Wie es hieß, gehörte zum üblichen Spekulationsszenarium, daß brasilianische Unternehmen/Spekulanten im Ausland zu Niedrigstzinsen Kredite aufnahmen, um diese Mittel dann in Brasilien angesichts hohen Zinsniveaus gewinnbringend anzulegen – damit indessen künstlich den Wert der Landeswährung Real hochzutreiben, die Wettbewerbsfähigkeit der brasilianischen Industrie stark zu schädigen. Um diese spekulativen Operationen zu bremsen, habe die Regierung im Oktober 2010 darauf eine Steuer erhoben. Diese sei indessen im Juli 2013 wieder abgeschafft worden – das zuvor als negativ eingestufte Spekulationskapital sei auf einmal sehr willkommen, um Bilanz-Löcher zu stopfen, die u.a. durch schwächere Exporte entstehen.
Hintergrund:
Direktor José Roriz Coelho beim Exklusivinterview in Sao Paulo 2011.