Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Brasiliens Politrapper MV Bill kritisiert Obama-Kurzvisite in Favela „Cidade de Deus“ von Rio de Janeiro wegen Polit-Zirkus. Obama-Slum-Satire – Video anklicken. „Sogar die Drogengangster machten während Obamas Besuch keinen Blödsinn.“(O Globo) Bill Clinton in Favela Mangueira. Mauricio Pestana über Rassismus in Brasilien.

Montag, 21. März 2011 von Klaus Hart

http://www1.folha.uol.com.br/mundo/890898-mv-bill-critica-seguranca-da-visita-de-obama-a-cidade-de-deus.shtml

Gouverneur Sergio Cabral(Sarney-Partei PMDB) und Präfekt Eduardo Paes waren mit Obama in einem geschlossenen Sozialprojekt – er sagte in der Rio-Rede, beide leisteten in den Slums eine exzellente Arbeit. (…eu quero cumprimentar o prefeito e o governador pelo excelente trabalho…)

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/20/barack-obama-in-rio-de-janeiros-favela-cidade-de-deus-bekannt-durch-spielfilm-city-of-god-favela-militarisch-besetzt-strengste-sicherheitsvorkehrungen-medien-und-politzirkus-erster-ordnung/

„Revistar crianças de 4 anos de idade, retirar moradores de suas casas, não marcar encontro com nenhum movimento social da comunidade são coisas que estão desafinadas com o desejo da população de ver o Obama de perto e de passar carinho para ele“, afirmou.

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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/18/streit-um-obamas-slumbesuch-in-rio-de-janeiro-politrapper-mv-bill-und-favelaorganisation-cufa-lehnen-teilnahme-wegen-obama-auflagen-ab/

Um dos fundadores da Cufa (Central Única das Favelas), MV Bill disse que, no início, estava entusiasmado com a ideia de ver um presidente como Obama caminhando pelas ruas da comunidade e começou a incentivar a visita. Quando o „exagerado“ _ segundo ele_ esquema de segurança foi apresentado, porém, decidiu deixar a organização da visita.

„Reunir-se grupo pequeno de pessoas num lugar fechado não condiz com a realidade. Não podemos brincar de estar dentro de um filme. Continuo considerando importante a presença dele, mas achei melhor não fazer parte. É contra os meus princípios e contra as coisas que eu prezo“, disse o rapper.

Inicialmente o produtor Celso Athayde, também da Cufa, permaneceu na produção da visita. Ontem, no entanto, por razões semelhantes às de MV Bill, fez críticas públicas à organização do evento e também se retirou da preparação da visita.

Mauricio Pestana über Rassismus in Brasilien:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/24/mauricio-pestana-herausgeber-von-brasiliens-schwarzen-zeitschrift-%e2%80%9craca-brasil%e2%80%9d-2010%e2%80%9des-gibt-keinerlei-zweifel-das-im-demokratischen-brasilien-von-heute-schwarze-burger-me/

Mauricio Pestana, Herausgeber der Schwarzenzeitschrift “Raca Brasil” im Website-Interview wenige Tage nach dem Obama-Besuch in Brasilien: “Ich saß im Opernhaus von Rio de Janeiro direkt vor Obama, nur etwa fünf Meter entfernt. Hätten wir einen großen nationalen Schwarzenführer, der den Willen der dunkelhäutigen Gemeinde ausdrückt – und hätte dieser mit Obama gesprochen, hätte er sich in Brasilien vielleicht zur Rassenfrage geäußert. In der brasilianischen Schwarzenbewegung war vor Obamas Ankunft allgemeine Hauptposition, daß der US-Präsident zur hiesigen Rassenproblematik Stellung beziehen muß. Die Rassismusfrage ist in der heutigen Welt schließlich gravierend. Ich persönlich bin indessen der Meinung, daß wir in Brasilien in dieser Beziehung erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen, bevor wir Forderungen an Obama stellen können.  Ein Krieg,  wie jetzt der Libyenkrieg, ist schlecht unter jedem Blickwinkel – wir dürfen nicht vergessen, daß dort in Libyen Zivilisten sterben. ”

Die brasilianische Schwarzenbewegung hatte versucht, über die neue Rousseff-Ministerin für Rassengleichheit, Luiza Bairros, Brasiliens Rassenproblematik auf die Agenda des Obama-Besuchs zu setzen. Wie Afropress meldete, habe man indessen von der Ministerin keinerlei Antwort erhalten. Zudem gebe es keinerlei Informationen über unabhängige Initiativen der brasilianischen Regierung in dieser Richtung.

Obama-Satire-Video:  http://vimeo.com/16776917

„Exzellente Arbeit“: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/18/im-complexo-do-alemao-geschah-eine-raubzug-operation-dutzende-von-reportern-und-kameraleuten-waren-dort-doch-dies-entging-ihrer-beobachtung-o-estado-de-sao-paulo-kritik-an-unkritischer-hurra/

http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4

Fotoserie aus Rio de Janeiros Favelas:  http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/

Die Qualitätszeitung „O Globo“ merkte zu der Obama-Slum-Visite ironisch an:“Sogar die Drogengangster der Cidade de Deus bewiesen soviel Takt, in ihrem Territorium während der Obama-Visite keinerlei Blödsinn zu machen.“

Bill Clinton und Mangueira: “Neben dem Slum liegt seit 1989 das sogenannte Olympische Dorf, trainieren brasilianische Athleten, aber auch Kinder von Mangueira, gesponsert von Staat und Privatfirmen. Das weltgrößte Fußballstadion liegt ganz nahe. Im Oktober 1997 kommt Bill Clinton zu einer Kurzvisite in die Vila Olimpica, von eigenen Spezialeinheiten wohlbeschützt.  Die anwesenden Mangueirenser lachen sich halb tot: `Clintons Leute haben genau die gleichen Waffen wie unsere am Buraco Quente, alles Maschinenpistolen AR-15 des US-Heeres`. Die Markengleichheit ist ein gefundenes Fressen für die Karikaturisten. `Eine Unverschämtheit, daß die Präsidentenbewacher Waffen benutzen, die zum exklusiven Gebrauch durch Drogengangster bestimmt sind`, steht unter einer. Die neofeudalen Banditenmilizen schauen belustigt zu, wie direkt vor ihren Augen der Präsident des mächtigsten Landes der Welt seine PR-Show abzieht.” (Picus-Reportagen, Wien, “Unter dem Zuckerhut. Brasilianische Abgründe”) (more…)

Barack Obama in Rio de Janeiros Favela „Cidade de Deus“, bekannt durch Spielfilm „City of God“. Favela militärisch besetzt, strengste Sicherheitsvorkehrungen, Medien-und Politzirkus erster Ordnung. Gouverneur Sergio Cabral(Sarney-Partei PMDB) und Bürgermeister Eduardo Paes vor Ort.

Sonntag, 20. März 2011 von Klaus Hart

 Barack Obama blieb in der Sozialstiftung der Favela rund eine halbe Stunde, sah sich kulturelle Aufführungen an, spielte Fußball mit Kindern. Rio de Janeiros „Sicherheitschef“ Beltrame sagte hinterher erwartungsgemäß, der Obama-Besuch habe das Selbstwertgefühl der Favelabewohner gestärkt.

Obama beim Fußballspielen – anklicken:  http://extra.globo.com/noticias/brasil/obama-bom-de-bola-1362949.html

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Zeitungsausriß.

Slumbewohner kritisierten in den Landesmedien, daß die Favela lediglich wegen der Obama-Visite nach dem Prinzip der Potemkinschen Dörfer herausgeputzt worden sei. Eine Favelada erklärte im TV:“Es wäre toll, wenn Obama jeden Monat käme – dann hätten wir hier Sauberkeit, würden ganz anders behandelt. Das ist doch eine Schande für all diese Leute, die in der Präfektur und in der Teilstaatsregierung arbeiten,  daß sie jetzt all diese Verschönerung nur für Obama machen. Er ist es ihnen wert – doch wir sind es eben nicht.“

http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4

Mauricio Pestana, Herausgeber der Schwarzenzeitschrift “Raca Brasil” im Website-Interview wenige Tage nach dem Obama-Besuch in Brasilien: “Ich saß im Opernhaus von Rio de Janeiro direkt vor Obama, nur etwa fünf Meter entfernt. Hätten wir einen großen nationalen Schwarzenführer, der den Willen der dunkelhäutigen Gemeinde ausdrückt – und hätte dieser mit Obama gesprochen, hätte er sich in Brasilien vielleicht zur Rassenfrage geäußert. In der brasilianischen Schwarzenbewegung war vor Obamas Ankunft allgemeine Hauptposition, daß der US-Präsident zur hiesigen Rassenproblematik Stellung beziehen muß. Die Rassismusfrage ist in der heutigen Welt schließlich gravierend. Ich persönlich bin indessen der Meinung, daß wir in Brasilien in dieser Beziehung erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen, bevor wir Forderungen an Obama stellen können.  Ein Krieg,  wie jetzt der Libyenkrieg, ist schlecht unter jedem Blickwinkel – wir dürfen nicht vergessen, daß dort in Libyen Zivilisten sterben. ”

Die brasilianische Schwarzenbewegung hatte versucht, über die neue Rousseff-Ministerin für Rassengleichheit, Luiza Bairros, Brasiliens Rassenproblematik auf die Agenda des Obama-Besuchs zu setzen. Wie Afropress meldete, habe man indessen von der Ministerin keinerlei Antwort erhalten. Zudem gebe es keinerlei Informationen über unabhängige Initiativen der brasilianischen Regierung in dieser Richtung.

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Brasilien, Streit um Obamas Slumbesuch in Rio de Janeiros „Cidade de Deus“ – Politrapper MV Bill und Favelaorganisation CUFA nehmen wegen Obama-Auflagen nicht mehr teil, protestierten. Paulo Lins und Spielfilm „City of God“.

Freitag, 18. März 2011 von Klaus Hart

http://presidente40.folha.blog.uol.com.br/arch2011-03-16_2011-03-31.html#2011_03-18_19_32_33-148652365-0

Laut Landesmedien verzichtet Obama nunmehr völlig  auf einen Spaziergang durch die Favela, fährt nur noch in der gepanzerten Limousine direkt zu einem Sozialprojekt.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/17/crack-macht-madchen-zu-huren-zu-raubmorderinnen-warnt-brasiliens-rapper-mv-bill-werden-die-drogen-legalisiert-sucht-sich-das-verbrechen-andere-geschaftszweige/

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Brasiliens angesehener Politrapper MV Bill aus Rio de Janeiro. http://www.cufa.org.br/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/brasiliens-kindersoldaten-junge-kinder-mit-waffen-die-einfach-anderre-kinder-erschossen-haben-die-sie-gerade-mal-schief-angeschaut-habenlesermail/

Obamas Besuch in „Cidade de Deus“, bekannt durch den Spielfilm „City of God“, Paulo Lins:  http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/paulo-lins-gesichter-brasiliens/

http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4

Bill Clinton und Mangueira: “Neben dem Slum liegt seit 1989 das sogenannte Olympische Dorf, trainieren brasilianische Athleten, aber auch Kinder von Mangueira, gesponsert von Staat und Privatfirmen. Das weltgrößte Fußballstadion liegt ganz nahe. Im Oktober 1997 kommt Bill Clinton zu einer Kurzvisite in die Vila Olimpica, von eigenen Spezialeinheiten wohlbeschützt.  Die anwesenden Mangueirenser lachen sich halb tot: `Clintons Leute haben genau die gleichen Waffen wie unsere am Buraco Quente, alles Maschinenpistolen AR-15 des US-Heeres`. Die Markengleichheit ist ein gefundenes Fressen für die Karikaturisten. `Eine Unverschämtheit, daß die Präsidentenbewacher Waffen benutzen, die zum exklusiven Gebrauch durch Drogengangster bestimmt sind`, steht unter einer. Die neofeudalen Banditenmilizen schauen belustigt zu, wie direkt vor ihren Augen der Präsident des mächtigsten Landes der Welt seine PR-Show abzieht.” (Picus-Reportagen, Wien, “Unter dem Zuckerhut. Brasilianische Abgründe”)

Obama in Cidade de Deus:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/20/barack-obama-in-rio-de-janeiros-favela-cidade-de-deus-bekannt-durch-spielfilm-city-of-god-favela-militarisch-besetzt-strengste-sicherheitsvorkehrungen-medien-und-politzirkus-erster-ordnung/

Mauricio Pestana, Herausgeber der Schwarzenzeitschrift “Raca Brasil” im Website-Interview wenige Tage nach dem Obama-Besuch in Brasilien: “Ich saß im Opernhaus von Rio de Janeiro direkt vor Obama, nur etwa fünf Meter entfernt. Hätten wir einen großen nationalen Schwarzenführer, der den Willen der dunkelhäutigen Gemeinde ausdrückt – und hätte dieser mit Obama gesprochen, hätte er sich in Brasilien vielleicht zur Rassenfrage geäußert. In der brasilianischen Schwarzenbewegung war vor Obamas Ankunft allgemeine Hauptposition, daß der US-Präsident zur hiesigen Rassenproblematik Stellung beziehen muß. Die Rassismusfrage ist in der heutigen Welt schließlich gravierend. Ich persönlich bin indessen der Meinung, daß wir in Brasilien in dieser Beziehung erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen, bevor wir Forderungen an Obama stellen können.  Ein Krieg,  wie jetzt der Libyenkrieg, ist schlecht unter jedem Blickwinkel – wir dürfen nicht vergessen, daß dort in Libyen Zivilisten sterben. ”

Die brasilianische Schwarzenbewegung hatte versucht, über die neue Rousseff-Ministerin für Rassengleichheit, Luiza Bairros, Brasiliens Rassenproblematik auf die Agenda des Obama-Besuchs zu setzen. Wie Afropress meldete, habe man indessen von der Ministerin keinerlei Antwort erhalten. Zudem gebe es keinerlei Informationen über unabhängige Initiativen der brasilianischen Regierung in dieser Richtung.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/18/barack-obama-in-brasilien-flugel-von-lulas-arbeiterparteipt-verurteilt-drohung-mit-libyen-invasion-sowie-krieg-in-afganistan-und-im-irak-wie-bei-bush-visite-2007-pt-teilnahme-an-protestaktione/

Lula und Obama:  http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/19/obama-in-brasilia-uberraschung-wegen-lulas-ablehnung-eines-gemeinsamen-mittagessens-andere-ex-prasidenten-sagten-zu-i-love-this-guyobama-uber-lula/

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