Erst über zwei Wochen nach der neuesten Ölkatastrophe vor der brasilianischen Küste wurde von den zuständigen Regierungsstellen eingeräumt, daß der staatlich dominierte Ölkonzern Petrobras gemeinsam mit dem US-Ölkonzern Chevron in dem Fördergebiet tätig ist. An dem Konsortium hält Chevron 51,7 Prozent, Petrobras 30 Prozent – der Rest entfällt auf japanische Unternehmen. Wie es hieß, müsse daher auch Petrobras entsprechend der Beteiligung nunmehr Bußgeld zahlen. Petrobras erklärte bereits, sämtliche entstandenen Kosten würden unter den Teilhabern diskutiert und dann entsprechend beglichen. Petrobras hatte 2000 in der Bucht von Rio eine Ölkatastrophe verursacht – 1,3 Millionen Liter Öl liefen aus, Petrobras zahlte nur ein Bußgeld und legte gegen die übrigen Bußgelder erfolgreich Berufung ein, laut Landesmedien.
„Petrobras suchte den angerichteten Schaden kleinzureden und versteckte Informationen über die Katastrophe.“(Brasiliens Justizbehörden, laut Landesmedien)
Daß immer wieder Öl in kleineren Mengen an Touristenstrände Brasiliens schwappt, man dann als Badegast tief in das unter einen dünnen Sandschicht verborgene Petroleum tritt, gehört bereits seit langem zur Normalität.
Öko-Protest in Sao Paulo.
Laut Landesmedien hat der US-Förderkonzern Chevron die Lage noch nicht im Griff, läuft aus einem Bohrloch weiter Öl aus, hat sich die Ölpest rasch auf über 163 Quadratkilometer verdoppelt. Wie üblich, verneint der Ölkonzern jegliche Gefahr für Wale und andere Meerestiere. Wie es hieß, zeigt die neueste Ölkatastrophe die Risiken der Pre-Sal-Förderung.
Was heute in Bonn läuft:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Petrobras mit geringerem Quartalsgewinn – Rückgang um 42 Prozent.