„Auch Dilma hat sich, ganz im Sinne ihres Vorgängers, der Sozialpolitik verschrieben.“ WeltTrends, Potsdam 2012
„Sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich ist das größte Land Südamerikas zu einem Vorbild in der Region geworden. “ WeltTrends, Potsdam 2012
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/24/brasiliens-todliches-dengue-fieber-wieder-epidemie-in-rio-de-janeiro-uber-50000-infizierte-12-tote-laut-amtlichen-angaben/
The Brazilian Federal Council of Medicine (CFM) has shown indignation about President Dilma’s announcement that the government will bring 6000 doctors from Cuba and others from Portugal and Spain to work in poor municipalities which lack doctors. Why is the fuss here restricted to Cuban doctors? Note: 40% of doctors in the United Kingdom are foreigners.
In Portugal and Spain as in any other country, there are doctors with a reasonable technical level. Spain has the 7th best health system in the world and Portugal the 12th. In Portugal, 10% of doctors are foreigners, including Cubans imported since 2009. They had to write exams which most of them passed, which led the Portuguese government to renew the partnership in 2012.
No one is against the CFM submitting Cuban doctors to revalidation tests just as should be done with Brazilians, many of whom are graduates from private universities which function as real slot machines.
The CFM complains about the supposed automatic validation of diplomas of Cuban doctors. This was never defended by the government. Health Minister Padilha made it quite clear that he will follow the criteria of quality and professional responsibility.
Zeitungskarikatur über Lula – Ausriß. “Keine Sorge – ihre Behandlung macht SUS.”(SUS – öffentliches Gesundheitswesen)
“Wach auf Brasilien”(Fotomontage der nationalen Protestbewegung Brasiliens).
“Es ist absurd, daß ein Spieler über eine Minute auf medizinische Behandlung warten muß!”(Brasilianischer Fußball-TV-Reporter Galvao) “Ist das dein Ernst, Galvao?”
2013 fällt auf, daß selbst in den Millionenstädten des brasilianischen Nordostens der Unmut an den Slumperipherien über die von Brasilia nicht selten als weltweit vorbildlich propagierte Gesundheitsversorgung zunimmt. Selbst gegenüber den Landesmedien betonen Angehörige der armen bzw. verelendeten Unterschicht häufig, daß man in Städten wie Fortaleza in den öffentlichen Hospitälern Schwerkranke einfach auf den Fluren deponiere, nicht medizinisch behandele, dort sogar sterben lasse. Zu den ewigen Entschuldigungen in Gesundheitsposten und Hospitälern, um Kranke abzuweisen, zähle der Standardsatz:“Nao tem medico!“(Wir haben keinen Arzt)
Hinzu kommt, daß ein beträchtlicher Teil der Privatärzte unethisch handelt, schlecht ausgebildet ist, nur zu oft gegenüber Patienten skrupellos und geldgierig vorgeht, wie allgemein kritisiert wird. Nur zu oft wird sogar versucht, Ausländern, die in Staaten wie Deutschland oder der Schweiz gerade ihren kompletten Gesundheits-Check hinter sich hatten, alle möglichen gravierenden Krankheiten einzureden, extrem teure Therapien vorzuschlagen.
Geradezu unglaublich erscheinen Fehlverschreibungen von sehr teuren Medikamenten, darunter Psychopharmaka, die gravierende Nebenwirkungen haben – unethische Praktiken von Ärzten, die durch solche Verschreibungspraxis bedeutende Extra-Einkünfte erzielen, zerstören das Leben ungezählter Unterschichtsangehöriger, die solches Vorgehen nicht durchschauen, sich auch wegen niedrigen Bildungsgrades nicht zu wehren wissen. Fälle dieser Art würden in mitteleuropäischen Ländern einen Skandal auslösen, die betreffenden Ärzte die Zulassung kosten – die Geschädigten erhielten die ihnen zustehenden finanziellen und sonstigen Wiedergutmachungen.
Für Empörung sorgt zudem, daß sichtlich schwer Kranken ein Diagnosetermin erst sechs Monate und später gegeben wird – bei dem dann der behandelnde Arzt feststelle: „Leider nichts mehr zu machen.“ Die Angehörigen nähmen den Kranken dann notgedrungen wieder mit nach Hause, wo er sterbe.
Dies wird sogar im Falle von Brustkrebs als Problem benannt.
Deutschlandjahr und gravierende Menschenrechtslage: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/13/brasilien-eroffnung-des-deutschlandjahrs-2013-2013-gravierende-menschenrechtslage-bisher-komplett-ausgeklammert-amnesty-international-und-katholische-kirche-weisen-auf-systematische-folter-todessc/
Auch barbarisch unhygienische Zustände in den Armenvierteln bewirken einen auffällig hohen Krankenstand, schon bei Kleinkindern. Den allermeisten Unterschichtseltern fehlen angesichts sehr niedrigen Bildungsgrades selbst Grundkenntnisse für eine vernünftige Kindererziehung, darunter Wertevermittlung – mit den überall in Brasilien sichtbaren Resultaten.
Auffällig ist zudem, daß arrogantes Gesundheitspersonal nur zu oft nicht im geringsten gewillt ist, auf den sehr niedrigen Bildungsstand der Kranken und ihrer Angehörigen Rücksicht zu nehmen – etwa in Bezug auf das Erläutern der Krankheit, die nötigen Schritte, die einzunehmenden Medikamente, weitere nötige Untersuchungen. Nur zu oft werden diese Angehörigen der Unterschicht kurz mit abstrakten, unverständlichen Erklärungen abgefertigt, daraufhin mit ihrer Situation alleingelassen. Die Folgen sind dann nur zu oft barbarisch, weil Kranke und Angehörige ungewollt im Behandlungsverlauf viele Fehler begehen, die absolut vermeidbar wären. Hat ein Kranker beispielsweise unwissentlich den von der Klinik vereinbarten Termin für eine Behandlung überschritten, bekommt er dann häufig zu hören, daß der nächste Termin erst wieder in mehreren Monaten möglich sei.
In Brasilien bricht ein beträchtlicher Teil der Unterschichts-Schüler aus eigener Entscheidung oft bereits nach wenigen Jahren die Schule ab, wird daraufhin auch von den Eltern nicht zu einem weiteren Schulbesuch gedrängt. Auch der Staat verzichtet darauf, die gesetzliche Schulpflicht zu realisieren. Auffällig viele Kinder und Jugendliche können zwar nicht lesen und schreiben, wissen aber perfekt mit Schußwaffen, darunter Mpi und MG umzugehen, setzen diese als Mitglieder des organisierten Verbrechens ein. Theoretisch wird die staatliche Hilfe „Bolsa Familia“ an Unterschichtsfamilien nur gezahlt, wenn diese den Schulbesuch der Kinder garantieren. In der Praxis ist dies, wie Studien zeigen, nicht der Fall, wird der Schulbesuch garnicht kontrolliert.
Zeitungskarikatur über Lula – Ausriß. “Keine Sorge – die Behandlung macht SUS.”(SUS – öffentliches Gesundheitswesen)
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Die Gesundheitssituation der armen und verelendeten Bevölkerung Brasiliens hat sich laut regierungsunabhängigen Studien in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Faktoren sind schlechte Ernährung sowie die Epidemie harter Drogen wie Crack, die in den letzten Jahren einen Boom erleben.
Hohe Behindertenrate Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/05/brasiliens-hohe-rate-von-behinderten-2391-prozent-der-bevolkerung-gegenuber-rund-1-prozent-in-hochentwickelten-landern-laut-studien/
Als Kennerin des kubanischen Gesundheitssystems hatte Yoani Sanchez, durch zahlreiche Preise als Top-Journalistin ausgewiesen, 2013 just Teile des brasilianischen Nordostens bereist, dessen Gesundheitslage als besonders prekär eingestuft wird. Sanchez äußerte daraufhin viel Sympathie für das politische Modell Brasiliens, das für ein solches Niveau des nationalen Gesundheitswesens gesorgt hat. Dies ließ den Schluß zu, daß das kubanische Gesundheitssystem offenbar erheblich schlechter ist als das brasilianische. Verwirren mag in diesem Kontext indessen, daß sich die Regierung derzeit in Verhandlungen mit Havanna um rd. 6000 kubanische Ärzte bemüht. Dies macht neugierig auf einen Vergleich der zu beiden Gesundheitssystemen vorliegenden internationalen Daten und Rankings, u.a. in Bezug auf Lepra, Tuberkulose, Malaria, Aids, Gewaltraten etc. http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/10/bloggerin-yoani-sanchez-kubas-kampferin-fur-freiheit-der-spiegel/
Wie es in den brasilianischen Qualitätsmedien hieß, machte Brasiliens Außenminister Patriota die Ankündigung 2013 nach einem Treffen mit seinem kubanischen Amtskollegen Bruno Eduardo Rodriguez Parilla, der zu einem offiziellen Besuch in Brasilien weilte. Brasilien habe Interesse an bis zu 6000 kubanischen Medizinern. Laut Patriota handelt es sich um eine Kooperation in einem Bereich, in dem Kuba einen klaren Vorsprung besitze und weltweit als ein Land hervorsteche, das dazu beitrage, die Gesundheit, die Gesundheitsstandards in Lateinamerika zu verbessern.
Kubanische Ärzte in Brasilien 2014: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/18/brasiliens-prekares-gesundheitswesen-unter-lula-dilma-rousseff-boses-erwachen-fur-kubanische-arzte-die-grauenhafte-gewaltgepragte-elendsviertel-geschickt-werden-in-denen-brasilianische-arzte-nicht/
Protestbewegung und Neymar-Wirbelbruch 2014:
“Neymar kommt ins Hospital, weiß, daß er überleben wird und zudem Tausende in Brasilien sich über ihn sorgen. Tausende in Brasilien warten seit Jahren auf einen simplen Arzttermin und wenige stört das. Was hat da Priorität?”
Ausriß, Kranke auf nacktem Hospitalfußboden. Foto der Protestbewegung.
Adveniat und WM-Berichterstattung: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/26/ds-lateinamerika-hilfswerk-adveniat-kritisiert-die-berichterstattung-der-offentlich-rechtlichen-sender-von-der-fusball-wm-in-brasilien/
Ausriß, zu Ronaldo-Reaktion auf Anti-WM-Proteste: “Eine WM macht man nicht mit Hospitälern.”
“Und wo gehe ich jetzt hin, Ronaldo?”