Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien, Testlabor des Neoliberalismus: „Alle machen weniger Sex.“ Norma Couri über Kultur-und Erotikverlust weltweit. „Sex wird öde.“ Pedro Bial: „In Brasilien nur Bla-bla-bla über Sex, während das Sexualleben der Leute so glücklich nicht ist. Oralsex ist hier, über Sex nur zu reden.“

Donnerstag, 16. Januar 2014 von Klaus Hart

Brasilien und Potenzmittel:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/07/30/brasiliens-abstuerzender-sex-neue-studie-2015-29-der-maenner-nutzen-potenzmittel-die-sogar-von-strassenverkaeufern-angeboten-werden/

http://www.observatoriodaimprensa.com.br/news/view/_ed781_eles_so_pensam_naquilo

„…a mente humana é um maravilhoso parque de diversões sexuais. O principal órgão sexual é a cabeça. A fantasia erótica não tem limites, mas o óbvio chapado nas telas mata qualquer voo antes de levantar no chão… Numa entrevista ano passado ao suplemento “Prosa e Verso” de O Globo (9/02/2013), a feminista Camille Paglia atacava o fenômeno da literatura erótica para mulheres e condenava a cultura imediatista.

“A imaginação se perde, começa a faltar… não se tem nada, há um vazio, todo mundo tomando remédio para ficar bem. O fato de as mulheres se fantasiarem com um personagem que gosta de sexo selvagem [Cinqüenta Tons de Cinza] sugere que sexo se tornou muito chato. Depois da revolução sexual da minha geração o sexo foi banalizado”…Não é só no Brasil. Num artigo para a revista Época (16/12/2013) Jairo Bouer reconhecia: “eles desistiram da vida sexual”. Pesquisas sobre a vida sexual tanto no Reino Unido (revista Lancet) como no Japão, dois países do grupo dos mais industrializados do mundo, provaram: todos estão fazendo menos sexo. Desejo e afeto foram trocados pelos gadgets e pelo sexo virtual. Ou seja, menos envolvimento, compromisso e consequências. Um mês antes o Huffington Post (3/11/2013) apontava os espanhóis, não tão tecnológicos, na cabeça da infidelidade na Europa. Os espanhóis não conseguem segurar o amor pelo parceiro/a por mais de 300 dias, que vai se arrastando no máximo por 900 dias. Até morrer…Para Camille Paglia é tudo falta de grandes estilos artísticos: “A cultura está em crise e as pessoas estão nervosas, ansiosas, distraídas, a mente delas não está focada”.

 Nosso público é parte de uma população envelhecida com a fecundidade nacional em queda que pratica cada vez menos sexo, afeto, erotismo, prazer. Estamos perdendo o melhor da festa de tanto ler na imprensa, ver na ficção e nos anúncios, da poltrona de casa ou do cinema, gente na escala mais baixa do desenvolvimento humano que só pensa naquilo…“

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Ausriß Qualitätszeitung “O Globo”: “War es gut für dich?” “Beinahe.”

Enterotisierung:

 

“Die Enterotisierung der Gesellschaft ist also kein Gewinn, der

etwa sexuellen Beziehungen zugute käme, im Gegenteil, diese werden ja durch die Erotik vorbereitet

und vermittelt und sind stets Teil komplexer Sozialverhältnisse. Das Verschwinden der Erotik aus der

gesellschaftlichen Kommunikation ist also mit der Auflösung der sozialen Bindung gleichzusetzen und

führt als Reaktionsbildung zu Fluchtbewegungen, sei es in die Droge oder in die Aktion.” Horst Kurnitzky

Siehe auch Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch

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Prostitutionspreise – an Stadtautobahnmauer von Sao Paulo.

Viagra und Pornographie – die artifizielle neoliberale Gesellschaft:

“Ich fühle keine sexuelle Lust, wenn ich einen Film mache, praktisch kein einziger Pornoschauspieler hat diese Lust. Wir machen diese Filme ohne sexuelle Lust, ohne Gefühl und ohne Liebe. Es funktioniert alles auf der Basis von Viagra – Viagra morgens und nach dem Mittagessen – und dann fragt man mich: Wie war das denn früher? Früher war das ein Problem, dauerte das Drehen der Filme lange, war ermüdender für den Schauspieler, der sich in sexueller Erregung halten mußte – heute machen wir einen Film schneller, in zwei oder drei Tagen, wegen der Medikamente, die unsere Erektion andauern lassen.”(Brasilianisches Nachrichtenmagazin)

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“Virtuelle Pornographie – eine reale Gefahr” – Straßenprotest in Sao Paulo.

Sex in Brasilien – die “Serienkiller” – bewußtes und systematisches Anstecken anderer mit dem Aidsvirus. Soziokulturelles Phänomen seit Jahrzehnten in Brasilien bekannt – auch 2015 von Medien und Experten herausgestellt. **

Alljährlich analysieren Medien und Fachleute Brasiliens das Problem – weisen auf entsprechende polizeiliche Fahndungsmaßnahmen, die indessen weitgehend unwirksam sind. Nicht zufällig nimmt in Brasilien die Aids-Epidemie von Jahr zu Jahr zu, steigt die Zahl der Aids-Toten. Gemäß den neuesten Ermittlungen haben jene “Serienkiller” regelrechte Klubs gegründet, um andere anzustecken, darunter in Gay-Saunas und Homosexuellen-Treffpunkten des Landes. Zudem werden Tips, wie man andere infiziert, per Internet verbreitet, sogar mit Videos und Fotos. Schulferien und Karneval werden als besonders geeignete Zeiten genannt, um Jugendliche und junge Männer anzustecken. Qualitätsmedien nennen Fälle, in denen ganzen Familien bestens bekannt ist, daß ein Familienmitglied teils seit über einem Jahrzehnt kriminell den Aidsvirus auf andere überträgt. Wie es heißt, kennen auch viele heterosexuelle Ausländer Mitteleuropas, die in Brasilien leben, zwangsläufig nach einiger Zeit derartige Personen aus dem persönlichen Umfeld von Rio oder Sao Paulo, wissen von deren Handlungen, sehen die Folgen. Auch in der oberen, sehr gut betuchten Mittelschicht des Landes gebe es derartige Straftäter. Benutzte Spezialbegriffe der “Serienkiller” sind bareback, conversion-parties, bug-chasers, gift-givers. In manchen Homosexuellen-Treffpunkten würden pro Nacht mehrere Dutzend infiziert. In Sao Paulo habe die Zahl regelrechter Ansteckungs-Feste in den letzten fünf, sechs Jahren stark zugenommen. Zu den Motiven zählten Perversität, das Fehlen einer persönlichen Perspektive und von ethisch-moralischen Werten. Es gebe gar die Überzeugung, daß man selber nie angesteckt werde. In Brasilien, so ein US-Experte, sei eine neuartige Aids-Epidemie zu beobachten – was an der großen Zahl von Ansteckungen in der Homosexuellen-Szene zu erkennen sei. Unternehmen hätten seit langem erkannt, daß sich aus dem Gay-Publikum hoher Gewinn ziehen lasse.

Fachleute des brasilianischen Gesundheitsministeriums betonten, der deutliche Anstieg der Aidsrate unter jungen Männern habe damit zu tun, daß erneut allgemein verbreitet sei, in einer Nacht drei, vier verschiedene Sexpartner zu haben. 2013 lag danach die Zahl der Aidstoten in Brasilien bei offiziell 12431 – indessen gilt die Dunkelziffer als sehr hoch. 

Frauen verschiedenster Altersgruppen in Brasilien kommentieren permanent, daß Aids und Homosexualität zu den Gründen zählten, weshalb es immer schwieriger werde, einen Partner zu finden. 

Anders als in Deutschland, begegnet man HIV-Infizierten in Brasilien tagtäglich auf der Straße, sieht ihnen die Krankheit an. Das “Serienkiller”-Problem ist in Brasilien seit Jahrzehnten ein großes Thema – da politisch sehr unkorrekt, unterlassen europäische Medien gewöhnlich eine Berichterstattung, da es u.a. die sehr begrenzte Schutzwirkung von Kondomen beweist. 

Als Vorsichtsmaßnahme wird genannt, beim homosexuellen Geschlechtsverkehr stets eigene Kondome zu benutzen – oder andernfalls genau zu kontrollieren, ob das Kondom des anderen womöglich mit Löchern versehen ist. Andere mit dem Aids-Virus bewußt anzustecken, wird als Verbrechen definiert, das jeder Betroffene anzeigen solle. Die Gefängnisstrafe für die Täter liegt, wie es heißt, bei bis zu vier Jahren. 

http://g1.globo.com/fantastico/noticia/2015/03/novas-vitimas-contam-como-foram-contaminadas-de-proposito-pelo-hiv.html

Zur sexuellen Kultur Brasilien gehört inzwischen, daß ein sehr hoher Prozentsatz von Homosexuellen Viagra und andere Erektionsmittel benutzt, diese zudem von Heranwachsenden und jungen Männern zunehmend stärker konsumiert werden. Nicht selten ist von Frauen zu hören, daß sich deren Sexualpartner sogar mit der Einnahme von Viagra etc. brüsten, stolz auf den sehr lange Zeit sehr harten Penis verweisen. Heranwachsende prahlen sogar vor Mutter und anderen weiblichen Angehörigen von Familie und Verwandtschaft damit, nach der Viagra-Einnahme Prostituierte in Puffs zu benutzen. Gelegentlich trifft man Jahre später solche jungen Männer wieder – inzwischen haben nicht wenige Bluthochdruck, nehmen entsprechende Medikamente – und wiederum Viagra etc., damit es bei Freundin oder Ehefrau noch mit der Erektion klappt.

Drittwelt-Länder wie Brasilien sind wegen der soziokulturellen Besonderheiten ein gefundenes Fressen für die multinationalen Pharmakonzerne. 

-http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/13/brasilianer-weltweit-nummer-eins-beim-anklicken-von-pornographie-websites-neue-symantec-studie/

 http://www.bpb.de/internationales/amerika/brasilien/gesellschaft/185280/das-oeffentliche-gesundheitssystem

 http://www.bpb.de/internationales/amerika/lateinamerika/44678/umgang-mit-der-vergangenheit?p=all

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    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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