Laut Landesmedien sagte Lula in Paris, die Krise werde durch fehlende politische Schritte der führenden EU-Länder verschärft, in der Euro-Zone existiere zudem eine Vertrauenskrise. Wichtig sei, daß die Politiker unter sich Verständigung erreichten und die Krise zum Versiegen brächten, gehörte zu weiteren Lula-Gemeinplätzen. Die Resultate der Wirtschaftspolitik Lulas gehen u.a. plastisch aus einer neuen Karte des „Economist“ hervor, außerdem aus neuesten Daten zur Deindustrialisierung sowie zum Wertverlust wichtiger Unternehmen Brasiliens.
Ausriß – warum Lula aus Europa soviel Lob erhält.
Internationale Preise für Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/11/jose-zapatero-spaniens-premierminister-lobt-lula-uber-alle-masen-der-mann-der-die-welt-uberrascht-esse-homem-honesto-integro-e-admiravel-von-amnesty-international-angeprangerte-folter/
Soziale Lage unter Lula-Rousseff:
Ausriß – Angeli, Folha de Sao Paulo.
Brasilien lacht über Lula-Deppen in Deutschland:
Brasiliens Wirtschaftsexperten bewerten die neuesten Wachstumszahlen als klaren Hinweis auf die seit langem fortschreitende Deindustrialisierung. Lateinamerikas führender Industriellenverband FIESP in Sao Paulo sieht sich in seinen Analysen erneut bestätigt. Für das dritte Quartal 2011 wird laut nationalen Wirtschaftsmedien sogar bereits mit leichter Rezession gerechnet. Zitiert wird die Credit Suisse Brasil, die von 0,3 Prozent Minuswachstum und einem Gesamt-Wirtschaftswachstum für 2011 von nur noch 2,8 Prozent ausgeht. Finanzminister Guido Mantega hatte als realistische Prognose immerhin 5,5 Prozent ausgegeben.
Betont wird von nationalen Wirtschaftsexperten, daß sich Brasiliens Wirtschaftstätigkeit bereits vor der internationalen Krise, vor der Verschlechterung der externen Faktoren, wegen hausgemachter Gründe verlangsamt hatte.
In Europa wird Brasilien nicht selten als Industrienation bezeichnet.
Brasiliens wuchs im zweiten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent, China indessen um 9,5 Prozent, Rußland um 3,4 Prozent, Indien um 7,7 Prozent, Chile um 6,8 Prozent, Mexiko um 3,3 Prozent.
Führende brasilianische Wirtschaftsexperten haben die Hochzinspolitik der Regierung wiederholt heftig kritisiert. José Roriz Coelho, Fachdirektor für Wettbewerbsfähigkeit und Technologie in Lateinamerikas wichtigstem Industriellenverband FIESP in Sao Paulo, verglich 2011 im Website-Interview das Zinsniveau Brasiliens mit hohem Fieber, einer Krankheit: “Brasiliens Zinsen sind die höchsten der Welt – also ist die Krankheit sehr gravierend. Wieso sagen dann viele, die Zeitungen, daß im Lande alles wunderbar läuft, obwohl wir 40 Grad Fieber haben? Also läuft da etwas falsch. Denn die meisten Devisenzuflüsse, die unsere Landeswährung Real so ungünstig aufwerten, sind nur Spekulation mit Zinsgewinnen und leider keine Investitionen. Wo soll da für Brasilien ein Vorteil liegen? Zu einer Wirtschaftsmacht können wir nur werden, wenn der jetzige Kurs deutlich korrigiert wird.”
„A queda este ano já é tao grande na Bovespa que há empresas sendo negociadas abaixo do valor patrimonial…Há um ponto fraco: o fiscal…Nossa divida é mais cara…“ (O Globo)
Schweizer UBS und Brasilien:
Heiner Flassbeck in „Folha de Sao Paulo“: „Viele Politiker verstehen nicht, was passiert. Nötig ist eine neue Generation, die nicht von der Wallstreet abhängig ist…Die Märkte produzieren Blasen, die in einem bestimmten Moment platzen. Wir haben eine Wirtschaft der Blasen…Diese Rezession kann schlechter und tiefer werden als die vorangegangene…Die mittleren Einkommen müssen entsprechend der Produktivität der Wirtschaft steigen…Die Größe des Finanzsystems muß schrumpfen…Ausweg ist eine starke Regulierung der Finanzmärkte, was Wetten wie im Spielkassino verhindert und reale Investititionen erzwingt.“
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/13/hans-magnus-enzensberger-sao-paulo-goethe-institut/
http://blogs.estadao.com.br/economia-tempo-real/2011/08/09/bovespa-fecha-em-alta-de-510-na-maxima/
Lateinamerikas Leitbörse in Sao Paulo.
Chile -17,5%,
Argentinien – 13%
Peru -13,75%
Brasilien – 23,6 %
„Schwarzer Montag“:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/08/brasiliens-borse-sturzt-am-montag-um-uber-8-prozent-ab/
Lateinamerikas Leitbörse in Sao Paulo.
http://www.bmfbovespa.com.br/home.aspx?idioma=pt-br
http://pt.wikipedia.org/wiki/Bolsa_de_Valores_de_S%C3%A3o_Paulo
http://en.wikipedia.org/wiki/BM%26F_Bovespa
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/05/brasiliens-borse-woche-mit-10-prozent-verlust/
Kein Rezessionsrisiko, aber geringeres Wirtschaftswachstum, besorgniserregende Aussichten auf stark sinkende Commodities-Preise, weniger Direktinvestitionen des Auslands in Brasilien, lauten weitere Voraussagen. Als Schwachpunkte der brasilianischen Wirtschaft werden zudem hohe Steuerbelastung, prekäre Infrastruktur und wenig Investitionen in Innovation genannt.
Die Herabstufung der USA werde Brasilien zu einem der davon am meisten betroffenen Ländern machen. Projekte für Fußball-WM und Olympische Spiele in Brasilien hätten eine erschwerte Finanzierung.
Lateinamerikas Leitbörse in Sao Paulo.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/05/brasiliens-borse-woche-mit-10-prozent-verlust/
Angesichts der unter dem Gespann Lula-Rousseff vorangetriebenen Deindustrialisierung Brasiliens haben die Wirtschaftsexperten des Tropenlandes entsprechend negativ auf den „Plan Größeres Brasilien“ reagiert: Er löse nichts, habe lediglich die Wirkung einer Aspirin, bekämpfe Ursachen nicht, verbessere die geringe Wettbewerbsfähigkeit Brasiliens keineswegs. In der aktuellen Statistik des Weltwirtschaftsforums für Wettbewerbsfähigkeit steht Brasilien nur auf Platz 58, China dagegen auf Platz 27.
Im Juni 2011 war die brasilianische Industrieproduktion gegenüber Mai offiziell um immerhin 1,6 Prozent zurückgegangen. Brasiliens wachstumshemmender, Spekulation kräftig fördernder Leitzins von 12,50 Prozent wird besonders von den Industriellen stark kritisiert. Brasiliens Börse ist auf den Stand von Anfang September 2009 abgefallen, die sich täglich ausweitende Korruptionskrise der Rousseff-Regierung verringert das Vertrauen ausländischer Investoren. Brasiliens Staatsschulden wachsen rasch – Anfang Juli nahm die Regierung im Ausland einen hohen Kredit mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf, meldete die Wirtschaftspresse. In den globalen Finanzmedien sei es regelrecht Mode geworden, die brasilianische Wirtschaft praktisch tagtäglich zu kritisieren. Die nationalen Qualitätsmedien stellen heraus, daß von den auch in Europa hochgelobten Führungsqualitäten der Staatschefin nichts zu sehen ist – vielmehr sei das „Fehlen von Führung und politischer Kapazität evident“(O Estado de Sao Paulo).
Auch der neue Transportminister Paulo Sergio Passos sieht sich, kaum im Amt, bereits Korruptionsvorwürfen gegenüber – eine Oppositionspartei hat bei Brasiliens Bundesanwaltschaft Anzeige erstattet und intensive Ermittlungen gefordert. Bislang mußten von Rousseff nach Medienenthüllungen bereits rund 30 hochrangige Regierungsmitarbeiter entlassen werden, darunter zwei Minister sowie Regierungsdirektoren.
Rousseff „punktet“ auch im Umweltbereich weiter – selbst laut amtlichen Daten wurde 2011 im ersten Halbjahr in Amazonien bereits mehr abgeholzt als 2010.
Wirtschaftsmacht Brasilien?(2011)