Laut Studie fahren 42 Prozent der jungen Autofahrer Sao Paulos ohne Führerschein – 83 Prozent räumten ein, bereits alkoholisiert gefahren zu sein, 49 Prozent nehmen Leute mit, die Marihuana oder andere Drogen konsumieren. In einer Stadt des Nordostens kamen auf fast 5000 Autos nur 44 Führerscheine, laut Landesmedien 2010. “Uma situacao absurdo e comum.”
Oktober 2011, Rio de Janeiro: „Junge Frau fährt ohne Führerschein, überfährt und tötet alten Mann in Rio“(Folha) Bei dem Toten handelt es sich um den Österreicher Rudolf Lessak
In Sao Paulo wurde im September 2011 anläßlich des „Dia Mundial Sem Carro“ getestet, wie lange Verkehrsteilnehmer mit den verschiedensten Verkehrsmitteln von der Berrini-Avenida bis zur Präfektur an Zeit brauchen. Trotz fehlender Radwege kam der Fahrradfahrer nach 22.50 min als erster an, der Motorradfahrer nach 28.15 min, der Omnibusbenutzer nach 1 h.1.35 min, der Autofahrer nach 1h14 min, der Benutzer von S-Bahn und Bus 1h 50 min. Für die reaktionäre Präfektur ist dies dennoch kein Hinweis darauf, daß ein Radwegenetz in der Megacity seit Jahrzehnten überfällig ist – jedoch nach wie vor zugunsten des lediglich eine Minderheit begünstigenden Auto-Individualverkehrs zielstrebig verhindert wird. Am Zustand des Verkehrs in Städten wie Sao Paulo läßt sich plastisch der gesamte Entwicklungsrückstand Brasiliens ablesen. Auch der öffentliche Nahverkehr wird gezielt auf schlechtem Niveau gehalten,um aus wirtschaftlichen Interessen den Auto-Individualverkehr zu stimulieren. Vergleiche mit den Verkehrsstrukturen in Städten wie Berlin oder München sprechen Bände.
Bei Rot läuft alles über die Straße – die Polizisten schauen tatenlos zu. Wie in Brasilien die Einhaltung der Verkehrsregeln funktioniert. Nicht selten werden solche Fußgänger von Autos erfaßt.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/07/brasilien-aufschrei-der-ausgeschlossenen-2011/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/