Aus soziokulturellen Gründen nimmt Aids unter brasilianischen Indios deutlich zu, die Kondome gewöhnlich ablehnen. Wie Aidsexpertin Vera Lopes auf einem Fachkongreß erläuterte, werde in bestimmten Kulturen der Austausch von Körperflüssigkeiten, wie Blut, Samen und Muttermilch, als essentiell für Vitalität und soziale Rollen angesehen – das Kondom verhindere indessen solchen Austausch. Zu den Faktoren der Anfälligkeit für Aids-Ansteckung bei brasilianischen Indios zählte Vera Lopes auch die häusliche und sexuelle Gewalt gegen Indianerfrauen in bestimmten Stammesgruppen. Laut Landesmedien lag die Aidsrate bei Indios bereits 2002 weit über dem Landesdurchschnitt. Viele Indioväter wollten nicht, daß ihre Söhne Kondome benutzten, hieß es.
„Als Folge von Aids sterben in Brasilien jährlich weit mehr als die laut amtlicher Schätzung angegebenen rund 11000 Personen – die Dunkelziffer ist hoch“, sagte Monteiro im Hobbywebsite-Interview. „Die Feststellung und Registrierung der Todesursachen muß stark verbessert werden. Wegen fehlender Medikamente für den Aids-Cocktail sterben nach wie vor zahlreiche Menschen. Derzeit nimmt Aids besonders in Städten bis 50000 Einwohner zu.“
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