Brasiliens Finanzminister Guido Mantega hatte für 2011 als Jahresprognose 5,5 Prozent genannt. Daß Mantega jetzt der Krise in der Eurozone die Schuld gibt, wird als zu vereinfachend abgelehnt, da viele andere Länder, darunter Argentinien und Chile, ein weit besseres Ergebnis erzielten. Diese Ländern investierten weit stärker – täte Brasilien das gleiche, wäre der Binnenmarkt robuster und weniger abhängig von äußeren Einflüssen. Als Hindernis für eine tragfähige Entwicklung erweise sich der Staat – „personalizado, aristocratizante insensivel a racionalidade.“
Ausriß, Folha de Sao Paulo.
Die Einkommenslage in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/04/leben-wie-die-halfte-der-einkommensbezieher-brasiliensamtliche-angaben-fur-samtliche-ausgaben-pro-tag-umgerechnet-zwischen-26-und-5-euro-zur-verfugung/
Ausriß.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1624771/
Menschenrechtssamba, anklicken: http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4
Gemäß europäischen Analysen für den betreffenden Zeitraum handelt es sich um Boom, eine positive Wirtschaftslage.
Brasiliens Wirtschaftsexperten stellten zu den neuesten Daten klar, daß es sich dabei um keinerlei Überraschung handele, lediglich Prognosen regierungsunabhängiger Institutionen seit dem ersten Halbjahr 2011 bestätigt wurden – die Flaute zeichnet sich bereits seit den ersten Monaten des Jahres ab. Die Wirtschaftsflaute des dritten Quartals war in den betreffenden Monaten in Brasilien ausführlich analysiert worden.
Auffällig niedrige Produktivität Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/boomland-brasilien-die-angeblich-aufstrebende-wirtschaftsmacht-warum-sind-wir-so-unproduktiv-fuhrende-wirtschaftszeitschrift-exame-beschreibt-brasiliens-enormen-wirtschaftlichen-ruckst/
Brasilianische Analysten weisen auf hausgemachte Ursachen und warnen davor, die Wirtschaftsflaute auf den Einfluß der globalen Krise zu schieben. Geringe Produktivität, niedrige Wettbewerbsfähigkeit, wachstumshemmende hohe Zinsen, Deindustrialisierung, Bürokratie, extrem hohe Logistikkosten zählen zu den Faktoren. Das vierte Quartal 2011 verläuft bis jetzt ebenfalls negativ, hieß es.
Der Rückgang des Familienkonsums wird als „Überraschung“ der neuen offiziellen Daten gewertet.
Anteil am Welthandel nur ein einziges Prozent:
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/18/brasilien-anteil-am-welthandel-lediglich-ein-einziges-prozent-laut-neuer-landesstudie-billigprodukte-wie-commodities-sind-wieder-hauptexportguter/Deutliches Wachstum bei Slums:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/07/brasiliens-boom-und-die-slumhutten/
Spürbare Preissprünge bei brasilianischen Lebensmitteln in den letzten Monaten.
Lateinamerikas teure Lebensmittel – Preissteigerungen um 40 Prozent in den letzten vier Jahren – Gefahr für Hungerbekämpfung: http://exame.abril.com.br/economia/mundo/noticias/precos-dos-alimentos-na-america-latina-sobem-40-em-4-anos–2
Die brasilianische Wirtschaftsflaute schlug seit Monaten voll auf die Speditionsbranche des Tropenlandes durch, die wegen des Produktionsrückgangs deutlich weniger zu befördern hatte, darunter weniger Konsumgüter an den ebenfalls von Schrumpfung betroffenen Handel. Laut Branchenumfragen ist die Mehrheit der Unternehmen betroffen.
Die brasilianische Regierung hatte für 2011 ein Wirtschaftswachstum von 5,5 Prozent als realistisch bezeichnet – jetzt sprechen nationale Wirtschaftsexperten von höchstens 3 Prozent. Die Wachstumszahlen der anderen lateinamerikanischer Länder liegen weit höher.
Brasilianische Unternehmer und Unternehmensberater verwiesen im Website-Interview auf die geringe Präzision der Landesstatistiken – ein treffendes Beispiel seien die niedrigen offiziellen Inflationsraten, die sich nie mit der eigenen Wahrnehmung deckten, hieß es.
Ausriß Folha de Sao Paulo.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/03/boomland-brasilien-die-sicht-der-landesmedien/
Brasiliens schrumpfende Industrieproduktion: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/02/brasiliens-industrieproduktion-fallt-dritten-monat-hintereinander-laut-landesmedien-boom-laut-europaischen-kriterien/
Boomendes Land Brasilien – gemäß gültigen mitteleuropäischen Kriterien.
„Wirtschaftsmacht der Zukunft“:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/02/brasiliens-slums-die-krise-die-korruptionsfolgen/
http://www.adveniat.de/blog/?p=960
Brasilien – Vergleiche mit Ländern Europas: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/28/starkes-boomland-brasilien-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-verdeutlicht-grosenordnungen/
Adveniat in Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/
Ausriß Folha de Sao Paulo.
„Wirtschaftsmacht der Zukunft“:
Brasiliens hausgemachte Krisenfaktoren: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/30/brasiliens-viele-hausgemachte-krisenfaktoren-hochzinspolitik-uberbewertete-landeswahrung-deindustrialisierung-absurd-ineffiziente-und-kostentrachtige-infrastruktur/
Auffällig niedrige Produktivität Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/boomland-brasilien-die-angeblich-aufstrebende-wirtschaftsmacht-warum-sind-wir-so-unproduktiv-fuhrende-wirtschaftszeitschrift-exame-beschreibt-brasiliens-enormen-wirtschaftlichen-ruckst/
„Italien steckt in der Krise. Brasilien nicht. Das mittlere Einkommen eines Italieners liegt bei jährlich 37000 US-Dollar – fast dreimal so hoch wie das unsrige. Wenn das brasilianische Pro-Kopf-Einkommen alle 12 Monate 3 Prozent wächst, dauert es 35 Jahre, um die heutige Einkommenshöhe der Italiener zu erreichen…Solche Daten relativieren einerseits das Herumjammern der Europäer über die Krise und andererseits die Übertreibungen betreffend den Aufstieg von Brasilien…Die Brasilianer sollten besorgt sein über das Scheitern des Landes, jährliche Wachstumsraten von über fünf Prozent zu erreichen.“ Brasilien müsse unbedingt große Fortschritte in Produktivität, Effizienz, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit machen.
Wie in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften die Situation interpretiert wird:
Gemäß europäischen Sichtweisen hatte Brasilien die Finanz-und Wirtschaftskrise recht gut überstanden.
Lynchen eines Busfahrers am Tag des Adveniat-Gottesdienstes in Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/28/brasiliens-lynchpraktiken-neuester-fall-in-sao-pauloeine-feige-tat-digeane-alves-ehefrau-des-gelynchten-busfahrers/
Brasilien – Wirtschaftswachstum(BIP) 2014 – offiziell 0,1%(!):http://www.hart-brasilientexte.de/2015/03/27/brasilianer-lachen-ueber-offizielle-zahlen-zum-wirtschaftswachstum-2014-angeblich-01-regierungsunabhaengige-wirtschaftsexperten-sahen-fuer-2014-rezession-kein-wachstum/
Brasiliens Finanzministerium hat erstmals eingeräumt, daß die Wirtschaft des Landes im dritten Quartal wohl stagnierte. In europäischen Analysen, gemäß heutigen europäischen Kriterien hieß es für diesen Zeitraum, Brasilien erlebe allerorten einen Boom, blühende Wirtschaft voller Dynamik. Brasilianische Wirtschaftsexperten nennen als Grund der Flaute vor allem die wachstumshemmende Hochzinspolitik der Regierung. Der Wertverlust an der Börse Brasiliens liegt für 2011 bisher bei rund 20 Prozent.
Laut Befreiungstheologe Frei Betto, Ex-Lula-Berater beim Anti-Hungerprogramm, liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, heute bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Nach derzeit geltendem mitteleuropäischen Werteverständnis hat damit die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise von 2008/2009, wie die Lula-Rousseff-Regierung verbreiten ließ, auf Brasilien nur geringe Auswirkungen gehabt.
Brasiliens investigative Journalisten wiesen indessen auf Rekordentlassungen, den Stopp vieler Industrieprojekte, auf Exportprobleme und Deindustrialisierung, geschönte offizielle Statistiken.
Wie die Zeitschrift unter Berufung auf eine Studie von Osvaldo Coggiola schreibt, fiel der Anteil der brasilianischen Industrie am Bruttosozialprodukt zwischen 1985 und 2008 von 33 auf 16 Prozent. Zwischen 2004 und 2010 ging der Industrieanteil am brasilianischen Export von 19,4 auf 15,8 Prozent zurück. Rund 60 Prozent der Unternehmen in Brasilien, heißt es, gehören Ausländern.
Positivbeispiel Santa Catarina: