Ähnlich wie bei der „Eroberung“ des Complexo do Alemao analysieren Brasiliens Qualitätsmedien, daß mit der Besetzung von Rocinha angesichts von weit über 1000 Rio-Favelas kein wirkungsvoller Schlag gegen das organisierte Verbrechen gelang. Die Besetzungsaktion war tagelang vorher offiziell angekündigt worden, sodaß die Banditenkommandos sogar noch Zeit zu großen Abschiedsfesten hatten, bevor sie in andere Favelas überwechselten. Mehr Sicherheit werde es jetzt lediglich nahe der Nobelviertel sowie in jenen Stadtregionen geben, die für Fußball-WM und Olympische Spiele vorgesehen seien. Kommentatoren, aber auch Menschenrechtsaktivisten stellen jetzt zahlreiche Fragen: Wieso wird angesichts klarer Verfassungs-und Gesetzesbestimmungen in Brasilien überhaupt zugelassen, daß just die am meisten benachteiligten Bevölkerungsschichten dem Terror des organisierten Verbrechens ausgeliefert werden? Wieso wurde mit einem demonstrativen Vorgehen gegen Slum-Hochburgen des organisierten Verbrechens bis zur Vorbereitungsphase der großen Sportevents gewartet, sind lediglich diese das Motiv der Besetzungsaktionen? Warum werden jene Favelas mit dem höchsten Grad an Terror gegen die Bewohner derzeit von Polizeiaktionen verschont? Was geschieht nach den internationalen Sportevents, hat das organisierte Verbrechen dann wieder alle Freiheit in den Favelas? Angesichts zahlreicher Erfahrungen mit früheren Großveranstaltungen, darunter der UNO-Umweltkonferenz von 1992, haben zahlreiche Brasilianer bereits die Antworten parat. Nur wenige Tage nach dem durch Hochsicherheit glänzenden UNO-Umweltgipfel und der Delegationen-Abreise wurde Rio von einer beispiellosen Kriminalitätswelle heimgesucht, nahmen u.a. Straßenüberfälle enorm zu. Zwar wurden vor einigen Favelas, darunter Rocinha, während des UNO-Gipfels Panzerwagen stationiert, nahm die Tyrannei der hochbewaffneten, mit der Politik liierten Banditenkommandos bis heute deutlich zu. Wie jene Staatsmänner, jene offiziellen Delegationen darauf reagierten, die am UNO-Gipfel teilgenommen hatten, läßt sich per Internetsuche leicht feststellen. Auch in Rio de Janeiro wurden Folter, Todesschwadronen, Verfolgung von Systemkritikern und Menschenrechtsaktivisten nach dem UNO-Gipfel erneut zu einem gravierenden Problem – besonders die lokalen Medien haben dies in Wort und Bild ausführlich dokumentiert.
Wer im Ausland ganz offenbar aus neoliberaler Herzenskälte gegenüber dem Schicksal der Slumbewohner zu allem schwieg, ist bestens bekannt.Nicht wenige hohe Politiker Mitteleuropas vermieden bei Rio-Visiten jegliche Kritik an den gravierenden Menschenrechtsverletzungen.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/13/brasiliens-rocinha-besetzung-der-waffen-rap-anklicken/
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
http://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Murilo_de_Carvalho
Ausriß, 28.August 2011.
Wie Vertreter der katholischen Kirche Brasiliens im Website-Interview betonten, war es nicht leicht, für den vom ZDF am 27-November live übertragenen Gottesdienst in Sao Paulo eine geeignete Favela zu finden, weil unter den in Frage kommenden Slums zahlreiche in der Hand des organisierten Verbrechens sind, die Sicherheitsprobleme zu groß für einen Freiluft-Gottesdienst mit deutschen kirchlichen Würdenträgern wären. Rio de Janeiro zählt über 1000 Slums, Sao Paulo über 2000. Unter der Lula-Rousseff-Regierung wurde die Slumbevölkerung Brasiliens nicht aus dem Terrorregime der hochgerüsteten Banditenkommandos befreit – entsprechende Statistiken und Studien über Mord und andere schwere Verbrechen sind sehr aussagekräftig.
Die Aufdringlichkeit der Sinne
Vom machtgeschützten Verlust der gesellschaftlichen Sehkraft – Oskar Negt(2000)
“Der Verlust jener in sinnlicher Erfahrung begründeten Urteilsfähigkeit der Menschen hat in unserem Jahrhundert für viele Menschen tödliche Folgen gehabt. Das Wegsehen, die machtgeschützte Sinnenblindheit, wenn Menschen verfolgt und getrieben, vergewaltigt und öffentlich gequält werden – das gehört nicht der Vergangenheit an.”
http://www.bpb.de/publikationen/JU16H0,0,Vom_Umgang_mit_der_Diktaturvergangenheit.html
Welchen Risiken sind die Schüler nicht nur Rio de Janeiros unter der Lula-Rousseff-Regierung ausgesetzt:
Ausriß. Gelson Domingos, verheiratet, drei Kinder – mehrfach preisgekrönt. Die MG-Salve durchdrang die Schutzweste.
“Domingos wurde Opfer des selben Krieges, der vor neun Jahren Tim Lopes, Reporter von TV Globo das Leben kostete, gefangen genommen und getötet durch Banditen des Complexo do Alemao.” Folha de Sao Paulo
“Die Mehrheit von uns Journalisten ist nicht vorbereitet, über diesen Krieg zu berichten.”
Video anklicken:
Wie starb der mehrfach preisgekrönte TV-Reporter Tim Lopes? Laut Polizeibericht entdeckten ihn Banditen in der Favela Vila Cruzeiro von Rio de Janeiro – Tim Lopes wurde zuerst gefoltert, dann rammten ihm die Gangster einen Spieß in den Brustkorb, hackten seine Füße ab und verbrannten ihn lebendig in Autoreifen – siehe Szene aus ”Tropa de Elite”.
YouTube-Video von Feuergefecht in Rio anklicken:
In europäischen Analysen ist häufig von einer energischen Kriminalitätsbekämpfung im Vorfeld von Fußball-WM und olympischen Spielen die Rede – in Brasilien selbst wird dies wie üblich völlig anders gesehen.
Brasiliens Scheiterhaufen:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Scheiterhaufen-Theaterstück in Deutschland, Österreich, der Schweiz offenbar noch nicht aufgeführt:
Wem nützt die Banditendiktatur?
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
Aus Europa erhält die Regierung unter Dilma Rousseff sehr viel Lob.
Zeitungsfoto aus Rio, Ausriß: Ermordeter in Favela neben Ziege.
Atomkraftwerk Angra 3:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/19/brasilien-atomkraftwerke-angra-3-im-bau-bei-rio-de-janeiro-doppelseitige-regierungspropaganda-in-qualitatszeitungen-energie-fur-neue-zeiten/ (more…)
„Die Deutschen und die Brasilianer hatten ein gegenseitiges Abkommen zur Auslieferung, Überstellung von verurteilten Gefangenen. Wenn ein Deutscher hier geschnappt und verurteilt wurde, dann hat er einen Teil der Strafe abgesessen – und das gab es – konnte dann nach Deutschland gehen und die dort vom deutschen Staat anerkannte Reststrafe absitzen. Das gibt es aber nicht mehr. Was ich aus gutem Munde hörte – die Richter in Deutschland haben gesagt, Brasilianer, die in Deutschland verurteilt werden, können wir nicht ausliefern in ein unrechtes Gerichtswesen, Justizwesen – denn dort werden sie gefoltert, das weiß ja jeder Mensch. Allein schon die menschenunwürdigen Zustände in den brasilianischen Gefängnissen! Bloß – die deutsche Regierung setzt sich nicht für die eigenen Gefangenen ein – die schmoren dort, wo die deutschen Richter die Brasilianer nicht schmoren lassen! Das heißt, der deutsche Staat wendet andere Standards an als die deutschen Richter! Das ist interessant!“
Ausriß, Radio Vatikan. “Die Stimme des Papstes und der Weltkirche”. “Brasilien: Kirchliche Menschenrechtler enttäuscht über Merkel”. Österreichischer Priester Günther Zgubic, Plinio Sampaio…
Lula und die Doktorhut-Kriterien von Paris:
2013 startet Deutschlandjahr in Brasilien: http://www.alemanha-e-brasil.org/de
Ausriß, Rio-Lokalzeitung, Scheiterhaufen-Opfer, 7.11.2012. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Bonn und die Folterdiktatur: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/27/brasiliens-wahrheitskommission-uber-diktaturverbrechen-uberraschende-erkenntnisse-militarangehorige-vor-allem-den-putsch-von-1964-ablehnende-offiziere-waren-die-am-meisten-von-ermordung-verfolgun/
Amnesty Journal 2009:
KOPF UNTER WASSER
2 de outubro de 1992: uma pequena desavença entre presidiários do pavilhão 9 da Casa de Detenção do Carandiru se transforma em uma rebelião desprovida de viés reivindicativo ou de fuga. Apesar disso, o Governo estadual da época determinou a invasão da Casa de Detenção por centenas de policiais militares que exterminaram a sangue frio 111 pessoas desarmadas e desesperadas. Foi a maior chacina da história do sistema penitenciário brasileiro.
Massaker-Oberst Ubiratan Guimaraes – straffrei.
Viel Lob für Lula-Rousseff-Regierung aus Mitteleuropa:
Ökumenischer Gedenkgottesdienst der katholischen Gefangenenseelsorge:
Ausriß, Radio Vatikan. “Die Stimme des Papstes und der Weltkirche”. “Brasilien: Kirchliche Menschenrechtler enttäuscht über Merkel”. Österreichischer Priester Günther Zgubic, Plinio Sampaio…
In europäischen Analysen ist häufig von einer energischen Kriminalitätsbekämpfung im Vorfeld von Fußball-WM und olympischen Spielen die Rede – in Brasilien selbst wird dies wie üblich völlig anders gesehen.
Ausriß – Richterin Patricia Acioli.
Brasiliens Medien widmen den neuesten Gefechten in der Slumregion „Complexo do Alemao“ seit Tagen Spezialseiten und weisen darauf hin, daß es unter den weit über 1000 Slums von Rio noch zahlreiche in der Hand des organisierten Verbrechens, hochbewaffneter Banditenkommandos gibt. In europäischen Analysen ist häufig von einer energischen Kriminalitätsbekämpfung im Vorfeld von Fußball-WM und olympischen Spielen die Rede – in Brasilien selbst wird dies wie üblich völlig anders gesehen.
Zeitungsausriß NZZ.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Was bisher noch keine Deutsche in Brasiliens U-Bahn praktizierte: http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/linie-sex-berlins-u-bahn-immer-verrueckter,7169128,11292322.html
Laut brasilianischen Landesmedien habe Veltins erklärt, gemäß den Marktanalysen sei der brasilianische Lebensstil ein Erfolg unter Deutschen zwischen 20 und 30, habe einen recht positiven emotionalen Appell in Deutschland und der Mehrheit der europäischen Länder. Der Propaganda-TV-Film für das Getränk sei in Rio de Janeiro gedreht worden. Brasiliens Zeitungen zeigen ein Foto mit „Bayao“-Propaganda am Saturn-Kaufhaus des Alexanderplatz in Berlin.
„Jeden Tag wird in Brasilien gefoltert.“ Ausriß 2011Fotoserie aus Rio: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
Ausriß. Zuschauen, wie jemand in Rio de Janeiro lebendig verbrennt…Könnten Sies?
Obdachlose werden in Sao Paulo lebendig verbrannt: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/09/ein-brasilianischer-obdachloser-wird-in-sao-paulo-lebendig-verbrannt-autos-fahren-vorbei-leute-schauen-zuvideo-anklicken/
Ausriß, Rio-Lokalzeitung, Scheiterhaufen-Opfer, 7.11.2012. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
In meinungsbildenden deutschen Analysen wird die brasilianische Regierung ausdrücklich als “progressiv” eingestuft.
TV-Spot anklicken: http://www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/Veltins-beschwoert-mit-Weinmix-Bay%E3o-brasilianisches-Lebensgefuehl_99499.html?openbox=0
Ausriß, Rio. Das Kleinkind, die schwangere Mutter, die Mordopfer.
Protest von Menschenrechtsaktivisten am Copacabana-Strand gegen die Scheiterhaufen-Praxis in Rio de Janeiro. Wie es in Brasiliens Medien hieß, wurde die TV-Propaganda für „Bayao“ in Rio direkt am Meer gedreht, „vor der Silhouette des Zuckerhutes“. ImTV-Spot sind jene Strandregionen Rios zu sehen, in denen brasilianische Menschenrechtsorganisationen regelmäßig gegen Scheiterhaufen, Folter, Todesschwadronen und andere gravierende Menschenrechtsverletzungen protestieren.
Crack-Süchtige, laut brasilianischen Augenzeugen, vor Bahnhofseingang, Dezember 2011, nahe der Kulturbehörde des Teilstaats Sao Paulo.
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Sadistische Gewalt besonders gegen junge Brasilianerinnen: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/12/geschlechterungleichheit-in-macholand-brasilien-unter-lula-gestiegen-lauten-neuer-studie/
Angaben zur Propaganda für das Getränk „Bayao“: http://www.szene-drinks.com/news/14_04_2011_Top_Model_Jesus_Luz_tritt_als_Bayao_Markenbotschafter_auf_und_beweist_seine_DJ_Qualitaet_2196.htm
„Er spielt vor der Silhouette des Zuckerhutes und bringt augenfällig brasilianisches Lebensgefühl auf direktem Wege zur Party. Erfrischend und fruchtigfrisch sind die Attribute, die das Produkt für die Zielgruppe so attraktiv machen. „Feel Brazil – Go Bayão“ lautet dementsprechend auch der temperamentvolle Markenaufruf, so dass Jesus Luz den Zuschauer in eine sonnige Erlebniswelt eintauchen lässt und damit als glaubwürdiger Markenbotschafter für Bayão auftritt – Lust auf Tanz, Rhythmus und Musik werden authentisch spürbar. Und noch etwas bewegt die neue Marke Bayão: Der sympathisch farbige Kolibri, der in der visuellen Architektur der Wort-Bildmarke für illustrierende Signalwirkung sorgt, schafft aktiv verbindende Wirkung zwischen den Protagonisten im TV-Spot. Mit seinem farbsatten Regenbogenschweif symbolisiert er Ferne und Freiheit und führt die Menschen am Strand zusammen.“
Folter-Alltag in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/18/brasilien-die-folter-das-militarregime-die-wunden-der-diktatur-sind-noch-nicht-verheilt-die-polizei-nutzt-weiter-ausrottungspraktiken-folter-tiago-santiago-autor-der-neuen-sbt-telenovela/