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Der südliche Teilstaat Santa Catarina besetzt zwar nur rund 1 Prozent der Landesfläche, erwirtschaftet indessen mit nur etwa drei Prozent der Landesbewohner(6,2 Millionen geschätzt für 2010) das sechstgrößte Bruttosozialprodukt Brasiliens – hinter den großen Teilstaaten Sao Paulo, Rio de Janeiro, Minas Gerais, Rio Grande do Sul und Paraná.
4,5 Prozent des brasilianischen Bruttosozialprodukts werden in Santa Catarina erzeugt.
Der Teilstaat besitzt zudem die viertgrößte verarbeitende Industrie Brasiliens, führt bei der Produktion von Textilien und Keramik, dem Export von Schweinefleisch. In ganz Lateinamerika ist Santa Catarina größter Hersteller von Keramik zur Wandverkleidung, darunter Kacheln, von Tischporzellan, Tassen und Kristallgläsern, verschiedenen Motorteilen.
Im Weltvergleich zählen nicht wenige Firmen aus Santa Catarina zu den führenden Unternehmen ihrer Branche: SADIA, PERDIGÃO, SEARA, AURORA, WEG, EMBRACO, TUPY, CÔNSUL, HERING, MALWEE, MARISOL, PORTOBELLO, CECRISA, TUPER, DOCOL, INTELBRAS, AMANCO, TIGRE, HACO, DUDALINA, MORMAII, DATASUL TOTVS, NEOGRID.
Führende Unternehmer von Santa Catarina haben im Website-Interview der Zentralregierung vorgeworfen, durch eine schlechte, vernachlässigte Infrastruktur dem Land und seiner Wirtschaft schweren Schaden zuzufügen. Durch den fehlenden Ausbau der Bundes-Fernstraßen, das Fehlen von nötigen Eisenbahnverbindungen erleide Santa Catarina ebenso wie das gesamte Land gerade in Krisenzeiten enorme Konkurrenznachteile. Santa Catarina fordere seit vielen Jahren von Brasilia, endlich nach dem Vorbild entwickelter Länder in die Infrastruktur entsprechend zu investieren, Eisenbahnverbindungen zu schaffen. Diese gebe es indessen bis heute immer noch nicht. Santa Catarina werde zudem durch die Regierungs-Korruptionsskandale schwer geschädigt, darunter in dem für die Infrastruktur zuständigen Transportministerium. Die jüngste Auswechslung des Ministers sowie vieler hoher Funktionäre des Transportministeriums habe die Verhandlungen Santa Catarinas über längst überfällige Investitionen in Bundes-Fernstraßen zum Nullpunkt zurückgeworfen. Unter der Lula-Regierung, so verlautete aus der Regierung von Santa Catarina, seien die berechtigten Forderungen des Teilstaats für mehr Effizienz, schließlich im Interesse der gesamten Bevölkerung Brasiliens, nahezu ignoriert worden. Santa Catarinas moderner Tourismussektor werde just durch die von Brasilia stark vernachlässigten Bundes-Fernstraßen sehr geschädigt.
Santa Catarina ist der brasilianische Teilstaat mit der höchsten Lebensqualität und den niedrigsten Kriminalitätsraten.
In den letzten Jahren haben andere Teilstaaten nicht zu Santa Catarina aufgeschlossen, ist vielmehr der Entwicklungsabstand größer geworden – vergleichbar dem sich stetig vergrößernden Entwicklungsabstand zwischen Deutschland und Brasilien.