http://pt.wikipedia.org/wiki/Dem%C3%B3stenes_Torres
Der Baukonzern war bis zum April 2012 auch an Umbau und Modernisierung des Fußballstadions Maracana in Rio de Janeiro beteiligt, das für die Fußball-WM 2014 eine wichtige Rolle spielt. Dem Vernehmen nach wird der Skandal im Interesse der Regierungsfähigkeit kleingehalten – angesichts des herannahenden Treffens zahlreicher Regierungschefs im Juni bei der Konferenz „Rio+20″ sowie weiterer nationaler Großereignisse wie der Fußball-WM. Die Affäre macht indessen seit Wochen in den Qualitätsmedien Schlagzeilen. Wie einem Polit-Thriller entlehnt, hielt der Unternehmer Carlos Augusto Ramos, 48, genannt, Carlos Cachoeira, der groß im illegalen Glücksspielgeschäft tätig war, bis zu seiner Verhaftung ein umfangreiches Netz von engen Kontakten in die hohe brasilianische Politik, übte gemäß den Angaben Einfluß auf Politiker aus, die seine Geschäftsinteressen im Nationalkongreß und in den Teilstaaten vertraten. Cachoeira hatte seine Gewährsleute an wichtigen Stellen der Politik. Parteien und Politiker erhielten von Unternehmen des Cachoeira-Netzwerks hohe Wahlspenden, darunter die Arbeiterpartei PT. Der Baukonzern Delta, als dessen Hintermann Cachoeira gilt, realisierte Hunderte von Bauvorhaben für die Infrastruktur-Regierungsbehörde DNIT und konnte für 60 % der Regierungskontrakte nachträglich noch große Preisanhebungen durchsetzen. Delta-Chef Cavendish ist mit Rios Gouverneur Sergio Cabral von der Regierungspartei PMDB befreundet – Delta hat im Teilstaat Rio viele öffentliche Projekte, ein großer Teil ohne Ausschreibung.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Unterdessen kam es in brasilianischen Städten im April 2012 zu einigen schwachen Demonstrationen, bei denen die seit Jahren verzögerte Aufklärung des Mensalao-Skandals per Gericht gefordert wird. Der jüngste Skandal Cachoeira-Demostenes bringt für die Regierung und die Arbeiterpartei Lulas zahlreiche Probleme mit sich, darunter für das gepflegte Image.
Ähnlich wie beim Mensalao-Skandal, wird der neueste, täglich in Brasilien für Schlagzeilen sorgende Skandal angesichts der politischen Bedeutung auch im mitteleuropäischen Mainstream entsprechend klein gehalten bzw. garnicht vermeldet.
Brasiliens Industriellenverbände Fiesp und Firjan weisen auf das Faktum, daß Brasilien zwar die sechstgrößte Wirtschaftsnation ist, auf dem Korruptionsranking von Transparency International jedoch nur an 73. Stelle steht.
Protest vor der Kathedrale von Sao Paulo – “Grito dos Excluidos”.
“Die vitale Frage des Mensalao-Skandals: War Lula blind, taub und stumm?” (Estadao)
“Öffentliche Innen-und Außenschulden wuchsen unter Lula um 105 Prozent.” Estadao 2011
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/02/brasiliens-slums-die-krise-die-korruptionsfolgen/
“Este pais paralisado, onde tudo sao expectativas e adivinhacoes baratas.” Arnaldo Jabor 2011
José Neumanne Pinto über Lula in Folha do Sao Paulo:”O Lula é o retrato do cidadao brasileiro: oportunista, vagabundo, inimigo da leitura e da educacao.”
“A crise etica e social nao é apenas dos nossos politicos; é do nosso pais, é de todos nos, e se revela nos dados sobre a confianca interpessoal. Somente um em cada desoito brasileiros confia nos demais. A metade no nivel uruguaio, perto de um terco do argentino.” Glaucio Soares