FIESP wirft der Rousseff-Regierung grundsätzlich vor, Brasiliens Industrieunternehmen mit im Weltvergleich unvertretbar hohen Steuern zu belasten, diese Abgaben dann aber ganz anders als beispielsweise in entwickelten Staaten sowie anderen Schwellenländern nicht effizient für soziale Zwecke, die dringend nötige Verbesserung der Infrastruktur einzusetzen. FIESP weist in einer Studie angesichts des gravierenden Fachkräftemangels besonders auf die prekäre Situation der Bildung in Brasilien. Zwar investiere der Staat praktisch doppelt soviel wie China, erziele indessen ganz anderes Resultate: „Geringere Schulbildung, höhere Analphabetenrate, schlechteste PISA-Note, hohe Sitzenbleiber-Raten, niedriges Niveau des Bildungswesens.“
Bereits 2005 seien in China 40 % der Hochschulabgänger Ingenieure gewesen, in Brasilien dagegen nur 8 %. In China kämen auf 10000 Einwohner statistisch 4,6 Ingenieure, in Brasilien dagegen nur 1,6. Auch deshalb erleide Brasilien im internationalen Konkurrenzkampf gravierende Nachteile. In anderen Ländern werde steigende Bildung rasch in größeren gesellschaftlichen Reichtum umgesetzt – für Brasilien gelte dies indessen nicht.
Auf dem letzten FIESP-Ranking für internationale Wettbewerbsfähigkeit rangiert Brasilien in der letzten Ländergruppe mit dem niedrigsten Niveau, auf Platz 36. China befindet sich dagegen in der Ländergruppe mit mittlerem Niveau, auf Platz 27, gefolgt von Rußland auf Platz 26. Auf den ersten Plätzen der Spitzengruppe liegen die USA, gefolgt von Norwegen und der Schweiz.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
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Hintergrund von Anfang 2011: