Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Der Energiewende-Bluff – weitere Strompreiserhöhungen für 2017 wegen Windkraftwerken und Photovoltaikanlagen angekündigt. „Wegen der schwankenden Stromerzeugung aus Wind und Sonne müssten immer wieder Kraftwerke zu- oder abgeschaltet werden.“ DER SPIEGEL zu uraltbekannten Fakten aus der Anti-Windkraft-Bewegung.

Montag, 26. September 2016 von Klaus Hart

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/tennet-und-50hertz-erhoehen-netzentgelte-a-1113741.html

Wilfried Heck:


Die Sonne schickt keine Rechnung. Trotzdem steigen die Stromkosten: Natürlich werden sie erst einmal die Masse des ‚Kleinen Mannes‘ bis hin zum ‚Präkariat‘, dem Bodensatz unserer Gesellschaft, treffen – also jene Leute, für die sich insbesondere vor Wahlen die linksgrünen Populisten diverser Parteien stets am lautesten präsentieren und ihre ‚hilfreichen‘ Versprechungen anbieten. „Die Energiewende wird nur laufen, wenn wir die Menschen mitnehmen“ – lautet einer der vielen Sprechblasen. Zumeist sind ja auch jene Leute von steigenden Stromkosten betroffen, welche mangels finanzieller Möglichkeiten am wenigsten in sparsame Techniken investieren können, um beispielsweise den Anstieg von stetig steigenden Preisen für die Kilowattstunde Strom ausgleichen zu können. Lediglich für Hersteller, Banken und Anleger sind die Ökostrommonster ein lukratives Geschäft. Allein die genehmigten Offshore-Windparks haben weltweit ein Investitionsvolumen von etwa 100 Milliarden Euro. Und zu den größten Windkraft-Finanzierern in Deutschland zählen die Commerzbank – eine Bank, die schon mal vom Steuerzahler gerettet wurde und nun Anlegern geholfen hat, in Deutschland die Kapitalertragssteuern zu vermeiden –  die Bremer Landesbank und die Deutsche Kreditbank A.G. (DKB).
Strompreis - SPIEGEL online 23.09.2016
„50Hertz und Tennet erhöhen Netzentgelte deutlich“ …
Na ja, jetzt sind es schon 15 Kugeln Eis, welche zu der einen Trittin’schen Kugel Eis von 2004 lediglich für die steigenden Netzentgelte noch hinzu kommen – aber keinen einzigen Vorteil oder irgend einen Mehrnutzen bewirken. Das Zu- und Abschalten, wie es der Bericht formuliert, wird in der Praxis als ‚Redispatch‘ bezeichnet und beläuft sich für die Regelzone des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz seit Beginn 2016 auf aktuell 69.777 MWh, für die Regelzone TenneT auf 848.814 MWh, für die Regelzone Amprion 23.397 MWh und für die Regelzone TransnetBW 23.130 MWh. Summa summarum 902.318 MWh.

Vor allem Kohlekraftwerke sind von den Redispatchmaßnahmen betroffen, wie beispielsweise Staudinger 5 in Südhessen mit 140 Erhöhungen um insgesamt 247.555 MWh und 2 Reduzierungen mit 1.199 MWh der Einspeisungen. Allein von diesem Kraftwerk ein überaus deutliches Zeichen dafür, dass ohne herkömmliche und fossil betriebene Kraftwerke ein sicherer Netzbetrieb nicht möglich ist. Weshalb nicht? Weil es von den klugen EEG-Betreibern, deren Vordenker und Geschäftemacher, welche die Stromversorgung bis auf 100% EE treiben wollen, immer noch keine geeigneten Lösungen für den Ausgleich von volatilen Einspeisungen aus EEG-Kraftwerken gibt.
Die Datenbank für Redispatchmaßnahmen listet diesjährig seit dem 01.01.2016 bis 23.09.2016 bereits 2.393 Schaltvorgänge (rauf- und runterregeln von Kraftwerken) auf, um das Stromnetz zu stabilisieren. Kein Wunder, dass die Strompreise ständig angepasst werden müssen. Zudem wird es zunehmend teurer, Windmüller für das Abregeln ihrer Anlagen zu entschädigen und in den Betrieb von Kohle- und Gaskraftwerken einzugreifen, um das Netz mit Mühe und Not stabil zu halten und einen Blackout zu verhindern. Notmaßnahmen sind schließlich kein rentierliches Geschäftsmodell. Bereits heute summieren sich die Kosten für derartige Notmaßnahmen zur Netzstabilisierung auf einen Betrag von rund einer Milliarde Euro pro Jahr, eine Vervielfachung dieser Kosten innerhalb der nächsten Jahre wurde in vergangenen Monaten wiederholt vorausgesagt. Auch die in der Datenbank gelisteten 67 fossil betriebenen Reservekraftwerke mussten in diesem Jahr bisher mit einer mittleren Leistungssteigerung von 154 MW einspringen, um fehlende 119.270 MWh zu kompensieren, damit unsere Stromversorgung nicht zusammenbricht. Die hierbei entstehenden Kosten pro Einzelmaßnahme werden nicht gelistet.

Auch weil deutscher EEG-Strom über die Grenzen in unsere Nachbarländer schwappt, mussten auf deren Anforderung 23 herkömmliche Kraftwerke in DE ihren Tribut in Form von 19.899 MWh leisten, damit die Stromnetze unserer (immer noch?) freundlichen Nachbarn ungestört funktionieren können. Denn immerhin errichten bereits Tschechien, Polen, die Niederlande, Belgien und Frankreich an ihren Grenzen Blockadevorrichtungen – sogenannte Querregler oder Phasenschiebertransformatoren – um nur soviel deutschen Strom über die Grenzen zu lassen, wie es der jeweils eigene Bedarf erfordert oder wie sich ein Gewinn aus den von deutschen Endverbrauchern bezahlten und daher kostenlos an der Strombörse angebotenen Volumen kreiieren lässt. Nach Fertigstellung dieser Arbeiten an den Grenzkupplungen muss DE eben sehen, wie es selber mit seinen überschüssigen EEG-Strommengen klar kommt. Aber auch das schaffen wir – oder etwa nicht?

Interessant dürfte hierbei auch sein, dass auf Verlangen des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW ausgerechnet im grün regierten Baden-Württemberg mangels ausreichender EEG-Leistung im Netz das Kernkraftwerk Philippsburg am 08.02.2016 von 08:00 bis 12:00 Uhr mit 800 MWh einspringen musste.

Nun, wenn man immer noch keine EEG-Reservekraftwerke hat, dann müssen halt die herkömmlichen einspringen. So einfach ist das. Denn auch landesweite Flauten wird es immer geben. Und wer rechnet das gesamte, total unübersichtliche und sich in seinen Maßnahmen widersprechende EEG-Chaos in angeblich eingesparte CO2-Mengen um und vergißt hierbei auch nicht, wieviel Grad Celsius Klimaschutz dabei heraus gekommen sind? Welche politische Partei könnte so eine ‚Kleine Anfrage‘ mal von der Regierung beantworten lassen?

Weil für den Windkraftausbau die offenen Flächen in Deutschland nicht ausreichen, hat sich die Windkraftlobby mit Hilfe der Politik auch den Wald der Mittelgebirgslandschaften ‚unter den Nagel gerissen‘. Neben fahrlässigen Brandstiftungen ist das Risiko von brennenden Windkraftanlagen hinzu gekommen. Ob es den deutschen Feuerwehren besser als den kalifornischen gelingt, Waldbrände auch schnellstens wieder zu löschen sei von hier aus einmal heftig angezweifelt.
And it burns, burns, burns… – SPIEGEL online, 24.09.2016
Satellitenbild der Woche…

http://www.wilfriedheck.de/

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