http://www.n-tv.de/leute/buecher/Auch-der-Fussball-ist-schuldig-article11532011.html
Unmittelbar vor der Frankfurter Buchmesse hatte Maria Rita Kehl, Mitglied der offiziellen Schriftstellerdelegation, in Brasilien öffentlich die fortdauernde Folter in ihrem Land angeprangert – bemerkenswert, daß indessen Kehl, zudem Mitglied der nationalen Wahrheitskommission zur Aufklärung der Diktaturverbrechen, deshalb keineswegs von deutschsprachigen Medien entsprechend zur gravierenden Menschenrechtslage des Tropenlandes interviewt wurde – auch Menschenrechtsverletzungen wie die landesweiten Aktionen der Todesschwadronen, Gefängnishorror, Sklavenarbeit, Scheiterhaufen, Slum-Diktatur wurden in der Mainstream-Buchmesseberichterstattung schlichtweg totgeschwiegen. Immerhin hatte auch Paulo Lins klargestellt, das Wichtigste der Debatten von Frankfurt sei nicht die Literatur, sondern die politische Diskussion über Brasilien.
Die katholische Kirche Brasiliens hat die Frankfurter Rede von Luiz Ruffato in ihren Publikationen im Wortlaut abgedruckt.
Kioskaushang in Sao Paulo – gängige Überfall-Situation 2013, die Brasilianern und im Lande lebenden Ausländern gewöhnlich sehr geläufig ist.
Brasiliens tägliche Mordzahl: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/04/150-morde-pro-tag-ein-mord-alle-zehn-minuten-brasiliens-katastrophe-die-keine-schlagzeilen-macht/
Stück über Scheiterhaufen in Rio: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Die Aufdringlichkeit der Sinne
Vom machtgeschützten Verlust der gesellschaftlichen Sehkraft – Oskar Negt(2000)
“Der Verlust jener in sinnlicher Erfahrung begründeten Urteilsfähigkeit der Menschen hat in unserem Jahrhundert für viele Menschen tödliche Folgen gehabt. Das Wegsehen, die machtgeschützte Sinnenblindheit, wenn Menschen verfolgt und getrieben, vergewaltigt und öffentlich gequält werden – das gehört nicht der Vergangenheit an.”
In den letzten Jahrzehnten, etwa nach Rio – 92, ließen sich aus nächster Nähe die Denkweisen hoher, meist demokratisch bestimmter Staatsgäste aus Europa und den USA sowie deren Anhang, darunter der mitreisenden Journaille, registrieren: Scheiterhaufen – na und? Todesschwadronen – na und? Folter – na und? Slum-Diktatur mit Sondergerichten – na und? Nicht wenige dieser Leute nannten sich kurioserweise sogar offiziell Christen…
Im Juni 2011 fiel ein junger französischer Tourist, der seine deutsche Freundin begleitete, aus der völlig ungesicherten Straßenbahn, die das Aquädukt „Arcos da Lapa“ überquerte, aus 15 Metern auf einen gepflasterten Platz. Obwohl der Tourist im Sterben, in einer Blutlache lag, wurde er kurz vor seinem Tode noch von Einheimischen in unmittelbarer Nähe einer Polizeikaserne ausgeraubt, nahm man ihm u.a. Fotoapparat und Geldbeutel weg, berichtete die Landespresse. Das Aquädukt gehört zum Viertel Lapa, das derzeit von der Tourismuspropaganda im Vorfeld von Fußball-WM und Olympischen Spielen besonders herausgestellt wird. Der angrenzende, ebenfalls von der PR gerühmte Bergstadtteil Santa Teresa macht derzeit wegen zahlreichen Gewalttaten erneut Schlagzeilen – sogar an dem bekannten Platz Largo das Neves kam es im Juli zu einer Schießerei zwischen Polizisten und Banditen, die entkommen konnten.
–Die sich auf viele Fakten gründende Bewertung von Arnaldo Jabor hatte vorhersehbar wegen geltender Zensurvorschriften in den deutschen Mainstreammedien keinerlei Chance der Veröffentlichung – dafür wurde flächendeckend Rousseff-Lob und Hudel geschaltet. Wer sich als Medienfunktionär daran beteiligte, konnte enorm viel Geld verdienen, wer keine Rousseff-Propagandatexte schreiben wollte, wurde nicht selten abgeschaltet, erhielt keine Aufträge mehr.
Zeitungsausriß – noch im Sterben von Einheimischen ausgeraubter französischer Tourist.
Brasilianische Medienfotos, meist aus Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
„A Serbian Film“:
Die brasilianischen Medien betonen stets, daß der Karneval in Salvador da Bahia durch seinen hohen Anteil an Gewalt bekannt sei.
Mpi-Spezialeinheiten der Militärpolizei im Karneval 2010 von Sao Luis, Hauptstadt des nordostbrasilianischen Teilstaats Maranhao.
Sex, Enterotisierung, Beziehungsmarkt: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/impotencia-total-totale-impotenz/
“ Com o fim do amor romantico, como fica o sexo?
Gikovate: Um dos grandes problemas ligados a questáo sentimental é justamente o de que o desejo sexual nem sempre acompanha a intimidade efetiva, aquela baseada em afinidade e companheirismo. Ao incrivel como de vez em quando amor e sexo combinam, mas isso náo ocorre com facilidade. Por outro lado, o sexo com um parceiro desconhecido, ou quase isso, é quase sempre muito pouco interessante. Quando acaba, as pessoas sentem um grande vazio. Náo é algo que eu recomendaria. Hoje, as normas de comportamento sáo ditadas pela industria pornografica e se parece com um exercicio fisico. O sexo entáo tem mais compromisso com agressividade do que com amor e amizade. Jovens que tem amigos muito chegados e queridos dizem que transar com eles náo tem nada a ver. Acham mais facil transar com inimigos do que com o melhor amigo. Penso que, com o amadurecimento emocional, as pessoas tenderáo a se abster desse tipo de pratica. (Veja-Interview)
„Sex mit einem völlig oder fast unbekannten Partner ist fast immer sehr wenig interessant.“
Zum gängigen brasilianischen Sex-Verhalten gehört heute häufig, sich im Motel oder zuhause während des Sex einen Pornofilm anzusehen und dem Partner vorzuschlagen, diese und jene Stellung sofort zu kopieren.
Auffällig, daß selbst gutaussehende brasilianische Universitätsstudenten mit einem aktiven Sexualleben nicht selten keineswegs während der Studienzeit beginnen – sondern dies teils erstaunlich lange hinauszögern.
2008 ergibt eine Studie, daß besonders in der Unterschicht sich Frauen dann sofort scheiden lassen, wenn sie mehr verdienen als der Mann oder dieser arbeitslos wird.
Angeli, Ausriß 2012.
Was brasilianischen Frauen nur zu oft den Sex mit einheimischen Männern vergällt, ist deren Angewohnheit, möglichst sofort nach dem ersten Mal intime sexuelle Details der neuen Partnerin am Biertisch vielen Kumpels mitzuteilen, sich als Macho zu brüsten. Besonders unangenehm für Frauen, wenn beispielsweise Firmenkollegen in diesem Macho-Kontext eigene sexuelle Kontakte mit bestimmten attraktiven Mitarbeiterinnen erfinden, damit ekelhaft rufschädigend agieren. Derartiges Verhalten ist sogar in Sao Paulo bei Mittelschichtsmännern weit verbreitet, die in angesehenen Firmen, Institutionen arbeiten. Nicht wenige Frauen haben deshalb jegliche Lust an Sex mit brasilianischen Männern verloren.
Brasilianische Frauen berichten drastisch und realistisch, wie brasilianische Männer ihnen gegenüber sexuelles Verhalten erläuterten:“Weil meine Ehefrau bestimmte Sachen im Bett nicht mag, habe ich noch eine für bestimmte Stellungen und eine andere für Oral-Sex.“
Gängig sind auch Mutmaßungen über Homosexualität, Bisexualität von Ehemännern im Bekannten-und Freundeskreis. So warnte eine Frau die verheiratete Nachbarin, ihr Ehemann könne schwul sein – nannte kurioserweise als „Indiz“ die eigene Tochter. Diese habe versucht, den Ehemann der Nachbarin zu verführen, doch dieser habe einfach nicht reagiert. Eine Mittelschichts-Frauenrunde unterhielt sich über ihre in flagranti mit anderen Frauen beim Sex ertappten Partner – eine nannte als schlimmste Variante, den eigenen Ehemann nicht mit einer anderen Frau, sondern einem Mann im Ehebett zu überraschen.
Allgemein bekannt ist, daß aufgrund der in Brasilien praktizierten Sozialpolitik die Elendsviertel weiter wachsen – damit auch die sexuelle Verwahrlosung zunimmt. Es bleibt nach wie vor bei der Situation, daß ungezählte Eltern mit ihren meist vielen Kindern in einem einzigen Hüttenraum hausen – und die Kinder den Eltern zwangsläufig beim Sex zuschauen, dann das Gesehene selber ausprobieren, kopieren wollen. Lange vor der ersten Menstruation haben daher Mädchen mit ihren teils jüngeren Brüdern Geschlechtsverkehr, sind der treibende Teil, regen ihre männlichen Geschwister auf vorstellbar sehr drastische Weise an, mit ihnen Sex zu machen. Gängig ist zudem die Favela-Situation, daß Mütter mit ihren sieben, acht Kindern, die alle von jeweils anderen Männern sind, in einem Katenraum allein leben, die Mütter sich wechselnde Liebhaber zum Sex holen. Natürlich schauen die Kinder am liebsten aus nächster Nähe zu und werden von der Mutter zurechtgewiesen: „Saia daqui, deixa me foder!“
Ausriß, Geschlechtsumwandlungen und Humor: “Linda, ich habe eine gute Überraschung für Dich!”Ahh, du hast eine Geschlechtsumwandlung gemacht, Rovilson!” “Aber meine Liebe, jetzt habe wir doch viel mehr gemeinsam!”
http://www.flaviogikovate.com.br/site/index2.htm
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/12/brasiliens-erotischer-sex/
Mitarbeiterinnen der Ersatzbefriedigungsindustrie, Sao Paulo.
Die Tücken der Wahrnehmung – siehe die zahllosen Brasilienklischees.
2006 lobt eine brasilianische Touristin Hamburgs Schönheit auf einer Kanalfahrt, sagt laut Medienberichten:“Wie wunderschön ihre Stadt doch ist – sogar die Slums!“ Der Kapitän klärt sie auf, daß es sich um Gartenhäuschen der Kleingärtner vom Goldbekkanal handelt, nicht etwa um Slumhütten.
„Realidade, que realidade?“ (Joao Ubaldo Ribeiro)
Der renommierte brasilianische Choreograph Ivaldo Bertazzo, Leiter der populären Tanzkompagnie „TeatroDanca“ in Sao Paulo, hat gegenüber der Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ als erster den kultivierten Mythos vom wiegend-leichten, sinnlichen Gang der Brasilianer kritisiert, der seit jeher lediglich bei einer Minderheit der Landesbevölkerung zu beobachten war.
Brasilienklischees…
Deutschlandradio Kultur – Hitlers „Mein Kampf“ – ein Bestseller in Brasilien: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/676160/
„Das erfundene Paradies”
Biograph Alberto Dines: „Er hat die Augen vor vielem verschlossen“
Zu den geschicktesten Schachzügen der antisemitischen Diktatur des Hitlerverehrers Getulio Vargas gehörte, den Schriftsteller Stefan Zweig in die Auslandspropaganda des Regimes einzuspannen und gewünschte Brasilienklischees weltweit zu verbreiten. Die Wirkungen sind bis heute spürbar: Vor 65 Jahren veröffentlichte Stefan Zweig sein Buch „Brasilien – ein Land der Zukunft“ – bis heute ist es ein Weltbestseller, ein Klassiker der Brasilienliteratur und weckt auch bei Deutschen aller Generationen nach wie vor Interesse, sogar Begeisterung für das Tropenland.
Neue Studie zum Zeitraum 2009 – 2011: Der November, neun Monate nach dem Karneval, ist in Rio der Monat mit den wenigsten Geburten – die meisten Geburten werden im März registriert. Der größte Teil der brasilianischen Kinder ist nicht Resultat von Familienplanung. Die Bevölkerungsexplosion ist daher ein entsprechend großes Problem für das Land.
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/impotencia-total-totale-impotenz/
Ausriß, Folha de Sao Paulo.
Karneval und Scheiterhaufen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/15/brasilien-scheiterhaufen-microondas-bis-2011-auch-rio-favela-mangueira-sitz-der-gleichnamigen-beruhmten-sambaschule-laut-qualitatszeitung-o-globo/
Im Vergleich zu den siebziger und achtziger Jahren geht es heute im brasilianischen Karneval eher prüde zu, ist von einem Klima, das sexuelle Kontakte erleichtert, nur noch wenig zu spüren, herausgestellte Freizügigkeit meist unecht. Dies scheint eine neue medizinische Studie zu bestätigen, derzufolge es keinerlei Hinweise dafür gibt, daß „die Leute im Karneval mehr Sex machen.”
Vergewaltigung von männlichen Heranwachsenden und Männern: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/09/09/brasilien-immer-mehr-registrierte-vergewaltigungen-von-jungen-durch-altere-mannlichen-geschlechts-bereits-jungen-unter-zehn-jahren-anal-vergewaltigt-im-teilstaat-rio-de-janeiro-2011-mindestens-711/
Hintervergrößerung und Karneval: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/12/brasilien-karnevalskoniginnen-arbeiten-mit-silikonmetacril-zur-hinternvergroserung-sangerin-und-jury-mitglied-preta-gil-kritisiert-einen-fall-in-rio-de-janeiro/
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/impotencia-total-totale-impotenz/
Neue Gruppenvergewaltigung gemeldet – aus Nordostbrasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/11/brasilien-14-jahrige-schulerin-durch-funf-brasilianer-vergewaltigt-laut-polizei-tatort-im-nordosten-wo-vergewaltigungen-ebenfalls-wie-in-rio-de-janeiro-alltaglich-sind/
Ausriß. Nun auch Verkehrspolizei zum Karneval 2013 erstmals mit MGs im Einsatz.
Mpi-Spezialeinheiten der Militärpolizei, wie hier in Sao Luis, Hauptstadt des nordostbrasilianischen Teilstaats Maranhao, sind seit Jahren im Karneval des Landes üblich.