Eike Batista und die hohe Politik: http://www.rockefeller-news.com/29409/vom-reichsten-mann-brasiliens-eike-batista-zum-besuch-in-die-favela/
Wie es hieß, will die Regierung u.a. bei der Rettung für Batistas schwer angeschlagenes Ölunternehmen OGX sowohl den staatlichen Ölkonzern PETROBRAS als auch den privaten russischen Ölkonzern Lukoil einschalten.
Noch unlängst hatte Staatschefin Rousseff den Unternehmer als Stolz und Hoffnung der Nation bezeichnet.
Laut Landesmedien soll die russische Lukoil 40 % der Anteile von OGX übernehmen.
Unterdessen drücken sehr hohe Schulden die Batista-Holding EBX.
EBX-Holding-Sitz von “Vorzeige-Unternehmer” Eike Batista in Rio de Janeiros City.
Wikipedia – Eike Batista: http://de.wikipedia.org/wiki/Eike_Batista
Dilma Rousseff über Eike Batista bei Besuch des „Superporto do Acu“, dessen Bau sich ständig verzögert:“Eike ist unser Maßstab, unsere Hoffnung und Erwartung, ist der Stolz von Brasilien.“ Batista sei ein fähiger Unternehmer, suche nach den besten Wegen, will neueste Technologie, verstehe die Interessen Brasiliens, sei unseres Respekts würdig.
Auch Lula besuchte die Baustelle.
„Warum sind wir so unproduktiv?“ http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/27/boomland-brasilien-die-angeblich-aufstrebende-wirtschaftsmacht-warum-sind-wir-so-unproduktiv-fuhrende-wirtschaftszeitschrift-exame-beschreibt-brasiliens-enormen-wirtschaftlichen-ruckst/
„The Economist“ über Eike Batista: http://www.economist.com/node/21555907
„The Wall Street Journal“: http://www.wallstreetjournal.de/article/SB10001424052702304840904577425653659980294.html
Der Ölkonzern OGX ist das Triebwerk von Batistas raketenhaftem Aufstieg. Obwohl OGX noch keinen einzigen Tropfen Öl gefördert hat, ist der Konzern an der Börse bereits rund 30 Milliarden Dollar wert. Ende 2007 schnappte sich Batista für rund eine Milliarde Dollar die Förderlizenzen für 21 Ölfelder. Ein halbes Jahr später, mitten in der Finanzkrise, brachte er OGX an die Börse – sammelte rund vier Milliarden Dollar für etwas mehr als ein Drittel der Anteile ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Konzern noch nicht einmal gesicherte Öl-vorkommen vorzuweisen. Nur die Lizenzen. Und die Schätzung eines amerikanischen Öl-Analysehauses: 6,7 Milliarden Barrel könnten zu heben sein. Inzwischen gab es sechs erfolgreiche Probebohrungen. Mehr als ein Drittel der geschätzten Vorkommen gelten jetzt als gesichert. Ab 2011 soll das Öl sprudeln. In zehn Jahren will Batista 1,4 Millionen Barrel Öl pro Tag fördern. Brasiliens staatlicher ÖlriesePetrobras+2,46%fördert derzeit 2,4 Millionen Barrel. Batista taxiert die Förderkosten pro Barrel auf nur zehn Dollar. Kein Wunder, dass die Analysten euphorisch sind. Schon 2012 rechnet die InvestmentbankJP Morgan+0,57%bei OGX mit einem Umsatz von 438 Millionen Dollar – und einem Ergebnis von 253 Millionen. Treffen Batistas Versprechungen nur einigermaßen ein, wird der Höhenflug der Aktie wohl weitergehen.…(Focus)
Eike-Batista-Videos, anklicken: http://www.youtube.com/watch?v=VbwVfS4Frb4
http://www.youtube.com/watch?v=42NbQqKfSxU
Batistas geplatztes Kohlekraftwerk-Projekt in Chile: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/08/brasiliens-reichster-unternehmer-eike-batista-justiz-in-chile-stoppt-bau-seines-kohlekraftwerks-wegen-umweltproblematik/
Brasiliens Börse 2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/18/brasiliens-borse-fur-anleger-die-schlechteste-der-welt-laut-wirtschaftszeitschrift-exame-warum-lauft-es-an-den-anderen-weltborsen-so-viel-besser/
„Boomende Wirtschaft“: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/17/brasilien-boomende-wirtschaft-gigantische-wirtschaftszahlen-bild-zeitung-zum-besuch-von-hamburgs-spd-burgermeister-in-brasilien/
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Bereits im zweiten Quartal 2012, so die die Batista-Holding EBX, sollte an den Kaianlagen des “Superporto do Acu”, rund 300 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro, mit dem Verschiffen von Eisenerz im großen Stil begonnen werden. Mitte April 2013 sind die Kaianlagen längst nicht fertig. Zudem wird sich der Bau einer Erzpipeline, die das benötigte Eisenerz aus einer Mine des britischen Bergbaukonzerns Anglo-American im Teilstaat Minas Gerais herantransportieren soll, gemäß Expertenangaben um mindestens zwei Jahre verzögern. Die Erzpipeline sollte im März 2012 in Betrieb gehen. Wie es hieß, bedeutet die Verzögerung für Anglo-American Umsatzverluste in Milliardenhöhe.
Mit dem Bau des Hafen-und Industriekomplexes war 2007 begonnen worden – laut neuen Medienfotos sind die Baufortschritte indessen sehr mäßig, kommen auch die Industrieansiedlungen nicht voran, haben große ausländische Konzerne ihr Interesse verloren, nehmen Zusagen zurück.
Im zweiten Halbjahr 2012 sollte zudem in dem Hafengebiet eine Großwerft ihre Arbeit aufnehmen – was indessen auch bis April nicht geschah, eine Fertigstellung nicht in Sicht ist. Die Werft wird zu 88 % mit staatlichen Krediten errichtet.
Auch der Bau der Verkehrsanbindungen verzögert sich immer mehr.
Laut Wirtschaftsmedien gibt es auch beim Bau des Eisenerz-Hafens “Superporto Sudeste” bei Rio de Janeiro enorme Verzögerungen von mindestens einem Jahr, ebenso bei Ölbohrungen in Kolumbien.
Unterdessen ist die Batista-Holding EBX in Nöten, weil der Wertverlust an der Börse immer dramatischer ausfällt, EBX zunehmend größere Verluste macht.
Lula und auch Amtsnachfolgerin Dilma Rousseff hatten das Projekt besucht und Batista mit Lob überschüttet. Rousseff nannte Batista “den Stolz von Brasilien”.
Inzwischen laufen laut Landesmedien umfangreiche Rettungsaktionen der Regierung für Batista: Die Entwicklungsbank BNDES gab dem noch unlängst als reichsten Milliardär Brasiliens gerühmten Batista einen weiteren Kredit von 935 Millionen Real, der staatliche Ölkonzern PETROBRAS wird möglicherweise den “Superporto do Acu” nutzen. Energieminister Lobao bestritt, daß damit Batista aus der Patsche geholfen werden solle.
Ausriß. Auch Staatspräsidentin Dilma Rousseff trägt ein Propaganda-Dreß von Batistas Ölfirma OGX, deren Aktien derzeit am stärksten absacken. Wie es hieß, kostete eine OGX-Aktie 2008 noch 1200 Real – heute nicht einmal mehr 150 Real.
In Brasiliens Logistikbranche ist dem Vernehmen nach das Mißtrauen gegenüber Batistas Kompetenz seit jeher sehr hoch. Umso kurioser, noch einmal mitteleuropäische Wirtschaftsreportagen über den einst reichsten Mann Brasiliens nachzulesen, in denen ihm hohe unternehmerische Kompetenz bescheinigt wird. Batista bekam stets sehr viel Raum für PR-Selbstdarstellung. Inzwischen ist die bisherige Jubel-Berichterstattung über den “Superhafen” verstummt.
Laut regierungsunabhängigen Wirtschaftsexperten Brasiliens von 2013 war der starke Wertverlust der Batista-Holding vorhersehbar. Batista übertreibe stets bei der Darstellung der Möglichkeiten seiner Firmen. Auf diese Weise habe er den Wert der Aktien steigern können. Bevor eine Firma zur Realität wurde, habe er bereits eine zweite gegründet, die von der ersten abhing. “Er verpackte Wind und verkaufte ihn so.” In drei Jahren habe die Hauptfirma OGX der Holding 94 % ihres Werts verloren, die Bergwerksfirma MMX 87 %. Kritische Stimmen seien nicht gehört worden. “Die Euphorie täuschte viele Leute.”2012 habe sich Batistas Verschuldung verdreifacht.
Laut Bloomberg war es Batista gelungen, nicht nur sich selbst gegenüber dem Ausland, ausländischen Investoren höchst positiv zu verkaufen, sondern ganz Brasilien gleich mit. Das Land prosperiere – und EBX sei voll dabei. Nunmehr sei Batista” aus seinem Traum erwacht”, hieß es.
In der öffentlichen Diskussion über Eike Batistas unternehmerisches Vorgehen heißt es in den Medien, Batista habe Investoren getäuscht – viele hätten sehr viel Geld verloren. Jetzt versuche der schwerreiche Batista, Hilfe durch staatliche Gelder, also Geld des brasilianischen Volkes, zu erhalten.
Forbes Brasilien 2012.
http://www.focus.de/finanzen/boerse/tid-17712/rohstoffe-die-wilde-jagd-des-mister-x_aid_493134.html
Unterdessen kommt es auch bei anderen Hafenbauten Brasiliens, darunter Terminals, zu erheblichen Verzögerungen.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Das knallbunte Versionen-Karussell zur brasilianischen Wirtschaft: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/05/boomland-brasilien-knallbuntes-versionen-karussell-zu-brasilianischer-wirtschaft-dreht-sich-in-deutschsprachigen-medien-weiter-munter-aufschwung-abschwung-boom-stagnation-pessimismus-optimismu/
Wirtschaft und Kostensenkung durch Sklavenarbeit: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/27/brasilien-sklavenarbeit-unter-dilma-rousseff-neue-verbreitungskarte-veroffentlicht-wer-denkt-das-es-in-brasilien-keine-sklaverei-mehr-gibt-wird-uberrascht-sein/
Während brasilianische Wirtschaftsexperten nachweisen, daß sich das Land in Deindustrialisierung befindet, betonen mitteleuropäische Medien, Brasilien werde zum Industriestaat.