Brasiliens vertiefte Wirtschaftskrise erschreckt die Welt nicht, weil Brasilien irrelevant geworden ist, analysieren nationale Qualitätsmedien 2016. Die Option für die Irrelevanz habe Brasilien in der Welt von heute noch unwichtiger gemacht. Brasilien nehme an den Welt-Debatten über aktuelle Herausforderungen nicht teil, sei von diesen Debatten ausgeschlossen. Brasiliens internationaler Einfluß sei stark gesunken – das Land modernisiere sich nicht, integriere seine Wirtschaft nicht in die Weltwirtschaft. Auffällig ist, daß in der mitteleuropäischen Lügenpresse jahrelang von einem angeblichen internationalen Bedeutungszuwachs Brasiliens gefaselt wurde.
Wahrnehmungsdiskrepanzen
Wirtschaftslage 2012/2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/22/brasilien-industrie-des-wirtschaftlich-wichtigsten-teilstaats-sao-paulo-entlies-2012-rund-665000-beschaftigte-laut-fiesp-verlust-an-produktivitat-besorgniserregend-2011-nur-1500-entlassungen/
Laut Miriam Leitao hatten auf Anfrage der Zentralbank 100 Banken und Consulting-Firmen 2011 für 2012 ein Wirtschaftswachstum Brasiliens von 4,5 Prozent vorausgesagt. Jetzt sei die Vorhersage auf 1,81 Prozent Wachstum reduziert worden. „Die frühere Vorhersage hatte keinerlei Basis.“
Offizielle Statistiken: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/06/die-zahlen-lugen-clovis-rossi-folha-de-sao-paulo-uber-brasiliens-offizielle-statistiken/
Uraltbekanntes: http://www.wiwo.de/politik/ausland/aus-der-weiten-welt-brasilien-das-ende-der-wachstumsstory-seite-all/6876714-all.html
“Was ist bloß los mit Brasilien? Vor kurzem noch feierte alle Welt das Land als neue Wirtschaftssupermacht. Die meisten Ökonomen prognostizierten für Brasilien ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent jährlich bis 2020.”
Anteil am Welthandel nur ein einziges Prozent:
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/18/brasilien-anteil-am-welthandel-lediglich-ein-einziges-prozent-laut-neuer-landesstudie-billigprodukte-wie-commodities-sind-wieder-hauptexportguter/
Die Resultate der von nationalen und internationalen Experten seit Jahren als falsch eingestuften Wirtschafts-und Sozialpolitik unter Lula-Rousseff – “Ein ärmeres Land”: http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/10/ein-aermeres-land-brasiliens-fuehrende-wirtschaftszeitschrift-exame-ueber-die-verschaerfte-dauerkrise-des-tropenlandes-2015-das-pro-kopf-einkommen-sackt-ab-eine-erholung-kann-ein-jahrzehnt-da/
Ausriß. Lula bei Schmidt/SPD in Hamburg. Sozialdemokratische Politik in Brasilien, strategischer Partner der Merkel-Gabriel-Regierung:http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/14/hunger-nach-macht-brasiliens-wichtigster-befreiungstheologe-frei-betto-uber-den-sinn-von-bolsa-familia/
DIE ZEIT und der Tod des Mitherausgebers Helmut Schmidt/SPD 2015 – was alles in den Nachrufen fehlt:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/12/die-zeit-und-der-tod-des-mitherausgebers-helmut-schmidtspd-2015-was-alles-in-den-zeit-nachrufen-fehlt/
Staatliche Terroristenförderung, Import von Gewalt-Gesellschaftsmodellen 2015, Attentate von Paris:
„Die Welt“: http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13665169/Brasilien-ist-die-Wirtschaftsmacht-der-Zukunft.html
„Mit wahnsinnigen Zahlen in allen Wirtschaftszweigen ist es bald eines der wichtigsten Länder der Welt.„“08.12.2011
Dies war indessen bereits 2011, bei einem Minimum gesunden wirtschaftlichen Menschenverstands, in Brasilien sozusagen an jeder Straßenecke überdeutlich sichtbar – vom Mann auf der Straße bis zum Nicht-Banker und Nicht-Mitarbeiter von Consulting-Firmen war einhellig zu hören, daß die Wirtschaft nicht gut laufe.
Miriam Leitao:“Die Unfähigkeit, mittelfristig zu denken, ist chronisch in Brasilien, sei es in der Regierung, in Unternehmen oder sogar in Abteilungen von Banken und Consulting-Firmen…“ In Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt sei 2012 ein verlorenes Jahr. Es wird viel weniger wachsen als im vergangenen Jahr.“
Anfang 2011 hätten dieselben Banken und Consultingfirmen vorhergesagt, daß die Industrie Brasiliens 2012 um 5 Prozent wachsen werde. Jetzt indessen sieht man einen Rückgang von 1 Prozent voraus.“ Die Produktion von Kapitalgütern, sei im ersten Halbjahr 2012 um 12,4 Prozent gesunken. Miram Leitao zitiert zudem neueste Angaben über starke Investitionskürzungen. Bereits Anfang 2011 war entgegen den Falschprognosen überall zu erfahren, daß die Industrie nicht gut läuft, von Deindustrialisierung betroffen ist. „Das Land investiert weniger, weil es weniger wächst – und auf diese Weise wächst es weniger, weil es nicht investiert. Die Regierung denkt, daß es ausreicht, Maßnahmenpakete anzukündigen und optimistische Deklarationen der Minister zu verbreiten.“
Die werden, man weiß es, pflichtgemäß und lukrativ in den internationalen Propagandajournalismus durchgeschaltet.
Auffällig, wie viele brasilianische Unternehmer amtliche Daten über Bruttosozialprodukt, Wachstum, Inflation etc. keinerlei Wert beimessen, diese für falsch bzw. frisiert, geschönt halten.
2011 lag das „offizielle“ Bruttoinlandsprodukt-Wachstum von Brasilien mit 2,7 Prozent unter dem deutschen von 3 Prozent.
Deutsches Auswärtiges Amt:
„Die brasilianische Wirtschaft befindet sich in einem allgemein guten Zustand. Hohe Wachstumsraten, Rekorde bei Außenhandel, Investitionen und Beschäftigungszuwachs erhöhen das wirtschaftspolitische Interesse an Brasilien. Für 2012 wird mit einem Wirtschaftswachstum von 3-3,5% (2011: 2,8%) BIP-Anteil gerechnet.“
In mitteleuropäischen Analysen wird Präsidentin Dilma Rousseff eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik bescheinigt.
Tags: Brasiliens Wirtschaftslage 2012
Betroffen sind u.a. Investitionen des staatlichen Ölkonzerns PETROBRAS, des chinesischen Autokonzerns JAC, von Stahl-und Bergbaufirmen. Der Aufschub schlage entsprechend auf die beteiligten Zulieferer durch.
2011 – die Situation in den Elendsvierteln im „Boomland“ Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Tags: Brasilien – Produktivität 2012
Laut Angaben von “Exame” stagniert Brasiliens Produktivität seit drei Jahrzehnten. In den Jahren nach 2000 stieg die Produktivität jährlich nur um 0,9 Prozent – was nicht ausreichte, die vorangegangene Produktivitätsverringerung auszugleichen. Die USA investieren sechsmal mehr als Brasilien, das Pro-Kopf-Einkommen in den Vereinigten Staaten ist fünfmal höher als in Brasilien. Brasilianer arbeiten mehr Stunden als die Bevölkerung in den meisten hochentwickelten Staaten, beispielsweise in Deutschland. Mit weniger Arbeitsstunden ist der deutsche Arbeiter viermal produktiver als der brasilianische, laut Exame. Brasiliens Produktivität ist die gleiche wie in den siebziger Jahren, was gravierende Auswirkungen auf das Land und dessen Unternehmen hat.
Zu den Gründen der niedrigen Produktivität zählt Exame das niedrige Bildungsniveau. Brasilien haben im Durchschnitt nur 7,5 Schuljahre aufzuweisen, die Nordamerikaner dagegen zwölf. Nur 35 Prozent der Schüler in den brasilianischen Mittelschulen sind tatsächlich alphabetisiert – sind also u.a. fähig, eine Gebrauchsanweisung komplett zu verstehen. Der Software-Hersteller Totvs in Sao Paulo mit 5600 Angestellten mußte in Mountain View im US-Silicone Valley eine Filiale mit 12 Angestellten eröffnen, um dort komplett die Totvs-Softwares zu entwickeln. Der Totvs-Chef Cosentini:”Es gibt in Brasilien schlichtweg keine Leute, die das machen könnten.” Ein brasilianischer Angestellter hat eine Anlernzeit von bis zu 120 Tagen – bei einem Beschäftigten in den USA reichen 30 Tage. “Der Nordamerikaner kommt schon zuverlässig und bereit ins Unternehmen”, laut Cosentini. “Brasilien ist mangelhaft und schwach bei allen für die Produktivität wichtigen Faktoren, wie Innovation, Bildung und Infrastruktur”, laut Gustavo Franco, Ex-Chef der Zentralbank. In Norwegen, so ein weiteres von Exame genanntes Beispiel, leisten drei Personen in einem Verkaufsunternehmen die gleiche Arbeit, für die in Brasilien 18 Leute nötig sind. In Brasiliens Landwirtschaft haben lediglich etwa 20 Prozent der Produzenten eine mittlere oder hohe Produktivität.
Anteil am Welthandel nur ein einziges Prozent:
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/18/brasilien-anteil-am-welthandel-lediglich-ein-einziges-prozent-laut-neuer-landesstudie-billigprodukte-wie-commodities-sind-wieder-hauptexportguter/
Zügige Entnationalisierung: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/01/24/brasilien-gewerkschafts-dachverband-cut-zur-entnationalisierung-der-brasilianischen-wirtschaft/
Wegen der seit Jahrzehnten massiv nach Brasilien verlegten großen Wirtschaftsunternehmen haben die Staaten der Ersten Welt in Brasilien eine immer stärkere Position. Kaum ein wichtiger Wirtschaftszweig des Tropenlandes ist noch brasilianisch. Auch das gelegentlich als brasilianischer Hightech-Konzern gefeierte Flugzeugmontagewerk EMBRAER verwendet fast nur importierte Teile aus Ländern der Ersten Welt, darunter die USA und Deutschland. Keineswegs nur die in Brasilien stationierte Autoindustrie ist fest in der Hand von Multis der traditionellen Autoherstellerländer. In den letzten Jahren hat sich durch zahlreiche Firmenübernahmen die Entnationalisierung der brasilianischen Wirtschaft weiter beschleunigt. Dies gilt sogar für das Agrobusiness.
Im sog. linken Lager mitteleuropäischer Staaten wird diese Situation nicht selten stark begrüßt – unter dem Motto, daß der Süden, daß Staaten wie Brasilien wirtschaftlich immer stärker würden, daher gegenüber der Ersten Welt entsprechend selbstbewußter auftreten könnten.
“Die Welt”: http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13665169/Brasilien-ist-die-Wirtschaftsmacht-der-Zukunft.html
tags: brasilien-top-entscheider und lüge 2012
”Os dirigentes brasileiros mentem.”
Laut Valor economico haben die Top-Manager eingeräumt, daß in ihren Unternehmen das Lügen gängig sei – in Angelegenheiten, die Angestellte, Zulieferer, Partner und sogar die Regierung betreffen. “Sie sagen eine Sache, und tun etwas ganz anderes.” 74 Prozent hätten zugegeben, daß der offizielle Diskurs das Gegenteil von dem sei, was in der Praxis geschehe. In den brasilianischen Unternehmen sei Autoritarismus vorherrschend. Von demokratischer Führung zu reden, sei eine große Lüge. Unter Top-Managern jemanden “Amigo” zu nennen, bedeute garnichts, da hinter dessen Rücken” jeder mit dem Messer auf diesen einsticht”. Klassischer Fall sei, daß der Manager etwas abstreite, was er tatsächlich gesagt habe.
Parallelen zu anderen Ländern sind natürlich wie immer rein zufällig…
“Während die Regierenden untätig bleiben, mordet PCC weiter Polizeibeamte” – Spruchband. (PCC – Brasiliens führende, mächtigste Verbrecherorganisation)
“PCC tötet Polizeibeamte rasch – die Regierung nach und nach.”
Ökumenische Gedenkveranstaltung für bei Attentaten getötete Polizeibeamte Sao Paulos: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/15/brasilien-eine-schwache-regierung-in-geheimem-einverstandnis-mit-dem-organisierten-verbrechen-okumenische-protestveranstaltung-zum-gedenken-an-die-rund-100-bisher-in-sao-paulo-bei-attentaten-d/
Betroffen sind u.a. Investitionen des staatlichen Ölkonzerns PETROBRAS, des chinesischen Autokonzerns JAC, von Stahl-und Bergbaufirmen. Der Aufschub schlage entsprechend auf die beteiligten Zulieferer durch.
“Die Wirtschaft blüht, und im Land herrscht Vollbeschäftigung.” Frankfurter Allgemeine Zeitung, Juni 2013
Deutsches Auswärtiges Amt:
„Die brasilianische Wirtschaft befindet sich in einem allgemein guten Zustand. Hohe Wachstumsraten, Rekorde bei Außenhandel, Investitionen und Beschäftigungszuwachs erhöhen das wirtschaftspolitische Interesse an Brasilien. Für 2012 wird mit einem Wirtschaftswachstum von 3-3,5% (2011: 2,8%) BIP-Anteil gerechnet.“
Angaben regierungsunabhängiger Institutionen über die tatsächliche Datenlage der Industrie liegen nicht vor. Wie es in den Wirtschaftsmedien hieß, handelt es sich laut diesen amtlichen Angaben um den größten Produktionsrückgang seit 2009. Nach jüngsten mitteleuropäischen Analysen vom Juli 2012 befindet sich Brasiliens Industrie indessen eindeutig in einer Boomphase. Daß Brasilien 2011 selbst laut offiziellen Angaben ein geringeres Wirtschaftswachstum als Deutschland verzeichnete, wurde offenbar als untrügliches Zeichen für „Wirtschaftswunder“, Aufstieg zur neuen „Weltwirtschaftsmacht“ gewertet. Brasilien zähle zu den am raschesten wachsenden Volkswirtschaften der Erde. Indessen stand bereits 2011 fest, daß Brasilien 2012 noch größere Wachstumsprobleme haben wird. Entsprechend werden selbst von Brasilia die bislang hohen Wachstumsprognosen stetig heruntergesetzt. Auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung rangiert Brasilien lediglich auf Platz 84, weit abgeschlagen u.a. hinter Argentinien und Chile.
Deutsches Auswärtiges Amt:
“Die brasilianische Wirtschaft befindet sich in einem allgemein guten Zustand. Hohe Wachstumsraten, Rekorde bei Außenhandel, Investitionen und Beschäftigungszuwachs erhöhen das wirtschaftspolitische Interesse an Brasilien. Für 2012 wird mit einem Wirtschaftswachstum von 3-3,5% (2011: 2,8%) BIP-Anteil gerechnet.”
Das als künftige Öl-Großmacht gerühmte Brasilien ist in wachsendem Maße auf Kraftstoffimporte angewiesen – sowohl bei Ethanol als auch bei Benzin. Selbst laut amtlichen Angaben müssen inzwischen mindestens 15 Prozent des verbrauchten Benzins eingeführt werden. Der staatlich kontrollierte Ölkonzern PETROBRAS erfüllt laut jüngsten Daten seine Förderziele nicht – ähnlich wie Vorzeige-Unternehmer Eike Batista mit seinem Ölunternehmen OGX.
General Motors verringert seine Autoproduktion in Brasilien.
Brasilianische Wirtschaftsexperten sehen die Krise von 2008/2009 angesichts der jetzige Lage noch nicht überwunden, zudem völlig hausgemacht.
2011 lag Brasiliens Wachstum laut offiziellen Angaben bei 2,7 Prozent, das von Deutschland bei 3 Prozent. Der jetzt für Brasiliens Wirtschaft eingeräumte Pessimismus war bereit 2011 überall deutlich zu spüren.
Bereits im Juni hatte die Schweizer Bank „Credit Suisse“ für Brasilien ein Wirtschaftswachstum von 1,5 prognostiziert.
Brasiliens Analysten weisen auf hausgemachte Ursachen – nicht auf die Wirkung etwa der Krise in Europa.
Derzeit sind laut brasilianischer Außenhandelsassoziation AEB neun der zehn wichtigsten Exportprodukte des Landes Commodities, entfallen siebzig Prozent des Gesamtexports auf diese.
„Stagnation und sinkende Investitionen vertiefen Krise. Brasilien ist Schlußlicht der BRICS.“O Globo
„Das Land strebt unaufhaltsam nach oben“: http://www.rockefeller-news.com/29409/vom-reichsten-mann-brasiliens-eike-batista-zum-besuch-in-die-favela/
Laut nationalen Wirtschaftsexperten geht die Deindustrialisierung zügig weiter, kommt es in der Industrie zu Massenentlassungen. Gemäß mitteleuropäischen Analysen handelt es sich dabei um „Industrialisierung“ sowie um Boom und „Wirtschaftswunder“. Bestens bekannt ist, wie sich während der Wirtschafts-und Finanzkrise von 2008/2009 in Brasilien offizielle Versionen und die der unabhängigen Fachleute unterschieden.
Besonders wird derzeit auch die völlig verfehlte Politik des Gespanns Lula-Rousseff im Logistiksektor, in der Infrastruktur kritisiert.
Marco Antonio Villa zu den in Ländern wie Deutschland stark gelobten Administrationskünsten von Präsidentin Rousseff: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/31/brasiliens-staatschefin-dilma-rousseff-ihr-ruf-einer-guten-administratorin-ist-nur-propaganda-laut-marco-antonio-villa-renommierter-historiker-der-bundesuniversitat-von-sao-carlos-demokratie/
Europas Wirtschaftsblätter im Nachklapp: „Wirtschaftsflaute. In Brasilien ist die Party vorbei.“ (Financial Times Deutschland)
Brasilien ist für stark geschönte Wirtschaftsdaten und Statistiken bekannt – entsprechend hoch ist das Mißtrauen der nationalen Wirtschaftsakteure von Privatunternehmen in offizielle Statistiken. In Mitteleuropa herrscht dagegen offenbar vielerorts die Vorschrift, solche Daten für bare Münze zunehmen.
Derzeit machen sich Brasiliens Wirtschaftsexperten wie selten über die grotesk falschen Prognosen der Regierung von Dilma Rousseff aus den letzten Jahren lustig. „Como sabem os leitores, Dilma estava errada e o mercado,certo.“ (Carlos Alberto Sardenberg) Besonders bespöttelt wird Rousseffs jüngster Versuch, angesichts der düsteren Lage,des stark geschrumpften privaten Konsums die Bedeutung der Wirtschaftswachstumsrate herunterzuspielen.
Laut Angaben des Industriellenverbands FIESP wurden seit Juni 2011 in der Industrie des wirtschaftlich wichtigsten Teilstaats Brasiliens rund 86000 Beschäftigte entlassen, rund 7000 allein im Juni 2012. Selbst laut amtlichen Angaben schrumpfte Brasiliens Industrieproduktion im Mai gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat um 4,3 Prozent. Brasiliens Industrieproduktion, so die Landesmedien, sei derzeit so groß wie im August 2007. Gemäß mitteleuropäischen Analysen von 2011 und Juli 2012 handelte es sich bei dieser Entwicklung klar um „Boom“, um Spitzenpositionen im Weltvergleich.
Angaben unabhängiger Institutionen zu Wirtschaftswachstum und Entlassungen liegen nicht vor.
http://economia.estadao.com.br/noticias/economia,producao-industrial-recua-cinco-anos,119351,0.htm
Brasilia sagte für 2012 ein Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent voraus, unabhängige Wirtschaftsexperten sprechen dagegen von voraussichtlich nur noch rund 2 Prozent, deutlich unter den 2,7 Prozent von 2011.Diese Fachleuten nennen als Hauptgrund hausgemachte Ursachen, darunter „fehlende Wettbewerbsfähigkeit“.
„Com economia estagnada, Dilma diz que uma grande nacao nao è medida pelo PIB“ Qualitätszeitung O Estado de Sao Paulo
„Boom“ laut mitteleuropäischen Analysen vom Juli 2012.
http://www.waldportal.org/aktuell/news/news.tropen.201206113/
http://www.youtube.com/watch?v=z_ahNnZt8CM
Brasiliens Qualitätszeitungen und die Wirtschaftsmedien kritisieren zunehmend ausführlicher die Folgen des Wirtschaftskurses unter Lula-Rousseff, darunter die wachstumshemmende Hochzinspolitik, die neben anderen Faktoren zu einer künstlichen Überbewertung der Landeswährung Real führte und Spekulantengelder aus aller Welt nach Brasilien zog. In europäischen Ländern wie Deutschland häufig als Boom und Wirtschaftswunder bewertet, setzte sich die bereits 2011 sehr auffällige Deindustrialisierung auch 2012 fort. Ein Regierungsprogramm, das der Industrie helfen sollte, zeigt gemäß den Experten bisher keinerlei Wirkung. Im ersten Quartal 2012 nahm die Industrieproduktion gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum laut offiziellen Daten um 3 Prozent ab, im Maschinenbau lag der Rückgang bei 5,7 Prozent, in der Autoindustrie bei 20,4 Prozent, bei Computern bei 12,7 Prozent, bei Elektromotoren bei 12,1 Prozent. Auch der staatliche Ölkonzern Petrobras meldet eine sinkende Förderung. In mitteleuropäischen Analysen ist daher seit Jahresbeginn nach wie vor von einer boomenden brasilianischen Wirtschaft die Rede. Inzwischen nehmen auch Brasiliens Exporte weiter deutlich ab, jedoch auch die Importe. Bei den zunehmend größeren Rohstoffausfuhren Brasiliens macht sich inzwischen ein Preisabfall negativ bemerkbar.
Manche Wirtschaftsmedien beginnen indessen unter dem Druck der Fakten umzuschwenken, werden mit lukrativer Propaganda vorsichtiger.
Brasilias Megaskandal: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/30/brasilias-neuer-mega-korruptionsskandal-rio-gouverneur-sergio-cabralpmdb-enger-verbundeter-von-prasidentin-rousseff-immer-starker-im-zwielicht/
„Boom, Wirtschaftswunder“ und die rasch wachsenden Slums: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/
“Die Wirtschaftskrise hat Brasilien kaum gespürt”(WAZ) Kloakegraben – nur einige Schritte vom Platz des Adveniat-Gottesdienstes entfernt. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/15/staatschef-lula-erklart-rezession-und-krise-in-brasilien-fur-beendet-offizielle-daten-als-begrundung-grund-zum-feiern/
“…das Land die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 vergleichsweise unbeschadet überstanden hat.” BDI 2011
Laut der Getulio-Vargas-Stiftung vom Oktober 2009 hatte die Krise indessen von den sechs wichtigsten Wirtschaftszentren Brasiliens die Megacity Sao Paulo am stärksten getroffen – das Elend habe deutlich zugenommen, hieß es gemäß Landesmedien.
Deutsche Unternehmer erklärten im Website-Interview, daß 2009 als Krisenwirkung, “der Außenhandel Brasiliens total eingebrochen ist, sowohl Export als auch Import”.
Die in europäischen Analysen als klare Boom- und Aufwärtstrend-Situation bewertete Wirtschaftslage Brasiliens hat sich laut brasilianischen Angaben weiter konjunkturell abgekühlt. Laut amtlichen Angaben setzt sich die wirtschaftliche Verlangsamung besonders in der Industrie fort, wurden die begehrten Industriearbeitsplätze im Februar 2012 gegenüber Februar 2011 um 0,7 Prozent reduziert. Im wirtschaftlich wichtigsten Teilstaat Sao Paulo wurden im März 2012 in der Industrie 4500 Beschäftigte entlassen – das schlechteste Monatsresultat für einen März seit 2006, hieß es. Der Industrie-Produktionsrückgang im Januar und Februar 2012, hieß es, liege in der Industrie bei 3,4 Prozent – Angaben unabhängiger Quellen liegen nicht vor.
SWOT-Analyse Brasilien
Strengths (Stärken)