Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasilien 2012: Die Folgen der verfehlten Wirtschafts-und Sozialpolitik unter der Regierung Lula-Rousseff. Immer mehr Indikatoren zeigen den auffälligen Entwicklungsrückstand gegenüber anderen lateinamerikanischen Ländern wie Chile, Argentinien und Uruguay. Fortschreitende Deindustrialisierung unter Dilma Rousseff.

Dienstag, 18. September 2012 von Klaus Hart

”Das System hier ist einfach verfault.” Weltsozialforum-Erfinder Oded Grajew 2010 im Website-Interview, als Deutschlands gesteuerter Mainstream noch die Lula-Rousseff-Regierung über den grünen Klee lobte…

“Die Wirtschaft blüht, und im Land herrscht Vollbeschäftigung.” Frankfurter Allgemeine Zeitung, Juni 2013

Brasiliens Dauerkrise 2016 und die andere Sicht in zahlreichen deutschsprachigen Büchern. “Aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen schüren die Erwartung, dass Brasilien bald zu den mächtigsten Staaten der Welt gehören wird.” “Brasilien gilt längst nicht mehr nur als Schwellenland, sondern hat den Sprung in die Riege der führenden Industrienationen geschafft.” Öffentlich-rechtlicher Sender Deutschlands. Brasilien – Testlabor des Neoliberalismus, vieles derzeit in Staaten wie Deutschland kopiert.

-http://www.hart-brasilientexte.de/2016/04/15/brasiliens-dauerkrise-und-die-andere-sicht-in-deutschsprachigen-buechern-aktuelle-wirtschaftliche-entwicklungen-schueren-die-erwartung-dass-brasilien-bald-zu-den-maechtigsten-staaten-der-welt-geho/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/06/brasiliens-industriellenverband-fiesp-zu-wirtschaftsstagnation-warnungen-seit-jahresbeginn-bestatigt-schadliche-wirkung-der-hohen-zinsen-uberbewertete-landeswahrung-real/

Zahlreiche neue Welt-Rankings, darunter des Weltwirtschaftsforums und der UNO, zeigen plastisch, zu welchen Resultaten die verfehlte Wirtschafts-und Sozialpolitik  unter Lula-Rousseff führte. So schneidet Brasilien beim Wirtschaftswachstum 2012 wiederum ebenso wie im Vorjahr deutlich schlechter ab als die anderen Staaten der BRIC-Gruppe, doch auch wichtige Nachbarländer Lateinamerikas.

Brasiliens vertiefte Wirtschaftskrise erschreckt die Welt nicht, weil Brasilien irrelevant geworden ist, analysieren nationale Qualitätsmedien 2016. Die Option für die Irrelevanz habe Brasilien in der Welt von heute noch unwichtiger gemacht. Brasilien nehme an den Welt-Debatten über aktuelle Herausforderungen nicht teil, sei von diesen Debatten ausgeschlossen. Brasiliens internationaler Einfluß sei stark gesunken – das Land modernisiere sich nicht, integriere seine Wirtschaft nicht in die Weltwirtschaft. Auffällig ist, daß in der mitteleuropäischen Lügenpresse jahrelang von einem angeblichen internationalen Bedeutungszuwachs Brasiliens gefaselt wurde. 

 

Bereits der aktuelle UNO-Index für menschliche Entwicklung spricht Bände – Brasilien liegt lediglich auf Platz 84.

Chile – 44.

Argentinien – 45.

Uruguay – 48.

Kuba – 51.

Mexiko – 57.

Venezuela – 73.

Peru – 80.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/

Auffällig ist Argentiniens deutlich bessere wirtschaftliche und soziale Lage im Vergleich zu Brasilien: Zwischen 2002 und 2010 wuchs Argentiniens BIP um durchschnittlich 7,6 Prozent jährlich, das von Brasilien nur um 4,0 Prozent. 2011 und 2012 liegt Argentiniens Wachstum ebenfalls deutlich höher.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/14/brasiliens-grauenhaft-falsche-wirtschaftliche-vorhersagen-wirtschaftsjournalistin-miriam-leitaoo-globo-macht-sich-uber-fehlenden-okonomischen-sachverstand-von-regierung-banken-consulting-firmen-l/

Die Resultate der von nationalen und internationalen Experten seit Jahren als falsch eingestuften Wirtschafts-und Sozialpolitik unter Lula-Rousseff – “Ein ärmeres Land”: http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/10/ein-aermeres-land-brasiliens-fuehrende-wirtschaftszeitschrift-exame-ueber-die-verschaerfte-dauerkrise-des-tropenlandes-2015-das-pro-kopf-einkommen-sackt-ab-eine-erholung-kann-ein-jahrzehnt-da/

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Ausriß. Lula bei Schmidt/SPD in Hamburg. Sozialdemokratische Politik in Brasilien, strategischer Partner der Merkel-Gabriel-Regierung:http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/14/hunger-nach-macht-brasiliens-wichtigster-befreiungstheologe-frei-betto-uber-den-sinn-von-bolsa-familia/

 

DIE ZEIT und der Tod des Mitherausgebers Helmut Schmidt/SPD 2015 – was alles in den Nachrufen fehlt:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/12/die-zeit-und-der-tod-des-mitherausgebers-helmut-schmidtspd-2015-was-alles-in-den-zeit-nachrufen-fehlt/

Staatliche Terroristenförderung, Import von Gewalt-Gesellschaftsmodellen 2015, Attentate von Paris:

http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/14/verhersehbare-terroranschlaege-von-paris-im-november-2015-reaktion-reflexionen/

Auch der bizarrste Agitprop wurde skrupellos entgegen der Fakten-und Datenlage in den deutschen Wirtschaftsmainstream durchgeschaltet:

“Aufstrebende Wirtschaftsmacht – Brasilien will Deutschland überholen.” Focus 2011. Die UNCTAD-Bewertung. **

http://http//www.focus.de/finanzen/news/aufstrebende-wirtschaftsmacht-brasilien-will-deutschland-ueberholen_aid_697760.html

„Kampfansage aus Lateinamerika: Brasilien rechnet weiter mit rasantem Wachstum und will bald große europäische Volkswirtschaften überflügeln…Die Wirtschaft Brasiliens wird in den Worten des brasilianischen Finanzministers die französische und womöglich sogar die deutsche überholen und noch vor 2015 die fünftgrößte Wirtschaft der Welt sein.“

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“Brasilien will Deutschland überholen”. Deutsche Zeitschrift “Focus” 2011, Ausriß.

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„Regierungseffizienz“ – nur Platz 111 auf Ranking des Weltwirtschaftsforums für 2012. Unabhängige brasilianische Wirtschaftsexperten betonen, daß unter Lula-Rousseff der Regierungsapparat, darunter Staatsbetriebe, mit inkompetenten Gefolgsleuten aufgebläht wurde – was im Staatswesen enorme Schäden verursachte. Werte wie Produktivität und Qualität seien als zweitrangig betrachtet worden. Als Beispiele werden der Ölkonzern PETROBRAS und die Energieunternehmen genannt – trotz der massiven Festanstellung von Leuten seien die vielen Stromabschaltungen, Blackouts nicht verhindert worden, funktioniere das Stromversorgungssystem weiter sehr schlecht.

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/18/brasilien-anteil-am-welthandel-lediglich-ein-einziges-prozent-laut-neuer-landesstudie-billigprodukte-wie-commodities-sind-wieder-hauptexportguter/

Während die BRIC-Staaten, aber auch Chile oder Argentinien seit 2003 kontinuierlich und intensiv in Infrastruktur und Logistik investierten, damit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit deutlich erhöhten, schlug die Lula-Rousseff-Regierung alle entsprechenden Warnungen und Ratschläge der unabhängigen einheimischen Experten in den Wind und förderte lediglich völlig übertrieben Produktion und Absatz der Automultis. Das Ergebnis ist derzeit überall im Lande zu sehen – total verstopfte Straßen, eine völlig ineffiziente, immense Kosten verursachende Transportstruktur, absurde Abgasbelastungen wie in der Megacity Sao Paulo durch PKW und LKW, keinerlei Rücksicht auf die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung.

Kein Witz: Zwischen Rio de Janeiro und Sao Paulo wurde der Zugverkehr eingestellt, um Busproduzenten die große Chance zu bieten, ist man seit Jahren auf unbequeme, unpünktliche,teils stinkende, dahinschleichende Busse angewiesen – die Abgasbelastung ist weit höher als bei Personenzügen. Manche Busse sind mit stressendem Zwangsfernsehen ausgerüstet. Unter Lula-Rousseff wurde entgegen den entsprechenden Forderungen der Zugverkehr nicht wieder aufgenommen. Brasilien hat nicht einmal eine Nord-Süd-Eisenbahnverbindung. „Die Kosten des Status quo sind katastrophal“, urteilt ein nationaler Logistikexperte.

2012 titelt Brasiliens wichtigste Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ über die Expertentagung „Brasil competitivo“: „Rodovias, ferrovias, portos, aeroportos: todos no apagao.“

„Die Logistikprobleme sind die Achillesferse der brasilianischen Wettbewerbsfähigkeit“ räumte 2012 erstmals sogar der Präsident der staatlichen Entwicklungsbank BNDES, Luciano Coutinho, ein –  und gab damit indirekt zu erkennen, wer durch eine verfehlte Wirtschaftspolitik diese Probleme verursacht hatte. 

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Chile und Argentinien dagegen verfügen über ein gutes bis sehr gutes Eisenbahnnetz, dazu teils hervorragende Häfen als wichtige Kostensenkungsfaktoren im internationalen Wettbewerb. Die Lula-Rousseff-Regierung sorgte indessen während der achtjährigen Regierungszeit dafür, daß das ohnehin marode, winzige Eisenbahnnetz nicht ausgebaut wurde und auch die Häfen weiter teils archaisch strukturiert sind. Unter Lula-Rousseff wurde zudem die Staatsbürokratie stark vergrößert statt abgebaut – laut einer neuen Studie vom September 2012 sehen daher nicht weniger als 92 Prozent der Industrieunternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch bürokratische Hemmnisse verringert.

Zum hohe wirtschaftliche Kosten verursachenden Erbe der Lula-Rousseff-Regierung zählen zudem die massive Umweltzerstörung, die damit verbundenen Klimaveränderungen in Brasilien.

Uraltproblem Fachkräftemangel – unter Lula-Rousseff weiter verschärft: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/21/brasiliens-hohe-sitzenbleiberquote-unter-lula-rousseff-96-prozent-an-offentlichen-grundschulen-131-prozentamtliche-daten-an-mittelschulenneuer-rekord-2011-rio-de-janeiro-hat-zweitschlechteste/ 

“Ölriese” Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/05/olriese-brasilien-nicht-mehr-selbstversorger-wachsende-kraftstoff-importe-sinkende-forderung-erstmals-hoher-verlust-laut-nationalen-wirtschaftsmedien/

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So ist Lula-Rousseff zu verdanken, daß Brasilien im neuesten Ranking des Weltwirtschaftsforums über die Qualität der Hafenstruktur lediglich weit abgeschlagen auf Platz 135 liegt. Wegen einer völlig anderen Wirtschaftspolitik rangiert daher indessen Chile auf Platz 35, Uruguay auf Platz 46, Mexiko auf Platz 64. Die absurde Begünstigung des LKW-Verkehrs unter Lula-Rousseff führte zudem dazu, daß beispielsweise das argentinische Agrobusiness die Sojaernten viel lukrativer absetzt als die Konkurrenz in Brasilien: Der Sojatransport zu den viel besseren Exporthäfen Argentiniens macht nur einen Bruchteil der Kosten aus, der in Brasilien anfällt. Während es in Argentinien und den USA pro Tonne Soja nur zwischen 15 und 20 Dollar sind, fallen in Brasilien oft über 100 Dollar an. Brasilia schlug indessen unter  Lula-Rousseff alle Appelle in den Wind, sich an fortschrittlichen Ländern zu orientieren. Auch unter der jetzigen Rousseff-Regierung werden die Häfen von der Industrie als kritischster Transportsektor eingestuft, gehen die öffentlichen Investitionen in die Hafenstruktur sogar zurück. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/17/brasiliens-slums-unter-dilma-rousseff-die-favela-do-moinho-von-sao-paulo-erneut-in-flammen-theoretisch-ist-auch-das-stadteministerium-fur-die-rasch-wachsenden-slums-zustandig-lateinamerikas-reic/

Zur verfehlten Sozialpolitik unter Lula-Rousseff zählte, das Niveau der Schul-und Berufsausbildung niedrig zu halten, statt dem Beispiel anderer BRIC-Staaten sowie Ländern wie Chile oder Argentinien zu folgen. Fachkräftemangel, fehlende Professionalität in den allermeisten Branchen sind ein schmerzhaftes Resultat dieser Politik Brasilias – die entsprechenden Unesco-Statistiken zeigen den Entwicklungsrückstand überdeutlich. 

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/17/brasiliens-jahrhundertprozes-um-abgeordneten-und-parteienkauf-unter-der-regierung-lulamensalao-politikexperte-noblat-ermittlungen-gegen-lula-immer-energischer-gefordert-warum-lula-nach-enthullung/

Hohe wirtschaftliche Verluste durch organisiertes Verbrechen –  Land mit den meisten Morden: 

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/13/brasilien-und-das-organisierte-verbrechen-unter-dilma-rousseff-die-bewertung-des-weltwirtschaftsforums-2012-platz-122-unter-144-staaten/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/deutsche-firmen-und-wirtschaftskriminalitat-in-brasilien1/

Auch bei den Kriterien Korruption, Menschenrechtsverletzungen, organisiertes Verbrechen, Gewaltkultur, Rauschgifthandel schneidet Brasilien weit schlechter ab als andere lateinamerikanische Nachbarn – bei der harten Billigdroge Crack ist Brasilien gemäß einer neuen Studie sogar weltweit Nummer Eins. Gravierende Probleme der rasch wachsenden Slums in Brasilien, darunter Todesschwadronen, Folter, Scheiterhaufen, Blutbäder, sind in benachbarten Ländern Lateinamerikas völlig unbekannt – ebenso die Sklavenarbeit.

Brasilien-Daten des Weltwirtschaftsforums für 2012: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/06/brasilien-neue-statistische-daten-des-weltwirtschaftsforums-fur-2012-bemerkenswerte-verschlechterungen-gegenuber-2011/

„Dank seiner hohen Investitionen in den immer größeren und komplexeren ITK-Sektor sowie dem starken wirtschaftlichen Aufschwung steht Brasilien heute weltweit als Musterland dar. Auch der Ausblick ist unvermindert positiv.“ Cebit-Einschaetzung 2012

Wirtschaftswachstum 2011 entgegen  Regierungsprognosen unter dem von Deutschland sowie der anderen BRIC-Staaten:

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/13/boomland-brasilien-oecd-nennt-niedriges-wirtschaftswachstum-von-2011-eine-enttauschung-laut-landesmedien/

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    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

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