http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Brasilien bewegt den Bundespräsidenten: Während seines Besuchs zeigte sich Joachim Gauck beeindruckt von der Aufbruchstimmung im Land. Deutschland könne von dem Mut zu Veränderungen lernen. Regierungssender Deutsche Welle 2013
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Gemäß den Angaben der nationalen Wirtschaftsmedien befinden sich 20 % aller Beschäftigten Brasiliens zwar in einem Arbeitsverhältnis, arbeiten indessen unregistriert, ohne Arbeitsbuch – und damit ohne die ihnen zustehenden Rechte. Es handele sich dabei um immerhin mindestens 18,6 Millionen Beschäftigte. Hinzu kämen weitere 15,2 Millionen, die sich als Tagelöhner, Stundenkraft oder in anderen prekären Arbeitsverhältnissen durchschlagen – und ebenfalls weder einen Vertrag noch irgendeine rechtliche Absicherung besitzen. Wie es hieß, befänden sich diese Beschäftigten de facto in einer illegalen Situation, da bereits seit 1932 die registrierte Arbeit, mit Arbeitsbuch, per Gesetz obligatorisch sei. Auch unter Lula und dessen Nachfolgerin Dilma Rousseff sei auf entsprechende Reformen verzichtet worden.
Von den Sklavenarbeitern ganz zu schweigen.
Obdachlose Frau vor der Kathedrale von Sao Paulo, April 2013. “Brasilien verabschiedet sich von der Armut” – Die Welt: http://www.welt.de/wirtschaft/article112414503/Brasilien-verabschiedet-sich-von-der-Armut.html
“Lula, der Patriot”. Kritik an Lula aus dem linken politischen Spektrum Brasiliens: http://www.correiocidadania.com.br/index.php?option=com_content&view=article&id=8307:politica260413&catid=25:politica&Itemid=47
Morde an systemkritischen Journalisten: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/18/brasilien-ermordung-von-systemkritischen-journalisten-klima-von-panik-und-unsicherheit-in-ipatingamg-region-der-liquidierung-eines-journalisten-und-seines-fotografen-2013-mutmasliche-todesli/
Das Massaker an Häftlingen von Carandiru: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/25/brasilien-der-massaker-oberst-von-carandiru-und-der-katholische-menschenrechtspriester-gefangenenseelsorger/
Yoani Sanchez und der Massaker-Befürworter Jair Bolsonaro: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/24/yoani-sanchez-am-8-mai-2013-in-berlin-eingeladen-von-reporter-ohne-grenzen-kein-veranstalterhinweis-auf-freundschaftliche-treffen-mit-rechten-und-rechtsextremen-in-brasilien/
Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez und der brasilianische Kongreßabgeordnete Jair Bolsonaro, zur extremen Rechten gezählt.
Sanchez traf sich im Februar 2013 in Brasilia mit Bolsonaro – Notizen über das freundschaftliche Treffen und Bolsonaros Auffassung zum Massaker von Carandiru, bei dem mindestens 111Gefangene liquidiert wurden, fehlen interessanterweise bis heute im mitteleuropäischen Mainstream. Bolsonaro sagte im Februar 2000 dem brasilianischen Nachrichtenmagazin “Isto é” auf die Frage, ob die Polizei im Carandiru-Gefängnis korrekt gehandelt habe:”Ich denke weiterhin, daß die Möglichkeit verpaßt wurde, da drinnen 1000 zu töten.”
Möglicherweise ist auch dieses Bolsonaro-Zitat ein Hinweis darauf, aus welchen Motiven der Mainstream bisher zu dem Treffen Sanchez-Bolsonaro schweigt. Auch Blätter, die Sanchez-Kolumnen drucken, haben bisher auf eine Information der Leserschaft über die Sanchez-Treffen mit Rechten und Rechtsextremen verzichtet.
Ausriß. Yoani Sanchez und Kongreßabgeordneter Jair Bolsonaro – Verteidiger des Militärregimes und der Folter, damals und heute, laut brasilianischer Menschenrechtsbewegung. Der Militärputsch von 1964, so Bolsonaro neben der Bloggerin, war eine Forderung des Volkes. Während der Militärdiktatur wurden sogar Kinder gefoltert.
Obwohl das Thema Rechtsextremismus im deutschen Mainstream zu den Hauptthemen zählt, wird selbst wenige Tage vor dem Auftritt von Yoani Sanchez in Berlin weiterhin darauf “verzichtet”, über das intensive, freundschaftliche Treffen der Kubanerin mit führenden Persönlichkeiten der Rechten und Rechtsextremen Brasiliens zu informieren. Offenbar wird dieser Sachverhalt als sehr heikel eingestuft. In Brasilien hatte die anti-rechtsextreme Öffentlichkeit sofort auf das bemerkenswerte Sanchez-Interesse für Rechtsextreme reagiert.
Stefan Zweig und die zum Deutschlandjahr 2013 lukrativ geschürten Brasilienklischees: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/21/stefan-zweig-und-judenhasser-getulio-vargas/
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Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann empfing zwar Yoani Sanchez in Heidelberg, positionierte sich jedoch nicht zu deren Rechtsextremisten-Kontakten(z.B. Bolsonaro etc.), was Bände sprach:
Ausriß. Grüner Kretschmann ohne ein Wort über Sanchez-Kontakte zu Rechtsextremisten, Folter-und Diktaturbefürwortern wie Bolsonaro…
Bundesaußenminister Westerwelle/FDP auf Maidan-Platz in Kiew.
Westerwelle hatte sich bei seinem Dezemberbesuch in Kiew nicht von Nazis und Antisemiten unter den Demonstranten distanziert, abgegrenzt. Bei den Demonstranten, so Westerwelle im TV-Interview, handele es sich um “Menschen mit friedlicher Absicht”, “das ist eine friedliche Atmosphäre”.