschaftlich Pornofilme schauen, die Kinder, die dann in unsere Einrichtung gekommen sind, darüber berichtet haben. Dann haben wir die Eltern darauf angesprochen, sie gefragt, was sie da machen, was sie sich dabei gedacht haben. Und dann sagen sie „wieso, es ist doch nur Sex“. Die Bilder, die sich dann in den Köpfen der Kinder abspielen, das ist ihnen eigentlich gar nicht so bewusst, weil sie sich mit dieser Thematik gar nicht so stark auseinandersetzen. Und was wir ganz oft erleben, dass so elfjährige Mädchen in meinem Büro sitzen, die schon einige Zeit in unsere Einrichtung kommen, die mich fragen, ob sie hässlich sind – eigentlich sind es hübsche Mädchen -, und ich frage sie dann „sag mal, warum stellst du mir so eine Frage, du bist doch ein bildhübsches Mädchen“, und dann sagen sie zu mir, „ich habe noch niemals Sex gehabt“. Sie definieren sich eigentlich dann nur darüber, dass sie irgendwann Sex erleben, weil sie schon viel zu früh erwachsen werden.

…Herr Siggelkow, welche Folgen hat der Konsum pornographischer Filme oder Sequenzen für Kinder und Jugendliche? Was haben Sie beobachtet?

Siggelkow: Da wo Kinder ungesteuert und ungefiltert das Internet aufsuchen können und vielleicht ihre Bildung und auch ihre Bilder sich aus dem Internet ziehen können, da ist die Pornographie natürlich ganz stark verbreitet, denn ich kann ja heute auf einschlägigen Seiten mit einem Klick, der fragt „bin ich über 18″, mit „ja“ anklicken und dann kann ich mir Tausende von Pornoseiten anschauen. Da kann ich Filme sehen, die jede auch perverse Form der Pornographie darstellen. Diese Bilder verhaften sich in den Köpfen der Kinder natürlich und sie bleiben ja ungefiltert. Ich sage mal so: Dass Jugendliche oder Kinder sich mit Sex-Bildern auseinandersetzen und vielleicht auch mal Pornofilme sehen, das passiert ja tatsächlich. Aber die sind nicht ungeschützt, sondern da sind dann häufig auch Eltern, die das auffangen können. Aber da, wo eben keine Eltern sind, die das auffangen können, da passiert diese Verrohung und Kinder klären sich sozusagen selber auf.

…Und sie leben das dann nach?

Siggelkow: Ja, sie leben es nach. Wir haben oft gesehen, dass Pärchen nicht mehr Händchen halten, nicht mehr küssen, wenn man sie fragt. Als wir Jugendliche waren, haben wir wahrscheinlich geknutscht wie die Wilden. Wenn man dann die Frage stellt, warum küsst ihr denn nicht mehr, dann sagen sie, na ja, im Pornofilm wird auch nicht geküsst und das funktioniert auch.

…Und was geschieht, wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist?

Siggelkow: Das ist ja das große Problem. Viele dieser Kinder haben dann schon wechselnde Sexualpartner und vielleicht mit 14, 15 Jahren schon 30, 40 verschiedene Partner gehabt und jedes Mal bei der Sexualität gab es keine Liebe, keine Geborgenheit, keine Zärtlichkeit. Wir haben Jungs, aber auch Mädchen erlebt, die gesagt haben, Kuscheln wollen wir nicht, wir wollen den Akt und damit war’s das. Viel mehr wollen wir nicht. Und sie sind dann natürlich sehr beziehungsunfähig. Bei jedem Konflikt geht die Freundschaft auseinander, auch wenn sie sich letztendlich den Partner fürs Leben wünschen, mit dem sie auch Kinder haben wollen. Aber je mehr verschiedene Sexualpartner sie in der Vergangenheit hatten, wo eben keine Liebe und keine Geborgenheit in dieser Sexualität waren, werden sie immer beziehungsunfähiger.

…Gab es eine Verwahrlosung Jugendlicher und in deren Folge eine sexuelle Verrohung nicht immer schon? Ist das ein neues Phänomen?

Siggelkow: Nur der Unterschied zu heute, denke ich, ist sehr stark diese Beziehungslosigkeit. Es findet keine Liebe statt. Sexualität ist eine schöne Sache. Für mich ist es die beste Erfindung, die Gott jemals erfunden hat. Aber letztendlich, wenn es ohne Beziehung stattfindet, ohne Liebe stattfindet, dann führt es dazu, dass der Mensch noch isolierter und noch vereinsamter ist. Die Frage ist letztendlich: Wo bleibt er dann nicht nur mit seinen Gefühlen, sondern mit dem, was ja jeder Mensch braucht? Jeder Mensch sehnt sich ja nach Zärtlichkeit, aber er findet sie nicht und wird dadurch einfach abgestumpft und kalt. Die Frage ist, ob wir uns das als Gesellschaft leisten können, mal unabhängig von der Sexualität. Zitate Deutschlandradio

Die Pornographie-Industrie – Reflex der vom System geförderten Verarmung von Sexualität und Erotik in den Ersatzbefriedungungsgesellschaften der Ersten Welt, darunter in Deutschland.

Deutsche Autoritäten, Politiker haben immer wieder klargestellt, daß aus ihrer Wertesicht Produkte der Gewalt-Pornographie-Industrie etwas Gutes, Nützliches für Geist, Seele, Herzensbildung deutscher Kinder und Jugendlicher sind – zuvor galt die gegensätzliche Position. Gemäß neuen neoliberalen Richtlinien werden deshalb Produkte der Gewalt-Porno-Industrie gefördert, wird für einen möglichst ungehinderten Zugang für Heranwachsende gesorgt. Die Resultate dieser Politik, darunter Verrohung in Beziehungen, Herzenskälte, Sexismus, wachsende Vergewaltigungsraten, waren von den politisch Verantwortlichen vorgesehen, erwünscht. Wie Produkte der Gewalt-Porno-Industrie auf ethisch ungefestigte Personen wirkt, ist den Autoritäten bestens bekannt. Verrohung ist wichtig für künftige Kriege.

“Nutzt doch die US-Armee gerade auch solche Computersimulationen, um Soldaten die Hemmung vorm Töten eines Menschen zu nehmen. Der 19-jährige Täter von Erfurt ist sicherlich nicht durch Computerspiele zum Mörder geworden. Aber er konnte vorm Bildschirm die Tatabläufe beim Schießen einstudieren und jene Schnelligkeit trainieren, die er brauchte. Psychologen sprechen auch von `heimlichen Lehrplänen “in Gewaltspielen. Diese , sagen sie, lehrten Konfliktlösungsmodelle und Rollenmuster, die jegliche demokratischen und sozialen Aspekte gesellschaftlichen Zusammenlebens ausblenden – so wie am 26. April 2002 am Erfurter Gutenberg-Gymnasium. “  Kai Mudra, Mitteldeutsche Zeitung 2009, zur Militarisierung der Gesellschaft.

Als ein Unding wurde vor 1990 in der DDR von Regierungsgegnern, aber auch westlichen Politikern betrachtet, daß derartige Produkte verboten waren, als unethisch eingestuft wurden. Nach 1990 wurde daher rasch dafür gesorgt, daß gemäß entsprechenden Forderungen der Regierungsgegner nun die Versorgung der Bevölkerung mit nazistischer Ideologie und den dazugehörigen Komponenten, darunter Produkte der Gewalt-Pornographie-Industrie, sichergestellt wurde.

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    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

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