Brasiliens Regierungs-Staatssekretär für Jugendfragen, Bruno Julio der Partei PMDB des Staatschefs Michel Temer sagte in einem TV-Interview, es sollte pro Woche so ein Blutbad wie in Manaus und Boa Vista geben, es müßten mehr Häftlinge getötet werden – daraufhin mußte er offenbar wegen öffentlichen Drucks seinen Posten räumen.
„Es ist dort wie im Konzentrationslager.“ Leiter der katholischen bischöflichen Gefangenenseelsorge, Valdir Joao Silveira, zur Rebellion in Gefängnissen von Manaus.
Fotoserie über Rebellion und Opfer – Video mit vielen Geköpften, wie bei vorangegangenen Rebellionen dieser Art:http://portaldozacarias.com.br/site/noticia/sem-censura–videos-e-fotos-mostram-presos-decapitados-durante-rebeliao-em-presidio-de-manaus.-pelo-menos-70-detentos-teriam-sido-assassinados/
Offizielle Angaben über Zahl von Toten, Verletzten, Geköpften, Zerhackten üblicherweise ohne jegliche Glaubwürdigkeit – siehe das Carandiru-Massaker von Sao Paulo: Gefangenenseelsorger, Tatzeugen zählten weit mehr Getötete als offiziell angegeben.
Offiziell rund 400 Gewalt-Tote 2016 in Brasiliens Gefängnissen – vermutlich hohe Dunkelziffer…
In der Großstadt Campinas bei Sao Paulo tötete ein Mann auf einer Silvesterfeier 12 Menschen und beging danach Selbstmord.
Ausriß Landesmedien – Manaus-Rebellion, mindestens 30 Geköpfte laut offiziellen Angaben. Wie üblich, wurde im Gewaltrausch anderen Häftlingen auch das Herz und weitere innere Organe herausgerissen. Köpfungen etc. wurden per Smartphone gefilmt – das Material wurde sofort landesweit, Lateinamerika-weit verbreitet.
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Rio de Janeiro, Copacabana, von Kleinflugzeug gezogenes Spruchband zwecks Würdigung des Militärputsches von 1964, 50 Jahre später:”Glückwunsch Militärs – dank Euch ist Brasilien nicht Kuba.” Ausriß O Globo
Bundesaußenminister Guido Westerwelle/FDP 2010 in Sao Paulo:
“Die brasilianische Regierung, mit der Autorität ihrer Erfolgsgeschichte im Hintergrund, sie macht ihr Wort in der Weltpolitik…Aber, meine Damen und Herren, was uns verbindet, das sind gemeinsame Werte. Und wenn man gemeinsame Werte hat, wenn man Ansichten zur Rechtsstaatlichkeit, zur Notwendigkeit internationaler Kooperation, zum Primat des Völkerrechts teilt, so ist das eine ganz besonders verlässliche Basis für eine strategische Partnerschaft. Wir haben ähnliche Vorstellungen über den Wert individueller Freiheit…”
–Zu den großen Erfolgen der Entpolitisierung unter Merkel-Gabriel zählt, daß selbst Deutsche mit Universitätsabschluß, die die betreffende Amazonasregion und die Stadt Manaus auf heute übliche Weise bereisten, komplette Unkenntnis über die dortige politische, soziale Situation zeigen und zugeben, von den jüngsten Massakern noch nie etwas gehört zu haben. Den deutschen Machteliten ist wohl bewußt, mit einer zunehmend entpolitisierten, desinformierten und manipulierten Bevölkerungsmehrheit entsprechend leichtes Spiel zu haben – wie in früheren Epochen.
Austragungsort Manaus – das Stadion der Fußball-Weltmeisterschaft. Ausgaben für unnützes Stadion – und für soziale Zwecke, darunter bessere Haftbedingungen…:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/07/16/im-%E2%80%9Ecampo-bahia%E2%80%9C-in-brasilien-schliefen-sich-jogis-jungs-zum-titel-gewinnen-sie-eine-reise-ins-hotel-der-weltmeister-schlafen-wohnen-schwimmen-wie-schweini-poldi-co-de/
Deutsche Architekturunternehmen entwarfen WM-Stadien wie das am meisten umstrittene in Manaus, dessen Unterhaltung den Teilstaat Amazonas laut amtlichen Angaben nun umgerechnet jährlich rund 4 Millionen Euro, und damit doppelt so viel wie geplant, kosten wird. Das Manaus-Stadion sei kompliziert, sehr technisch-wissenschaftlich konzipiert worden. Der Teilstaat habe einen Kredit von umgerechnet über 130 Millionen Euro aufnehmen müssen, um das Stadion bauen zu können – hinzu kämen andere hohe Millionenkosten wegen der WM, hieß es. Angesichts der großen deutschen Wirtschaftsinteressen an der Geldfußball-WM fiel die deutsche WM-Berichterstattung entsprechend aus. Wegen der strengen Zensurbestimmungen durfte über die gravierende Menschenrechtslage im WM-Austragungsort Manaus, darunter über die Situation in den Manaus-Kerkern, nicht berichtet werden. Welche deutschen Medien sowie Verlage dies betrifft, hat man per Google-Suche rasch heraus.
Ausriß, Gefängnishof mit Toten.
Außenminister Guido Westerwelle in Sao Paulo 2013: ”Unsere Partnerschaft gründet sich auf ein solides Fundament: Auf gemeinsame Werte und eine enge kulturelle Verbundenheit. Wir teilen die gleichen Vorstellungen von der Freiheit und Würde des Einzelnen, von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und sozialer Marktwirtschaft, von Multilateralismus und der Geltung des Völkerrechts.”
“In der Hölle hinter Gittern”: http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Ausriß , Bahia-Medien.
Deutscher Tourist Steffen Neubert in Bahia ermordet – deutsche Medien berichteten nicht: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/07/brasilien-wo-man-den-2012-in-bahia-ermordeten-deutschen-touristen-steffen-neubert-in-einem-nummerngrab-beerdigte-friedhof-neben-einem-gewaltgepragten-elendsviertel-von-ilheus-wo-neubert-liegt/
Ausriß, Angela Merkel und Joachim Gauck in der Scheiterhaufenstadt Rio de Janeiro:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/10/bundespraesident-joachim-gauck-ard-agitprop-film-zeigt-ihn-bei-fussball-wm-in-brasilien-doch-unterschlaegt-gaucks-beredtes-schweigen-zu-gravierenden-menschenrechtsverletzungensystematische-folter/
Deutsche Mannschaft und Lage in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/07/15/deutsche-nationalmannschaft-in-brasilien-2014-keinerlei-erkennbares-interesse-bzw-sensibilitat-fur-gravierende-menschenrechtslage-darunter-in-der-region-des-teamquartiers-im-teilstaat-bahia-deuts/
Die FIFA über Manaus:http://de.fifa.com/worldcup/destination/cities/city=2037/index.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Arena_da_Amaz%C3%B4nia
Die Aufdringlichkeit der Sinne
Vom machtgeschützten Verlust der gesellschaftlichen Sehkraft – Oskar Negt(2000)
“Der Verlust jener in sinnlicher Erfahrung begründeten Urteilsfähigkeit der Menschen hat in unserem Jahrhundert für viele Menschen tödliche Folgen gehabt. Das Wegsehen, die machtgeschützte Sinnenblindheit, wenn Menschen verfolgt und getrieben, vergewaltigt und öffentlich gequält werden – das gehört nicht der Vergangenheit an.”
“In der Hölle hinter Gittern”: http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
Es fällt auf, wie zuständige Regierungsstellen in Berlin und deutsche Politiker bei Besuchen in Brasilien die Menschenrechtslage übergehen. Für Pastor Lauer liegen die Gründe auf der Hand:„Die politischen und die wirtschaftlichen Interessen gehören zusammen. Man gefährdet nicht seine Beziehungen, indem man den Brasilianern den Spiegel vorhält und sagt: Ihr habt hier eine schöne Verfassung und schöne Gesetze, aber warum werden die nicht eingehalten?“
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Manaus mit seinen extrem berüchtigten Gefängnissen war entgegen entsprechenden Menschenrechtler-Protesten allen Ernstes von FIFA und Brasiliens politisch Verantwortlichen zum Austragungsort von Spielen der Fußball-WM bestimmt worden – dank damals geltenden Zensurbestimmungen hatten Lateinamerika-Korrespondenten, die über die gravierende Menschenrechtslage von Manaus berichten wollten, keinerlei Chancen. Hinzu kam das Problem massiver wirtschaftlicher Interessen aus Deutschland an der Fußball-WM – und an einer Berichterstattung ganz im Interesse der hochlukrativen Fußball-Industrie.
Foto: Gefangenenseelsorge.