„Rio zählt täglich 55 neue illegale Bauten“, laut Tageszeitung O Dia. Die Präfektur registrierte 2011 über 20000 Bauwerke mit Problemen, heißt es. Illegaler Umbau sei wahrscheinlichste Ursache der Tragödie im Zentrum.
Daß nicht nur in Rio de Janeiro fast täglich Gebäude einstürzen, gehört zur Landesnormalität – illegales, vom Staat akzeptiertes Bauen in Risikozonen ist üblich. Teil der im Ausland häufig hochgelobten Freiheiten Brasiliens ist, daß man sich anders als in Ländern wie Deutschland mit dort üblichem bürokratischen Kram wie Bau-und Sicherheitsvorschriften nur zu oft nicht abzugeben braucht, sondern frei drauflosbaut. Damit verbundene Risiken werden bewußt-fahrlässig in Kauf genommen, nicht anders als im Straßenverkehr mit der Rekordzahl an Verkehrstoten, in der Wachstumsbranche Crack mit der zunehmenden Zahl an Drogentoten. Freiheit hat seinen Preis, heißt es ja in neoliberalen Zeiten.
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/11/brasilia-50-und-das-massaker-an-bauarbeitern/
„Feel Brazil. Go Bayao!“ http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/20/feel-brazil-go-bayao-deutsche-getrankefirma-veltins-wirbt-mit-brasilianischem-lebensstil-trotz-der-menschenrechts-und-sozialdaten-brasiliens/
Die offiziellen Mordraten Brasiliens werden weder von Medien noch Bürgern für bare Münze genommen, da die persönlichen Eindrücke der Sicherheitslage ein völlig anderes Bild ergeben.
Fotoserie anklicken: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/quase-40-dos-jovens-no-brasil.html
Zeitungsfoto aus Rio, Ausriß: Ermordeter in Favela neben Ziege.