Dem US-Ölkonzern Chevron droht laut Landesmedien ein Bußgeld von 260 Millionen Real, umgerechnet über 100 Millionen Euro. Zudem heißt es, der Ölkonzern gab Falschinformationen über seine Vorkehrungen gegen eine Ölpest, kann mit Förderverbot belegt werden.Der am 7. November entdeckte Ölteppich hatte eine Größe von weit über 160 Quadratkilometern, inzwischen ist er aufgerissen, tritt indessen immer noch Öl auf dem Meeresgrund aus. Der Schaden für die Meeresfauna gilt als beträchtlich, zahlreiche Arten ziehen regelmäßig durch das Ölfördergebiet, in der Nähe befindet sich ein Schutzgebiet für Wale. Greenpeace warnte seit Jahren, daß Brasilien auf eine solche Ölkatastrophe nicht im geringsten vorbereitet sei. Die Chevron-Bohrplattform stammt vom US-Unternehmen Transocean, das an der Ölkatastrophe von 2010 im Golf von Mexiko beteiligt war, Plattform und Bohrtechnologie geliefert hatte. Brasiliens Zeitungen ziehen daher Vergleiche, entdecken Parallelen, gleiche Fehler. “Ein ähnliches Problem führte zu dem Unglück im Golf”, betont “O Estado de São Paulo”, kritisiert oberflächliches, stümperhaftes, aber eben kostengünstiges Vorgehen. Zudem kam heraus, daß sich Chevron von den brasilianischen Behörden einen Katastrophenplan genehmigen ließ, der wegen fehlender Technik garnicht einzuhalten war. Chevron hatte die Ölkatastrophe nicht bekanntgegeben – sie wurde von den brasilianischen Behörden, dem nationalen Ölkonzern Petrobras entdeckt. Petrobras hatte 2000 in der Bucht von Rio eine Ölkatastrophe verursacht, von der sich die Bucht bis heute nicht erholte.
Öko-Protest in Sao Paulo.
„Progressive Regierung“.