http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/paulo-lins-gesichter-brasiliens/
Der offiziell ein weiteres Mal verkündete Kampf von Polizei und Militär gegen die Drogenmafia und ihre Banditenkommandos hat auch in Sao Paulo, Brasiliens wichtigstem Drogenumschlagplatz, zu keinerlei sichtbaren Auswirkungen geführt. Selbst in der City der wichtgsten lateinamerikanischen Wirtschaftsmetropole geht der Crack-Handel unter den Augen der Polizei wie bisher offen weiter, sammeln sich Crack-Süchtige in Horden bis zu mehreren hundert Personen für Kauf und Konsum selbst in unmittelbarer Nähe von Polizeiwachen. Von Crack gezeichnete Kinder und Jugendliche, häufig völlig verdreckt und abgemagert, liegen auf Gehsteigen und Plätzen.
Laut neuen brasilianischen Studien haben 7 Prozent der Crack-Konsumenten Aids – eine Rate zehnmal höher als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung
Beltrame vergleicht die Drogensituation Brasiliens mit der in europäischen Städten wie London und Paris – obwohl harte Drogen in Brasilien in weit größeren Dimensionen umgesetzt werden, viel billiger sind, gerade die Crack-Branche unter Lula einzigartig boomt.
Laut neuen brasilianischen Studien haben 7 Prozent der Crack-Konsumenten Aids – eine Rate zehnmal höher als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung
Wie es hieß, hatte Francisco Gomes de Medeiros u.a. beschrieben, daß Wahlhelfer von drei Kandidaten des Teilstaats Rio Grande do Norte mit Crack Stimmenkauf betrieben.
http://derstandard.at/1288659520127/Brasilien-Drei-Journalisten-innerhalb-von-zwei-Wochen-ermordet
Wie es hieß, räumten Lula und die Kampagnespitze ein, Wahlkampf von oben herab betrieben zu haben, vor der Stichwahl sei jetzt Bescheidenheit angebracht. Grotestk-bizarr wirkte die sogenannte „Sieges-Kundgebung“ als Kampagneabschluß wenige Tage vor der Wahl in Sao Paulo – als längst klar war, daß es mit dem „Sieg“ wegen spürbaren Stimmungswandels nichts wird. Zur Kundgebung mußten von weither Anhänger mit Bussen herangekarrt werden, da sich mitten in der Megacity Sao Paulo nicht genügend Leute fanden. Dennoch gestikulierten Lula, Rousseff und Mercadante dann nur vor etwa 3000 Leuten. Jetzt habe Lula angewiesen, Wähler zurückzugewinnen, die wegen der Abtreibungsdiskussion abgesprungen seien. Die Medien erinnerten wie zuvor evangelikale und katholische Kirchen daran, daß Lulas Arbeiterpartei PT sogar bekannte, angesehene Mitglieder aus der Partei entfernt hatte, weil sie sich gegen die geplante Legalisierung der Abtreibung wandten. Einige Feministinnen hätten dies ins Programm hineinformuliert, hieß es aus der Arbeiterparteispitze. “ Zu diesen Minderheits-Feministinnen, so Kommentatoren, müsse Dilma Rousseff gezählt werden, die sich bereits 2007 für die „Descriminalazao do aborto“ ausgesprochen habe: „No Brasil, é um absurdo que nao haja.“ Als wichtigen Grund für das verfehlte Wahlziel wurden zudem Lulas arrogante Attacken gegen Medien und Journalisten gezählt, die jüngste Regierungsskandale, darunter Erenicegate, enthüllt hatten.
Leitmedien „Die Zeit“ und „Spiegel“ zum Wahlergebnis: http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-10/brasilien-praesidentschaftswahl-rousseff
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,721014,00.html
Grüner Abtreibungsgegner Bassuma: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/06/gruner-abtreibungsgegner-luiz-bassuma-wenn-dilma-rousseff-zur-abtreibungsfrage-aus-wahltaktischen-grunden-lugt-verschlechtert-sich-ihre-situation-weiter-das-ware-ein-schus-in-den-fus-bassuma-we/
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/03/wahl-humor-in-brasilien-o-globo/
Lula auf grotesker „Siegeskundgebung“ in Sao Paulo – wie stets als Frontmann von Dilma Rousseff, hinter ihm.
„Grande Comicio da Vitoria“: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/28/dilma-rousseff-und-lula-grose-siegeskundgebung-grande-comicio-da-vitoria-in-sao-paulo/
Obdachloser mit Krücken, bei 15 Grad Temperatur.
Laut Befreiungstheologe Frei Betto, Ex-Lula-Berater beim Anti-Hungerprogramm, liegt die Zahl der in extremer Armut, also in Hunger und Misere, lebenden Brasilianer, nicht wie offiziell angegeben, heute bei 16 Millionen, sondern ist doppelt so hoch. Nach derzeit geltendem mitteleuropäischen Werteverständnis hat damit die internationale Wirtschafts-und Finanzkrise, wie die Lula-Rousseff-Regierung verbreiten ließ, auf Brasilien nur geringe Auswirkungen gehabt.
Brasiliens investigative Journalisten wiesen indessen auf Rekordentlassungen, den Stopp vieler Industrieprojekte, auf Exportprobleme und Deindustrialisierung, geschönte offizielle Statistiken.
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/03/wahlwerbung-in-sao-paulo-fur-nationalkongreskandidatin/
Zeitungsausriß. Brasiliens Crack-Epidemie – kein Wahlkampfthema. Ungezählte Kinder kommen mit schweren Behinderungen zur Welt, weil die Mütter Crack-süchtig sind. http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/08/crack-epidemie-auser-kontrolle-in-brasilien-laut-experten-12-millionen-suchtige/
„Hauptsorgen der Brasilianer“: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/22/gesundheit-und-personliche-sicherheit-sind-die-hauptsorgen-der-brasilianer-laut-neuer-umfrage/
Boris Fausto: http://www.estadao.com.br/noticias/nacional,pais-corre–sim–o-risco-de-cair-no-autoritarismo,619218,0.htm
Die TV-Schlußdebatte hinterließ bei vielen Brasilianern sogar den Eindruck eines abgekarteten Spiels, von Vorabsprachen: Lulas aussichtsreiche Wunschkandidatin Dilma Rousseff wurde überaus auffällig geschont – die Gegenkandidaten unternahmen nicht den geringsten Versuch, ihr Stimmen abzujagen, sie tiefgründig zu kritisieren, gar mit treffenden Argumenten zu attackieren. Der jüngste Regierungsskandal(Erenicegate) um Lulas und Rousseffs enge Vertraute Erenice Guerra – nach Presseenthüllungen notgedrungen aus dem Ministeramt gefeuert – wurde nicht einmal erwähnt, ebensowenig andere gravierende Korruptionsfälle oder gar der gigantische Mensalao-Skandal um Parteien-und Stimmenkauf. Offener Meinungsstreit, gar Emotionen und Dramatik, wurden vermieden. In der wichtigsten, häufig wahlentscheidenden Debatte verzichtete sogar der katholische Menschenrechtsaktivist Plinio Sampaio(PSOL) auf üblicherweise brillant vorgebrachte brisante Kritik an der gravierenden Menschenrechtslage Brasiliens, die er u.a. als Hauptankläger eines internationalen Tribunals so detailliert wie kaum ein anderer kennt. Sampaio verlor, was vielen seiner brasilianischen Anhänger die Laune verdarb, kein einziges Wort über von UNO und Amnesty International belegte alltägliche Folter, Todesschwadronen, außergerichtliche Exekutionen, Sklavenarbeit, Rechtlosigkeit der Slumbewohner unter dem Diktat hochgerüsteter Banditenkommandos. Dilma Rousseff wurde unwidersprochen und immer wieder Gelegenheit für leicht widerlegbare Regierungspropaganda gegeben. Jedermann rechnete mit geforderten Klarstellungen zu Rousseffs Positionsänderung in der Abtreibungsfrage – derzeit in der Öffentlichkeit heftig diskutiert – doch jegliche Frage zu diesem Thema wurde von den „Gegenkandidaten“ unterlassen. Die Rolle von Marina Silva als PT-Umweltministerin der Regierung Lula-Rousseff bei der Naturzerstörung in Brasilien kam natürlich auch nicht zur Sprache. Entsprechend titelten die großen Zeitungen: „Dilma e Serra evitam confronto direto…Sem embate, encontro só causa tedio…Confuso, Plinio perde folego em debate mais importante…Como foi possivel a Dilma entrar e sair do debate na Globo sem ouvir o nome de Erenice?…Termina a campanha mais personalista, despolitizada e burra em um quarto de seculo de democracia.“ Was war da los, wird man es jemals erfahren?
„Die schwindelerregende Ausbreitung der Crack-Epidemie macht die Gesellschaft perplex“, analysiert der renommierte brasilianische Mediziner Drauzio Varella und weist auf den Massenkonsum von Crack just in der Unterschicht Brasiliens. Varella zitiert aus einer Studie:““um grama de cocaina vale 6 Real no atacado e 25 Real no varejo, gerando um lucro de 300 Prozent. O lucro de crack é menor, de 200 Prozent – o traficante graudo pega o grama por 4 Real e o revende por 12. O que faz toda a diferenca do crack é o tamanho da clientela em potencial. As classes C, D e E correspondem a 84 Prozent da Populacao do pais(162 milhoes de pessoas)…“
Zu den sehr speziellen Gründen in Brasilien für durchschnittlich niedrige schulische, studentische und andere Leistungen zählt der für europäische Begriffe auffällig hohe Konsum von Rauschgift, darunter harten Drogen wie Crack, Kokain, LSD etc. Der “Kifferkinder”-Effekt ist seit Jahrzehnten bereits von westdeutschen Schulen bekannt.
sonntag, 20. januar 2013 von klaus hart **
Crack ist auch Anfang 2013 für die Dealer der Wachstumsbranche ein außerordentlich lukratives Geschäft – u.a. in Sao Paulo und Rio de Janeiro. Die sozialen Kosten sind entsprechend hoch. Sao Paulos Bürgermeister ist seit Anfang Januar Fernando Haddad, Ex-Bildungsminister, aus Lulas Arbeiterpartei PT.
Laut neuen brasilianischen Studien haben 7 Prozent der Crack-Konsumenten Aids – eine Rate zehnmal höher als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
Unweit des Platzes der Siegeskundgebung läßt sich tagtäglich beobachten, wie das hochlukrative Crack-Business selbst während des Präsidentschaftswahlkampfes auf Hochtouren läuft. Zu den grotesk-bizarrsten Feststellungen zählt, daß Sao Paulos Sicherheitskräfte direkt von einer ihrer Hauptwachen aus eine etwa einen Kilometer lange City-Straße überblicken, auf der Hunderte von Kindern und Jugendlichen Crack kaufen und sofort konsumieren – die Sicherheitskräfte schauen indessen nur zu, greifen nicht ein. Die Folgen von Crack, aber auch das Ausmaß der Beschaffungskriminalität sind bestens bekannt.
„Crack eleva numero de homicidios, diz estudo.“
Horde von Dealern und Konsumenten auf offener Straße im von jedermann „Cracolandia“, Crack-Land, genannten City-Stadtviertel Sao Paulos – im Präsidentschaftswahlkampf.
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
In neuen Studien wird die verschlechterte Gesundheit der Brasilianer ebenso analysiert wie die wachsende Gewaltkriminalität.
Sporttreiben ist unpopulär – hinzu kommt, daß ein beträchtlicher Teil der Brasilianer angesichts der hohen Behinderten-und Krankheitsrate zu Sport nicht in der Lage ist. Diese Raten bedeuten wiederum für die Pharmaindustrie einen Glücksfall, Brasilien ist ein wachsender Pharmamarkt. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/12/05/brasiliens-hohe-rate-von-behinderten-2391-prozent-der-bevolkerung-gegenuber-rund-1-prozent-in-hochentwickelten-landern-laut-studien/
Zudem werden vom System ungesunde, Krankheiten bewirkende Lebensweisen gefördert, was auf eine Förderung der Pharmaindustrie, ihrer Umsätze und Gewinne hinausläuft. In diesem Kontext spielt Aids eine besondere Rolle – Aids ist in Brasilien eine Epidemie – der Aidscocktail, die Aids-Behandlung bürden dem öffentlichen Gesundheitswesen enorme Lasten auf. Präventivkampagnen haben relativ wenig Wirkung, besonders in den Haupt-Risikogruppen nimmt Aids weiter zu.
Brasilia will bis zu 6000 Mediziner aus Kuba: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/06/brasilien-regierung-will-kubanische-mediziner-fur-brasilianische-elends-und-armutsregionen-verhandlungen-mit-havanna-im-gange-laut-brasilias-ausenminister-patriota/
Lepra unter Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/21/brasiliens-offizielle-statistiken-lepra-dichtung-und-wahrheitarthur-custodio-de-sousa-morhan/
Über eine Million Crack-Süchtige: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/08/crack-epidemie-auser-kontrolle-in-brasilien-laut-experten-12-millionen-suchtige/
Crackkind in Sao Paulo – wie Kinder in Brasilien leben. Straßenkinder, Drogen-Kids, Kindersoldaten, Slumkinder…
Steinigen im Iran – und in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/
Zeitungsfoto.