«Das Klima in der Bundesrepublik ist auf eine Wiederbelebung des Nationalsozialismus getrimmt.»
Otto John, früherer Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, vor der Presse in Ostberlin, 11. August 1954
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…Diese «neuesten sowjetrussischen Propagandathesen» (NZZ) korrespondieren mit einer Warnung – dass die politische Klasse Westdeutschlands mit überzeugten Nazis durchsetzt sei. Der offenbar übergelaufene Geheimdienstchef nennt mehrere Namen von Politikern und hohen Beamten. Viele von ihnen haben sich vom Hitler-Regime zumindest einspannen lassen…
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In dieser Funktion konnte John miterleben, wie frühere SS-Offiziere und einstige Angehörige des Nazi-Geheimdienstes SD beschäftigt wurden, «die über deutsche Widerstandskämpfer zu Gericht gesessen oder diese einfach umgebracht haben», wie John vor der Weltpresse ebenfalls sagte. Konkreten Bezug nimmt er damit auf die «Organisation Gehlen», die Vorgängerorganisation des Bundesnachrichtendienstes, mit dem früheren Wehrmachtsoffizier Reinhard Gehlen an der Spitze. Für John besonders bitter: Gehlen wurde von Adenauer bevorzugt. Der Verfassungsschutzpräsident hingegen durfte seine Berichte jeweils nur mit einem Staatssekretär im Kanzleramt besprechen. Seine Motive, in den Osten zu gehen, sind vor allem vor diesem Hintergrund zu sehen…
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https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_John
Otto John (* 19. März 1909 in Marburg, Deutschland; † 26. März 1997 in Innsbruck, Österreich) war ein deutscher Jurist, Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 und von 1950 bis 1954 der erste Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz in der Bundesrepublik Deutschland. In Anbetracht dieser herausragenden Stellung im westdeutschen Nachrichtendienst verursachte sein Auftauchen in der DDR im Juli 1954 einen der größten politischen Skandale in der frühen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Wikipedia
…Andere Forscher vertreten die Ansicht, dass Johns Übertritt in die DDR freiwillig stattgefunden habe, gemäß seiner Erklärung am 23. und 28. Juli in Radio DDR und auf einer Pressekonferenz am 11. August…Der „Fall John“ löste in der damaligen Bundesrepublik eine schwere innenpolitische Krise aus, in deren Mittelpunkt der Bundeskanzler Konrad Adenauer und sein Innenminister Gerhard Schröder standen. Erstmals in der Nachkriegszeit wurde in der Öffentlichkeit u. a. die Frage diskutiert, inwiefern zwischen der ehemaligen Gestapo und dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) eine personelle Kontinuität bestehe…
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Peter Ensikat, “in den achtziger Jahren der meistgespielte Theater-und Kabarettautor der DDR”, über BND und Verfassungsschutz. “Ich verlange die Offenlegung der geheimen, nicht legalen Machenschaften von Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst und die Entlassung der dort Beschäftigten in die Produktion. Wer darüber lachen wird? Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst”. Aus dem Ensikat-Buch “Ab jetzt geb´ich nichts mehr zu. Nachrichten aus der neuen Ostprovinz”. Knaur, 1996.
Kämpfer für den Nazismus – Kämpfer gegen den Nazismus. Helmut Schmidt – an Nazi-Kriegsverbrechen beteiligt, spätere SPD-Ikone – und Erich Honecker, antinazistischer Widerstandskämpfer. Ausriß.
Ausriß.
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