Brasiliens Qualitätsmedien fordern in Leitartikeln von der Rousseff-Regierung Aufklärung darüber, wieso der jetzt von einem parlamentarischen Cachoeiragate-Untersuchungsausschuß analysierte Baukonzern Delta trotz der zahlreichen zwischen 2007 und 2010 sogar von Staatsorganen festgestellten Verfehlungen weiterhin Regierungsaufträge erhielt – sogar 2011, als Dilma Rousseff bereits Staatschefin war. „Entweder wußte sie nichts von den Problemen – wie könnte sie davon nichts gewußt haben? – oder sie zog es vor, diese geringzuschätzen, als wären sie irrelevant. Es fehlt an Aufklärung über diese lange Geschichte der Verfehlungen und, mehr noch, über die Nachlässigkeit in Bezug auf die entsprechenden Anzeigen.“(führende Qualitätszeitung O Estado de Sao Paulo)
„Governo avalia que ligacao com construtora investigada na CPI por Corrupcao colocaria em risco imagem da presidente Dilma.“ (Folha de Sao Paulo)
Auch angesichts der seit 2011 bekannten Unregelmäßigkeiten um den Baukonzern Delta, die wichtigste Firma des Regierungsprogramms zur Wachstumsbeschleunigung(PAC) erhielt die Rousseff-Regierung aus Mitteleuropa erwartungsgemäß Bestnoten für das erste Amtsjahr, wurde dies als Erfolg eingestuft. Präsidentin Rousseff befinde sich in einer blendenden Situation, die Wirtschaft boome, Brasilien zähle bereits zu den führenden Industrieländern, eine Weltmacht.
Delta hat Staatsaufträge in 25 Teilstaaten.
UNO-Index für menschliche Entwicklung – auf welchem Platz Brasilien liegt – und wer alles weit davor… http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index
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Sao Paulos deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer sagte zur innenpolitischen Lage, Korruption sei derzeit überall – Besserung gebe es nur, wenn das Volk reagiere. Die Korruption sei wie die Kloake namens Rio Tieté, die Sao Paulo durchfließe, ein Fluß des Todes. Kardinal Raymundo Damasceno, Präsident der nationalen Bischofskonferenz CNBB, kritisierte ebenfalls auf einer Messe vor Tausenden von Gläubigen in Brasiliens größtem Wallfahrtsort Aparecida die politische Situation – die CNBB unterstütze Proteste gegen die Korruption.