Seit Beginn des Amtsantritts von Staatschef Lula wird in Brasilien als soziopolitisches Phänomen registriert, daß just die zuvor sehr stark für Ethik in der Politik, gegen Korruption, für Menschenrechte engagierte Arbeiterpartei PT und deren Sympathisanten nahezu schlagartig die früher geübte Protestpraxis stoppten, zu entsprechenden Skandalen wie der Mensalao-Affäre um Parteien-und Abgeordnetenkauf ebenso schwiegen wie zu Folter und Todesschwadronen, Verfolgung, Mord an Systemkritikern. Das PT-Spektrum war stets beim alljährlichen „Aufschrei der Ausgeschlossenen“ massiv vertreten – ward seit Lulas Amtsantritt dort nicht mehr gesehen. Angesichts der Korruptionskrise in Staatschefin Dilma Rousseffs Regierung wächst in Brasilien 2011 eine Protestbewegung, ist indessen im Vergleich zu Nachbarländern noch sehr schwach. Auffällig, daß bei den öffentlichen Protesten gegen Korruption derzeit wiederum das PT-Spektrum fehlt, lediglich die aus der PT ausgetretenen bzw. ausgeschlossenen Brasilianer um Politiker wie Marcelo Freixo und Chico Alencar. Soziologe Aldo Fornazieri(Diretor Academico da FESPSP) konstatiert daher in der wichtigsten Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“, daß diese Proteste nicht von der Opposition getragen werden und auch nicht mit der Beteiligung von organisierten Sozialbewegungen rechnen können, weniger noch mit der Präsenz von Linksgruppierungen und der PT. Unter den Regierungen Sarney und Fernando Henrique Cardoso habe die brasilianische Linke, besonders die PT eine Art Darstellungsmonopol für moralische Empörung über Korruption besessen, sich über diese Linie legitimiert. Heute indessen wird laut Fornazieri die PT-Basis durch einen Teil derParteistruktur einem gefälligen Schweigen unterworfen. „Ein Schweigen, das, gefährlich, zur Gewohnheit wird, zum Verlust der Fähigkeit zur Empörung.“ Wie der Politikexperte hervorhebt, muß unbedingt klargestellt werden, daß Dilma Rousseff für die Ernennung zwielichtiger Regierungsmitglieder verantwortlich ist.
http://www.ila-web.de/brasilientexte/inhalt.htm
In Ländern wie Deutschland hat die PT nach Aussagen von Insidern u.a. in NGO ein effizientes Auslandspropaganda-Netzwerk geknüpft, das für eine für jedermann offenkundige „Positionierung“ gegenüber Staatskorruption, schwersten Menschenrechtsverletzungen etc. sorgt.
„Danke, Lula“:
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/21/obrigado-lula-youtube/
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Brasilien | 28.03.2002 | Klaus Hart … Der Mindestlohn in Brasilien liegt bei derzeit umgerechnet 90 Dollar im Monat – Joao kommt auf weit mehr als 400 und …http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/13/brasiliens-katholische-kirche-ruft-zu-protesten-gegen-massive-korruption-unter-der-rousseff-regierung-auf-viel-lob-fur-rousseff-regierungsstil-aus-europa/
Hintergrund:
“Brasilien ist eine Fassaden-Demokratie, ein Land der Apartheid”
Ex-Gewerkschaftsführer Luis Inacio Lula da Silva war auch von den deutschen Kommerzmedien zum “Star” früherer Weltsozialforen hochgejubelt worden – auf dem Forum in Caracas läßt er sich wegen der zu erwartenden Proteste lieber nicht blicken. Kritik an Lula und dessen Arbeiterpartei war in Porto Alegre nur zu oft unterdrückt, kaum wahrgenommen worden – doch die damals verlachten Kritiker haben Recht behalten.