Zu den grotesken Auswirkungen der sich zuspitzenden logistischen Probleme Brasiliens gehört derzeit, daß LKW-Transportunternehmen nicht bereit sind, in den in den seit etwa zwei Jahren von einer verheerenden Dürrekatastrophe heimgesuchten Nordosten das dringend benötigte Futtermittel Mais zu transportieren – während gleichzeitig Brasilien zu einem der führenden Maisexporteure der Welt wird, die Hauptanbaugebiete indessen südlich liegen, die gleichen sind wie bei Soja. Große Viehbestände im Nordosten gehen mangels Futter ein bzw. werden notgeschlachtet – besonders wegen schlechter Straßen in den Nordosten lehnen es die LKW-Fahrer laut aktuellen Analysen der Wirtschaftsmedien ab, unlukrative Mais-Fahrten zu machen. Alternativen wie Bahn und Küstenschiffahrt, gar Binnenschiffssverkehr, existieren nicht – Brasilien besitzt nicht einmal eine Nord-Süd-Eisenbahnverbindung. Die Nordost-Landwirtschaft verlangt, wieder wie früher Mais aus Argentinien per Frachter zu importieren – was indessen die brasilianische Regierung aus Imagegründen nicht will: Mais für den Nordosten ist schließlich reichlich vorhanden.
Sojaexporte: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/13/amazonia-an-ecocide-foreseen/
tags: brasilien-dürrekatastrophe 2012-2013
Wie es hieß, erlitt die lokale lokale Wirtschaft der Dürreregionen einen wahren Kollaps. Die jüngste Dürrekatastrophe sei die verheerendste der letzten Jahrzehnte. Enormer Schaden von umgerechnet über 300 Millionen Euro sei laut Regierungsangaben allein für 22 Zuckerrohrbetriebe des Teilstaates Alagoas entstanden.
Dürrekatastrophe 2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/25/brasilien-hausgemacht-durrekatastrophe-bewirkt-im-nordosten-groses-viehsterben-sogar-die-bienen-verlassen-die-region/
Ausriß 2012.
Hintergrund
„Prophetische Aktion“ in Brasilien: Mutiger Bischof will mit zweitem Hungerstreik gigantische Flußumleitung stoppen – Staatschef direkt herausgefordert
„Notfalls gebe ich mein Leben für das Volk und den Fluß“