Wer kann sich mitteleuropäische Landschaften mit solchen Großfeuern, solcher Rauchentwicklung vorstellen, alle paar Monate, wie auf dem Foto von 2011 in Nordostbrasilien, am Rio Sao Francisco? Zahlreiche wissenschaftliche Studien Brasiliens belegen die „hochökologische, klimaneutrale“ Zucker-und Ethanolproduktion – die Umwelt-und Gesundheitsschäden sind immens, die Produktion klimaschädlicher Gase ist gigantisch, besonders betroffen sind die Zuckerrohrarbeiter. Von den Schäden für Flora und Fauna, die Bodenstruktur, ganz zu schweigen. Natürliche Feinde von Schadinsekten werden vernichtet, werden daraufhin immer mehr Agrargifte eingesetzt. Biologen versuchen Tiere, darunter Säugetiere, wie Rehe, Wildkatzen, Wölfe, Tatus und Ameisenbären, sowie Schlangen, vor dem lebendigen Verbrennen zu retten, was gewöhnlich mißlingt. Das Abbrennen vergiftet auch das Grundwasser, macht den Boden unfruchtbar – Dioxin reichert sich in Wasser und Erde an. Dabei ginge es auch ohne die alljährlichen, regelmäßigen Flächenbrände – würden indessen die Gewinne der Unternehmer verringert, wäre der Konkurrenzvorteil gegenüber ausländischen Erzeugern der Ersten Welt nicht mehr so hoch. In Gazetten, die viel Geld mit Autopropagandaanzeigen verdienen, fehlen gewöhnlich Angaben über die „klimaneutrale“ Erzeugung hochgelobten „Biosprits“.
“Wenn Umweltschützer den Umweltschutz sabotieren – die meisten NGOs haben ihre Seele verloren”:
“Die meisten NGOs haben ihre Seele verloren, den Geist ihrer Gründer, die die Natur liebten. Heute sind diese Umweltorganisationen vergiftet mit städtisch geprägten Ökonomen, Soziologen, Anthropologen, denen der emotionale Bezug zur Natur fehlt. Und wenn es in den NGOs Leute gibt, die sich mit der Sache nicht identifizieren, öffnet sich der Weg für Korruption, schützt man Umweltanliegen vor, um persönliche Interessen zu bedienen.
In Brasilien kommt als großes Problem hinzu, dass die Zahl der wirklich aktiven, eingeschriebenen Mitglieder stets nur bei einigen hundert bis einigen tausend liegt – in so einem Riesenland! Nur zu oft sind es Grüppchen, die viel Lärm machen, um Gelder zu erhalten. Die britische Vogelschutzvereinigung beispielsweise hat dagegen über eine Million feste Mitglieder.”
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1897202/
Jürgen Trittin: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/23/jurgen-trittin-und-der-biosprit-rede-im-wortlaut/
Deutsche Unternehmen zählen zu den Hauptkäufern extrem umweltfeindlich erzeugter Produkte der Zuckerrohrbranche.
Franziskaner, Menschenrechte, Naturschutz, Lula-Bilanz: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/06/franziskaner-jose-teixeira-rodriguesfrei-zezinho-im-konvent-von-penedo-am-rio-sao-francisco-gesichter-brasiliens/
Laut Angaben des ”Handelsblatts“ steigen derzeit immer mehr deutsche Unternehmen in die hoch lukrative Ethanolerzeugung des Tropenlandes ein. So werde der börsennotierte Hamburger Konzern ”Conergy AG gemeinsam mit einem alteingesessenen brasilianischen Zucker-und Alkoholkonzern zwei Ethanolfabriken für rund 200 Millionen Dollar errichten.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,698477,00.html
„Zudem lägen Zuckerrohrplantagen weit vom Regenwald entfernt. `Dort wäre es für die Ernte zu feucht`…“
Sicht von Wirtschaft und Regierung:
„Das einstige Schwellenland ist längst eine aufstrebende Industrienation.“
Dilma Rousseff 2016 – Bischof Erwin Kräutler und die “Zivildiktatur” in Brasilien. Hintergrundtexte, Fotos:
Presidente Figueiredo – Stadt mit Zuckerrohranbau im Amazonas-Regenwald.
Zuckerrohranbau in Amazonien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/09/coca-cola-in-amazonien-und-die-zuckerrohrfarm-ohne-umweltlizenz-coca-cola-bedroht-amazonaswald-zuckerrohr-und-sklavenarbeit-xavier-plassat/
Zuckerrohr und Riesenfeuer, Treibhausgase: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/06/was-heute-als-bio-und-oko-bejubelt-wird-ubliches-abbrennen-von-zuckerrohrblattern-kurz-vor-der-ernte-des-rohrschafts-schauplatz-penedo-am-rio-sao-francisco-nordost-teilstaat-alagoas-janua/
“Biosprit” und die Selbstverbrennung von Francelmo
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2010-02/studie-biosprit-urwald
http://www.pnas.org/content/early/2010/02/02/0907318107.abstract
Bischöfliche Bodenpastoral CPT bereits 2008: „Der CPT-Generalsekretär, Priester Antonio Canuto, sagte in Goiania, die Herstellung von Ethanol fördere die Amazonas-Zerstörung und senke die Lebensmittelproduktion.
„Es gibt kein Umweltbewußtsein in Brasilien – die Kultur des Landes ist Zerstörung.“ Mario Mantovani, SOS Atlantica
„Öko“-Abfackeln von Zuckerrohrblättern – Feuer greift auf Wald und Buschland über.
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2009-10/oekobilanz-biokraftstoffe
„Wird etwa Buschland umgewidmet, schlägt die Bilanz ins Negative um. Brasilien ist einsames Vorbild: Das hier aus Zuckerrohr gewonnene Ethanol bringt Emissionseinsparungen von mehr als 100 Prozent. Dazu trägt unter anderem ein Zonierungssystem bei, das die Regierung zum Schutz von Naturflächen eingeführt hat.“
In Brasilien selbst wird das anders gesehen:
 „Erneuerbare Energien“ und Strompreise:
– Wattenpresse -Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â
     Pressedienst des Wattenrates Ost-Friesland
     Datum: 17.Okt.2009
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Anmerkung:
Ab 2010 wird die Umlage aus dem Erneuerbaren Energien Gesetz
bundesweit einheitlich festgelegt. Sie beträgt dann 2,047 ct/kWh.
Nimmt man 3.500 kWh pro Jahr als Mittelwert für eine kleine und
sparsame Familie an, dann sind das rein rechnerisch bereits 71,65
Euro/Jahr oder 5,97 Euro pro Monat.
„Dieser Text ist leider so NICHT richtig!
> Quetzal – 21.09.2009
>
> Brasilien: Beschränkung des Zuckerrohranbaus gesetzlich festgeschrieben
„Ökologische“ Zucker-und Ethanolgewinnung in Brasilien. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/24/wovon-lula-in-europa-komischerweise-nie-was-erzahlt-hat-riesige-planmasig-gelegte-flachenbrande-auf-den-zuckerrohrplantagen-kurz-vor-der-ernte-nicht-selten-durch-sklavenarbeiter/
Heise-Text über Greenwashing: http://www.heise.de/tp/blogs/2/141952
Zuckerrohrtreibstoff Ethanol umweltfreundlich? http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/17/alkohol-sprit-vergiftet-luft-viel-starker-als-benzin-bei-flex-autos-laut-neuen-studien-achtmal-mehr-ozon-bildende-stoffe-ausgestosen-bio-sprit-ist-todes-spritfrei-betto/
Abbrennen von Zuckerrohrblättern vor der Ernte des Rohrschafts – Region Penedo, Nordostbrasilien 2011. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/06/was-heute-als-bio-und-oko-bejubelt-wird-ubliches-abbrennen-von-zuckerrohrblattern-kurz-vor-der-ernte-des-rohrschafts-schauplatz-penedo-am-rio-sao-francisco-nordost-teilstaat-alagoas-janua/
Hintergrund:
Menschenrechtslage beim „strategischen Partner“ Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/04/07/unsagliche-folterpraxis-in-brasilien-gunter-nooke-menschenrechtsbeauftragter-der-deutschen-bundesregierung-kritisiert-in-brasilien-folter-und-andere-menschenrechtsverletzungen-druck-ist-noti/
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/15/lula-regierung-plant-uber-50-atomkraftwerke/
„Grüner Rezzo Schlauch berät Atomkonzern“:http://www.i-st.net/~buendnis/x_jo/msg00121.html
++ Weitergeleitet durch DNR Redaktionsbüro Fachverteiler (s.u.) ++
Die Produktion von Agro-Treibstoffen hat der bekannte brasilianische Dominikanerbruder und Befreiungstheologe Frei Betto angesichts des Hungers in der Welt als unverantwortlich und unmenschlich verurteilt.
Die staatlich geförderte Ethanolproduktion aus Zuckerrohr zerstört nach Darstellung der bischöflichen Bodenpastoral(CPT) massiv die Umwelt Brasiliens und verletzt Menschenrechte gravierend. In einem in Sao Paulo veröffentlichten CPT-Dossier heißt es, für noch mehr Zuckerrohr-Monokulturen in Amazonien seien die letzten Jahre zehntausende Hektar Urwald Amazoniens gerodet und Tausende von Sklavenarbeitern ausgebeutet worden.
Sicht von Wirtschaft und Regierung:
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/09/15/lula-regierung-plant-uber-50-atomkraftwerke/
„Biosprit ist nicht gleich Biosprit – und wenn es nachhaltige Biokraftstoffe gibt, dann kommen sie vor allem aus Brasilien. Das sind die Kernaussagen des Handelsblatt-Roundtable zum Thema „Bioethanol“ am Rande der Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage in Köln.“
„Es ist völlig unstrittig, dass Zuckerrohr die am besten geeignete Pflanze zur Produktion von Biotreibstoffen ist“, sagte Stephan Reimelt, Vorstand des Essener Industriedienstleisters MAN Ferrostaal. Norbert Schmitz, Partner der Wiesbadener Unternehmensberatung Méo Consulting, fasst die Debatte um die umstrittenen Biokraftstoffe so zusammen: „Fragt man, mit welcher Pflanze sich derzeit am nachhaltigsten Energie produzieren lässt, dann ist das Zuckerrohr; fragt man, in welchem Land sich am besten produzieren lässt, dann ist das Brasilien, und fragt man, wer bei der Herstellung von Ethanol die beste Technologie hat, dann ist das ebenfalls Brasilien“.
Selbst Astrid Klug, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, betont, dass Brasilien es viel leichter falle, die Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen als andere Länder. „Brasiliens Bioethanol ist viel nachhaltiger als etwa Palmöl aus Indonesien“, sagte Klug…
Dass dieser Boom auf Kosten des Amazonas-Regenwaldes geht, halten die Experten für ausgeschlossen. „Im Amazonas Zucker anzubauen, ist schon aus rein ökonomischen Gründen sinnlos“, sagt Gross. „Die Zuckerrohrplantagen sind mehr als 2 000 km vom Regenwald entfernt“, bestätigt Reimelt. Es gebe mehr als 100 Mill. Hektar landwirtschaftlich nutzbare Fläche, die noch brach liege. Auch das Argument, dass die Viehwirtschaft immer weiter an das Amazonas-Gebiet gedrängt werde, ziehe daher nicht.
Vor diesem Hintergrund bestreiten Reimelt auch einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Biosprit und den teuren Nahrungsmitteln. „Energiepflanzen für Biotreibstoffe beanspruchen weltweit nicht mehr als ein Prozent der Ackerfläche“. Die hohen Lebensmittelpreise hätten andere Ursachen, etwa die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern.
Zuckerrohranbau in Amazonien – das Beispiel Presidente Figueiredo: