Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Die Corona-Demo der Regierungsgegner – Berlin, 29.8. 2020. Die Analyse von Ex-DDR-Bürgerrechtler, Krimiautor Hartmut Mechtel: „Das Volksfest am Großen Stern“. „Der Clou war der Auftritt von Robert F. Kennedy. Daheim sei er warnend gefragt worden, ob er wirklich vor 5000 Nazis in Berlin reden wolle. Kennedy blickte von der Bühne auf die Massen und sagte, dass die Versammelten das Gegenteil von Nazis seien. Er sehe Menschen, die für Demokratie seien, aus aller Welt und in allen Hautfarben. Wir wollen Anführer, die für uns arbeiten und nicht für die Pharmalobby. Der Lockdown diene den Interessen der Superreichen, 5G werde nicht eingeführt, um schneller Spiele downloaden zu können, sondern wegen der dadurch vereinfachten Totalüberwachung – und zur Profitsteigerung für Bill Gates, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg und andere… Die Regierungen lieben die Pandemie aus den gleichen Gründen, aus denen sie den Krieg lieben: Sie haben die Möglichkeit, Gesetze durchzudrücken, die wir sonst nie akzeptieren würden. Wenn man die Menschen in Angst versetzt, folgen sie.“

Sonntag, 30. August 2020 von Klaus Hart

Hartmut Mechtel

Das Volksfest am Großen Stern

In den Live-Blogs der großen Berliner Tageszeitungen wimmelte es am 29.8. von Nazis auf der Demo-Strecke, es gab Krawalle und Festnahmen und später gar noch einen versuchten Sturm auf Regierungsgebäude. Einiges davon habe ich am Abend im Internetstreaming gefunden, also gab es zumindest einige Krawalle und deren drastische Unterdrückung tatsächlich. Anderes erklärte sich bei Sichtung der Live-Streams von selber – und nicht so wie in den Medien dargestellt. Bei dem vormittags gestarteten Umzug in Mitte wurde das Loslaufen durch Sperren verhindert, bis so viele Menschen nachgeströmt waren, dass auch der Gutwilligste keinen Abstand mehr halten konnte; dann wurde der Kessel endgültig geschlossen und die Veranstaltung für beendet erklärt. Und als sie bleiben wollten (oder einfach weiterlaufen wie geplant), durften sie das nicht, wurden später weggedrängt, einige weggetragen. Eine klassische schäbige Polizeifalle. Das konnte, wer wollte, am heimischen Computer miterleben; offiziell medial kommentiert wurde es anders: Die hätten ja Abstand halten können, die Polizei hatte keine andere Wahl als Auflösung, verkündeten die machtvereinnahmten Frontberichterstatter. Deren Realitätsverzeichnung wurden von der lächerlichen Gesamtteilnehmerzahl gekrönt, die Innensenator Geisel am Abend für alle Demonstrationen nannte: 38.000. Vorher hatten die Medien und DPA geschrieben, dass Zehntausende demonstrierten – Hunderttausende wäre angemessener gewesen; wer nicht blind war, konnte das sehen, es ist dermaßen dreist, dass „Lügenpresse“ fast schon an Schönfärberei grenzt (ich bevorzuge gemeinhin den genaueren, aber sperrigeren Begriff „Propagandapresse“).

Ich habe eine andere Demonstration erlebt. Die Hauptdemonstration durch die Straße des 17. Juni zur Kundgebung an der Siegessäule war ein Volksfest. Auf der rechts auf die Siegessäule zuführenden Fahrbahn strömten – abstandswahrend licht – die Leute voran, solange sie konnten, irgendwann kamen sie nicht mehr weiter, am Großen Stern standen Tausende, mehr passten nicht (und die Veranstalter drängten fast schon hysterisch auf Abstandswahrung, damit nicht auch die Hauptdemo unter einem Vorwand verboten werden könne), da blieb man am Platz oder wich auf die Gegenfahrbahn aus, auf der Tausende standen oder saßen, auf dem Asphalt oder gar auf mitgebrachten Campingstühlen. Viele bunte Fahnen wurden auf beiden Fahrbahnen geschwenkt, unter Zehntausenden sah ich nur drei, die mir merkwürdig vorkamen mit ihrem Deutschen Adler, und die wurden bald gesenkt (wohl weil kein Fernsehteam in die Nähe kam). Tausende liefen auf den Parkwegen neben dem Zug her, tausende saßen – zum Teil mit selbstgemalten Schildern – im Tiergarten auf Bänken oder auf dem Rasen. Da sah man zwar nichts, aber der Ton war gut zu hören. Auf der Bühne wurde Ernstes zur Sprache gebracht, immer mal wieder wurde auch gesungen, die Stimmung der über etliche Kilometer und Seitenstraßen verstreuten Teilnehmer war entspannt, es wurde geklatscht, gelacht, getrommelt und gepfiffen.

Der Clou war der Auftritt von Robert F. Kennedy. Daheim sei er warnend gefragt worden, ob er wirklich vor 5000 Nazis in Berlin reden wolle. Kennedy blickte von der Bühne auf die Massen und sagte, dass die Versammelten das Gegenteil von Nazis seien. Er sehe Menschen, die für Demokratie seien, aus aller Welt und in allen Hautfarben. Wir wollen Anführer, die für uns arbeiten und nicht für die Pharmalobby. Der Lockdown diene den Interessen der Superreichen, 5G werde nicht eingeführt, um schneller Spiele downloaden zu können, sondern wegen der dadurch vereinfachten Totalüberwachung – und zur Profitsteigerung für Bill Gates, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg und andere. Die Einführung einer digitalen Währung sei ein Schritt in die Sklaverei. Die Regierungen lieben die Pandemie aus den gleichen Gründen, aus denen sie den Krieg lieben: Sie haben die Möglichkeit, Gesetze durchzudrücken, die wir sonst nie akzeptieren würden. Wenn man die Menschen in Angst versetzt, folgen sie. Natürlich kam der umweltengagierte Anwalt auch auf seinen berühmten Onkel zu sprechen. John F. Kennedy sei vor 50 Jahren nach Berlin gekommen, um die Front gegen den Totalitarismus zu stärken. Wir hier in Berlin seien nun wieder die Front gegen den Totalitarismus. Und mit einem Blick auf die Massen (da wusste er noch nicht, wie dreist am Abend heruntergerechnet werden wird) wiederholte er den berühmtesten deutschen Satz des 35. Präsidenten der USA: Ich bin ein Berliner!

Ihm folgten Dutzende Redner, die Richtiges zu sagen hatten; das Wichtigste dabei war das Gemeinschaftsgefühl: Die auf der Bühne sagen, was ich denke, die sprechen für uns, nicht gegen uns, die sind betroffen und ehrlich. Und kritisch. Ein junger Grüner (sorry, der Name ist mir weggerutscht) erzählte, wie er gemobbt wurde, als er versuchte, den Lockdown mit Fakten zu verhindern – von der eigenen Partei, aber auch von allen anderen Parteien. Wir haben keine funktionierende Opposition in Deutschland. Wir haben überhaupt keine Opposition in Deutschland. Der Journalismus versagt, weil er keine kritischen Fragen stellt, was seine Aufgabe wäre. Die Folgeschäden des Lockdowns müssen veröffentlicht statt verschwiegen werden. Wie wollen wir überleben, wenn wir nicht vertrauen können? Wie können wir dieser Regierung noch vertrauen?

Organisierte kriminelle Täuschung sei, was gerade abläuft, Nein zur Mafia, Nein zum organisierten Verbrechen, sagen die ‚Ärzte für Aufklärung‘ (im konkreten Fall Heiko Schöning). Der Freiheitsvirus hat Berlin erreicht, wir sind zwei Millionen, das könne man nicht übersehen (aber man kann es kleinreden, bewies Geisel). Rechtsanwalt Reiner Füllmich vom Corona-Untersuchungsausschuss sprach von einem Krieg gegen die Schwachen, der geführt werde. Der PCR-Test könne nur als arglistige Täuschung bezeichnet werden, die strafbewehrt sei; Drosten, Wieler und die WHO handeln kriminell. Demnächst werde man im Ausschuss den Great Reset untersuchen, den Plan des Weltwirtschaftsforums, die Welt nach ihrem Willen umzuformen. Er sei dafür, einen Platzverweis gegen die Kleptokraten auszusprechen.

Ich hatte versucht, näher an die Tribüne zu gelangen, freundliche Ordner hielten mich auf, klar, dort war es längst voll, ich versuchte im Park, die Ordner und Menschenmengen zu umgehen, war schon auf 200 Meter an die Säule herangekommen, da war endgültig Schluss, und da ich keine 18 mehr bin, suchte ich mir Sitzgelegenheit. Auf einer Bank im Tiergarten begann der private Teil meiner Demonstration. Wir unterhielten uns von Bank zu Bank, sprachen so laut (die meisten waren fortgeschrittenen Alters und hörten nicht mehr blendend), dass Vorbeigehende uns verstanden und zuweilen mit uns redeten. Als ich sagte, dass mich der Grüne am meisten beeindruckt habe und ich überrascht sei, dass ausgerechnet ein Mitglied dieser Partei so viel Vernünftiges gesagt habe, blieb eine Frau stehen und freute sich, dass es noch jemandem so gehe wie ihr. Die Demo setzte sich auch bei denen fort, die sie verlassen hatten. Unsere Zufallsgemeinschaft auf zwei Bänken bestand aus einem Ehepaar, das dem Dialekt nach aus Süddeutschland kam, einem Hamburger, der kurz nach dem Lockdown nach Portugal ausgewichen war, später stieß noch ein (gegen uns andere junger) Hesse zu uns, Mitte 30. Der einzige (ziemlich) echte Berliner war ich. Die anderen waren angereist, weil sie die Demo für wichtig hielten. Der Hamburger war eigens aus Portugal gekommen und wolle morgen wieder zurückfliegen. Dem Hessen erklärte ich den Weg zum nächsten S-Bahnhof; er wollte schon heute abend zurück. Keiner war weggegangen, weil ihn die Demo langweilte oder abstieß; sie konnten einfach nicht mehr stundenlang stehen – wie ich. Wir hatten Gesicht gezeigt, in der (vergeblichen) Hoffnung, gezählt zu werden, und in der berechtigten Hoffnung, uns gegenseitig zu stärken. Wir sprachen über die Themen der Versammlung und darüber, wie es uns ging. Hauptproblem bei allen war die Spaltung innerhalb der Familien und der Verlust vieler Freunde. Mit den Mitläufern könne man nicht mehr reden. Zumeist wollen sie sich gar nicht informieren, sie ducken sich weg, für sie gibt es nichts neben der amtlichen Sichtweise, und wer etwas dagegen einwendet, sei dumm oder verblendet, Vorbeigehende ergänzten gängige Beschimpfungen, denen sie in ihrem Umfeld ausgesetzt sind: >Ich bin Verschwörungstheoretiker. – Ich bin Nazi. – Ich bin Antisemit.< Es war großartig, dass wir uns gemeinsam darüber lustig machen konnten. Dass wir uns als zusammengehörig erkannten. Für mich (und nicht nur mich) war es tatsächlich ein Volksfest. Egal, was die Mainstreammedien am Tag danach darüber verlautbaren.

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Fotos: Hartmut Mechtel

Demo-Rede von Grünen-Abweichler David Claudio Sieber – anklicken:https://www.youtube.com/watch?v=_42U2BvRHdY

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Wie Machteliten und deren Politmarionetten, Staats-und Mainstreammedien diese Menschen bezeichnen, definieren…

Bodo Ramelow/LINKE und die Wertvorstellungen seiner Koalitionspartner SPD und GRÜNE. Wer in Deutschland stockreaktionär ist – und wer nicht:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/12/05/bodo-ramelow-und-die-wertvorstellungen-seiner-spd-partner/.

Gysi und seine Kumpels: http://www.hart-brasilientexte.de/2018/03/21/gysi-und-seine-kumpelsgauland-spricht-gerade-bundestagsdebatte-am-21-3-2018/.

https://gabrielewolff.wordpress.com/2018/03/27/hans-wollschlaeger-fake-news-updated/comment-page-268/#comment-89808.

Amri-Attentat – die politisch Verantwortlichen:http://www.hart-brasilientexte.de/2019/12/19/amri-attentat-vor-drei-jahren-am-breitscheidplatz-in-westberlin-die-vielen-politisch-verantwortlichen-nach-wie-vor-nicht-hinter-gittern-nicht-einmal-von-ihren-hochbezahlten-posten-zurueckgetreten-t/

Der “Sturm” auf den Reichstag am 29.8. 2020 – Ex-Geheimdienstkoordinator Steinmeier/SPD blamiert sich schon wieder. Partei-Ikone/Parteiidol Helmut Schmidt – am Nazi-Kriegsverbrechen der Leningrad-Belagerung aktiv beteiligt…Der Geheimdienstkoordinator und die BND-Rolle in Mosambik:http://www.hart-brasilientexte.de/2020/08/31/der-sturm-auf-den-reichstag-am-29-8-2020-ex-geheimdienstkoordinator-steinmeierspd-blamiert-sich-schon-wieder-partei-ikoneparteiidol-helmut-schmidt-am-nazi-kriegsverbrechen-der-leningrad-b/

Die „westliche Wertegemeinschaft“ – wie sie tickt…

“Nazis im Dienste der USA”. Brasiliens größte Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” mit Analyse der “New York Times”. “CIA und andere US-Geheimdienste nutzten mindestens 1000 Hitler-Mitarbeiter als Spione und Informanten im Kalten Krieg.” Die tatsächlichen Wertvorstellungen von Weißem Haus, CIA. Warum westliche Länder heute problemlos Nazis und Antisemiten der Ukraine, den Nazi-und Faschisten-Finanzierer Poroschenko unterstützen. Willy Brandt, Helmut Schmidt, die SPD und die nazistisch-antisemitisch orientierte Militärdiktatur Brasiliens:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/10/28/nazis-im-dienste-der-usa-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-mit-analyse-der-new-york-times-cia-und-andere-us-geheimdienste-nutzten-mindestens-1000-hitler-mitarbeiter/#more-19866

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    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

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