Lulas Arbeiterpartei PT hat als Kandidat für den Posten des Gouverneurs im Teilstaat Sao Paulo den jetzigen Gesundheitsminister Alexandre Padilha aufgestellt, der zu den politisch Hauptverantwortlichen für das prekäre öffentliche Gesundheitswesen der größten Demokratie Lateinamerikas zählt. Padilho holte in sein politisches Bündnis unverzüglich den rechtsgerichteten Diktaturaktivisten Paulo Maluf(Partido Progressista PP), der auch Bündnispartner von Sao-Paulo-Bürgermeister Fernando Haddad, Ex-Bildungsminister Rousseffs, ist. Da der Kongreßabgeordnete Maluf auf der Interpol-Fahndungsliste steht, kann er Brasilien nicht verlassen.
Während das Bündnis mit Rechten wie Maluf in Brasilien von vielen als einer der Beweise angesehen wird, daß Lula und dessen Partei nicht links stehen, ist die Sichtweise in Ländern wie Deutschland gewöhnlich genau entgegengesetzt.
Brasilianische Qualitätsmedien bewerteten das neuerliche PT-Bündnis mit Maluf als Hinweis auf die Abwesenheit von Skrupeln – Maluf sei womöglich wichtigstes Symbol in Brasilien für das Schlechteste in der Politik. Just Kandidat Padilha habe Maluf mit Lob überschüttet.
Ausriß, Qualitätszeitung Folha de Sao Paulo – Lula, Haddad, Maluf. “Jetzt verkauft Lula seine Seele dem Teufel wegen Maluf.”
Offenbar sorgten politische Bündnisse dieser Art auch in Deutschland für viel Lob und Beifall aus Parteien sowie Alibi-NGO, darunter in der Latino-Szene, für Lula und seine Kerngruppe.
“Von allen linken Präsidenten hat Lula, der als am wenigsten links eingeschätzt wird, die größten Erfolge.” Gregor Gysi
—
Brasiliens heutiger Staatspräsident Luis Inacio Lula da Silva hatte bereits als Gewerkschaftsführer im Jahre 1979 klargestellt, wie er zu Hitler steht. In einem Interview sagte Lula damals: “Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.”
—
Ausriß. “Wir sind alle Lula”.
Vor wenigen Tagen wurde der in Brasilien noch immer sehr populäre Ex-Präsident Luiz Inácio „Lula“ da Silca wegen vermeintlicher passiver Korruption zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt – von einem dem großbürgerlichen Block willfährigen Richter
„Wir sind bestürzt über die Verurteilung des brasilianischen Ex-Präsidenten Lula wegen angeblicher Korruption. Die Anklage wirkt konstruiert und politisch motiviert, die mehr als dürftige Beweislage stützt sich auf Kronzeugenaussagen. Erneut scheint die Justiz für politische Zwecke instrumentalisiert zu werden. Lulas Partei, die Partei der Arbeiter (Partido dos Trabalhadores – PT), sieht darin einen Anschlag auf die Demokratie und die Verfassung. Bereits im letzten Jahr wurde Dilma Rousseff durch einen parlamentarischen Putsch ihres Amtes enthoben. Nun entsteht der Eindruck, dass Lula, der die Umfragen zu den nächsten Präsidentschaftswahlen im Jahr 2018 anführt, mit einem fadenscheinigen Urteil aus dem Verkehr gezogen werden soll. Mit der PT hoffen wir darauf, dass in den nächsten Instanzen die Gerechtigkeit zum Zuge kommt. Unsere Solidarität gehört der PT und Luiz Inácio Lula da Silva.“
Rechtsextremisten in Rousseff-Regierungsbündnis: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/23/brasilien-widerstandskampfer-und-regimegegner-protestieren-am-233-2013-in-sao-paulos-fruherem-dops-folterzentrum-gegen-diktatur-und-folter-befurworter-jair-bolsonaro-einflusreicher-kongrespolitike/
Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat – Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Ausriß, SPD-Video. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.” (Lula wurde Gewerkschaftsführer just während der Militärdiktatur, zu der hochrangige SPD-Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt sehr enge Beziehungen unterhielten. Lula geht u.a. in die Geschichte ein wegen des monströsen Skandals um Abgeordneten-und Parteienkaufs während seiner Amtszeit)
Von Protesten Brandts und Schmidts gegen die barbarische Repression unter der Diktatur in Brasilien, etwa gegen das sadistische Foltern von Frauen, ist nichts bekannt.
Willy Brandt und Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/
Die neoliberalen Methoden der Paralysierung von Protestpotential und Bevölkerungskontrolle in Brasilien – verschiedene Bausteine, darunter No-Go-Areas, inzwischen auch in Ländern wie Deutschland erfolgreich eingeführt:
Slum-Diktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
WM und Systemkritikerproteste: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/25/brasilien-geldfusball-wm-2014-und-systemkritikerproteste-rousseff-regierung-stationierte-spezialteams-in-12-spielorten-die-auf-protestorganisatoren-einwirken-verhandeln-laut-landesmedien/
Macht und Ohnmacht(?)