Der Lula-Rousseff-Regierung wird in Analysen von nationalen Wirtschafts-und Logistikexperten vorgeworfen, durch massive Subventionen die Produktion der ausländischen Automultis im Lande sowie den PKW-Kauf stark gefördert zu haben – wodurch die Abhängigkeit Brasiliens von Öl-und Benzinimporten erheblich gestiegen sei. Ein weiterer Nebeneffekt der Förderung des PKW-Kaufs sei das stark gewachsene Verkehrschaos in den Großstädten. Pure Unvernunft sei, daß in Brasilien über zwei Drittel aller Fracht auf der Straße transportiert werden, obwohl dies fünfmal so teuer ist wie der Transport per Bahn. In den USA beispielsweise entfalle nur 30 Prozent der Fracht auf den Straßentransport, 38 Prozent auf die Schiene. Die Konzentration auf den Straßentransport in Brasilien bewirke sogar ein Handelsdefizit, weil immer mehr Diesel und Benzin importiert werden müßten – und verringere zudem die Produktivität bei Commodities. Anfang 2014 geriet der staatliche kontrollierte Ölkonzern Petrobras in zunehmende Schwierigkeiten, erlitt enorme Wertverluste, weil er angesichts steigender Treibstoffnachfrage immer mehr Benzin importieren muß, das in Brasilien jedoch unter dem Einkaufspreis verkauft wird, um die Teuerung nicht noch mehr zu stimulieren.
Nicht zufällig wird auch in Ländern wie Deutschland der Straßen-und PKW-Verkehr begünstigt, der Bahn-Passagierverkehr u.a. durch absurd hohe Preise immer unattraktiver gemacht.
Immer mehr Zeitaufwand für den Weg zur Arbeit: http://exame.abril.com.br/brasil/noticias/rio-de-janeiro-e-campeao-em-demora-para-chegar-ao-trabalho
Proteste gegen Verkehrspolitik: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/26/brasilien-strasenproteste-in-sao-paulo-gerat-polizeioberst-in-die-hande-von-demonstranten-video-anklicken-tritte-in-den-hintern-etc/
tags: brasilien-häufige tötung von radfahrern
Improvisiertes Mahnmal auf der Avenida Paulista in der City. Unweit davon befindet sich ein zweites Mahnmal, das an eine getötete Radfahrerin erinnert. Laut amtlicher Statistik kommt in Sao Paulo pro Woche ein Radfahrer bei einem Unfall um. Radfahrerproteste in Sao Paulo führten unterdessen bis zur Residenz des Bürgermeisters Haddad – auf Protestschildern stand: Mehr Liebe, weniger Motor” und “Fahrräder ja, Autos nein”.
“Na contramao esta o pais, nao David Santos”(dem der Arm abgerissen wurde)
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Daß selbst in der abgasverseuchten Megacity Sao Paulo, Lateinamerikas Wirtschaftsmetropole, immer noch kein Radwegenetz existiert, verdeutlicht anschaulich Brasiliens gravierenden Entwicklungsrückstand auch in Bezug auf Gesundheit, Umweltschutz.
Brasiliens Atomkraftwerke-Programm, deutsche Hilfe: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/10/08/brasilien-vier-geplante-atomkraftwerke-mit-beteiligung-privaten-kapitals-laut-regierung-in-brasilia-drittes-atomkraftwerk-derzeit-mit-deutscher-hilfe-bei-rio-de-janeiro-im-bau/