Jahrelang wurde Brasilien entgegen der Faktenlage – siehe niedrige Produktion und Effizienz – schöngeschrieben – nun ist der Schwindel aufgeflogen.
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“Die Wirtschaft blüht, und im Land herrscht Vollbeschäftigung.” Frankfurter Allgemeine Zeitung, Juni 2013
Brasiliens vertiefte Wirtschaftskrise erschreckt die Welt nicht, weil Brasilien irrelevant geworden ist, analysieren nationale Qualitätsmedien 2016. Die Option für die Irrelevanz habe Brasilien in der Welt von heute noch unwichtiger gemacht. Brasilien nehme an den Welt-Debatten über aktuelle Herausforderungen nicht teil, sei von diesen Debatten ausgeschlossen. Brasiliens internationaler Einfluß sei stark gesunken – das Land modernisiere sich nicht, integriere seine Wirtschaft nicht in die Weltwirtschaft. Auffällig ist, daß in der mitteleuropäischen Lügenpresse jahrelang von einem angeblichen internationalen Bedeutungszuwachs Brasiliens gefaselt wurde.
Wirtschaftkrise 2015, Tricks und Manipulationsmethoden des deutschsprachigen Wirtschaftsmainstreams:
Wie Brasiliens Wirtschaftszeitschrift Exame unter Berufung auf eine Studie von Wirtschaftsexperte José Alexandre Scheinkman von der Princeton University mitteilte, wuchs die Arbeitsproduktivität zwischen 1989 und 2008 in den USA um 11 Prozent, in Indien um 28 Prozent, in China 46 Prozent und in Südkorea fast 57 Prozent – in Brasilien indessen nur 0,08 Prozent. „Brasiliens Wirtschaft stagnierte, da zwar die Landwirtschaft ein Wachstum verzeichnete, die Industrie indessen sich verschlechterte – in Relation zum weltweiten Fortschritt. Einigen Sektoren gelang es, produktiver zu werden.“
Zudem wurden Vergleichszahlen der Arbeitsproduktivität für 2010 genannt. Danach erreicht Südkorea 60 Prozent, China 14,6 Prozent, Indien 8,8 Prozent – und Brasilien 19,1 Prozent der Arbeitsproduktivität der USA. Scharf wurden Bürokratie und schlechte Infrastruktur Brasiliens kritisiert.
Den Angaben zufolge hat Brasilien heute bei wichtigen Kulturen inzwischen den Konkurrenzvorteil niedriger Kosten verloren – produziert u.a. Soja teurer als die USA, Zucker sogar deutlich teurer als Indien. Bei Zellulose war Brasilien gegenüber den USA bislang deutlich im Vorteil – inzwischen sind die Produktionskosten fast gleich. Seit 2003 war Brasilien führender Rindfleischexporteur der Welt – seit Juli 2011 sind die USA Nummer Eins. Wie es hieß, würden natürliche Konkurrenzvorteile Brasiliens, darunter rascheres Pflanzenwachstum dank klimatischer Bedingungen, anulliert durch Negativfaktoren wie wachsende Logistikkosten und hohe Steuerlast.
In Krisenzeiten, so „Exame“, leiden uneffiziente Wirtschaften mehr. „A ineficiencia do pais impoe um preco ainda mais elevado num cenario de crise internacional.“
Wegen schlechter Landes-Logistik verlieren Brasiliens Geflügelexporteure laut Ubabef jährlich etwa eine Milliarde Dollar. “ In Brasilien betrügen die Logistikkosten bis zu 20 Prozent, in den USA dagegen nur 10 Prozent, hieß es.
Angesichts dieser Datenlage erhält Brasilien aus Mitteleuropa viel Lob für seine wirtschaftliche Situation.
Wie rational Brasilien die eigenen Naturressourcen nutzt:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/