Das ganz offene Klauen von Sachspenden des In-und Auslands in der Katastrophenregion von Blumenau im südlichen Teilstaat Santa Catarina, bei dem sich viele der Täter sogar problemlos filmen ließen, hat sehr viele Brasilianer empört und perplex gemacht. Das brasilianische Fernsehen zeigte, wie freiwillige Helfer, Soldaten und nicht betroffene Mittelschichtler unter den Augen der Verantwortlichen in Depots der besonders von Erdrutschen heimgesuchten Stadt Blumenau systematisch hochwertige Kleidung, Schuhe und andere Gegenstände sowie Lebensmittelspenden aussuchten. Alles wurde dann in große Rucksäcke, Supermarktkarren sowie in den Kofferraum von Autos verstaut und ungehindert abtransportiert.
Der weltweit angesehene brasilianische Menschenrechts-Bischof Affonso Felippe Gregory, der wegen seines Engagements viele Jahre auf einer Todesliste stand und Morddrohungen erhielt, ist nach schwerer Krankheit gestorben. Der 78-Jährige litt an Leukämie und wurde in einem Hospital von Porto Alegre in seinem Heimatteilstaat Rio Grande do Sul behandelt. In einem Nachruf würdigte Brasiliens Bischofskonferenz Gregorys Wirken als langjähriger Präsident von Caritas International sowie als Verantwortlicher für die Sozialarbeit der Kirche des Tropenlandes. Bis 2005 habe sich Gregory fast zwanzig Jahre lang in der nordöstlichen Diözese von Imperatriz besonders den Armen und gesellschaftlich Ausgeschlossenen, darunter Straßenkindern und Leprakranken, gewidmet und wollte auch dort beerdigt werden.
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Brasilien – Daten, Statistiken:http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
„Naturzerstörung ist Folge des ungehemmten Kapitalismus”
Wegen gigantischer illegaler Abholzungen und Brandrodungen ist Amazonien nach den Worten des wiedergewählten Präsidenten von Caritas Brasilien, Bischof Demetrio Valentini, derzeit im Umwelt-Notstand. Wie Valentini in der Amazonas-Millionenstadt Belem weiter erklärte, sei die Naturzerstörung eine Folge des ungehemmten Kapitalismus. Bisher werde nicht verstanden, daß die Umweltkrise mit dem derzeit in der Welt gültigen Wirtschaftssystem verknüpft sei. „Läßt man dessen Dynamik freien Lauf, führt dies zu einem selbstmörderischen Prozeß“, betonte Valentini weiter.
Dom Demetrio Valentini, Protestdemonstration.