Laut Analyse der Zeitung ist die WM ein Unglück für Brasilien, weil u.a. knappe öffentliche Gelder vergeudet, öffentliche Mittel für private Zwecke abgezweigt, soziale Prioritäten mißachtet, Rechte vertriebener Bewohner verletzt werden.
Im mitteleuropäischen Mainstream wurde die Sache kurioserweise so dargestellt, als sei ganz Brasilien überglücklich über den Zuschlag für die WM 2014. Sachliche, profunde Kritik an einer Austragung in Brasilien hatte nie gefehlt.
Bundesaußenminister Westerwelle nannte Brasilien das “das Kraftzentrum Südamerikas” – es sei zu einer Gestaltungsmacht mit globalem Anspruch herangewachsen.
Angela Merkel und Menschenrechte in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/11/lateinamerika-reise-von-bundeskanzlerin-angela-merkel-und-die-menschenrechtelaut-dihk-prasident-braun-keine-notwendigkeit-das-thema-besonders-zu-betonen/
“Das Land der nächsten Fußball-WM ist Weltmeister bei Morden an Homosexuellen.”
Ausriß: Zu Tode gesteinigter Homosexueller in Brasilien, laut Landesmedien. (Stands in Ihrem Lieblingsmedium?)
tags: brasilien-fußball-wm 2014 und proteste 2013
Brasiliens Fußballhymnen:
Brasilien diskutiert über Pro und Contra der WM 2014 im eigenen Land(2006)
Die FIFA will die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 nach Südamerika vergeben – der dortige Regionalverband Conmebol ist für eine Alleinkandidatur Brasiliens. Staatschef Lula sagt, die Ausrichtung sei kein Problem, man habe alle Kompetenz, selbst wenn bisher kein einziges taugliches Stadion existiere. FIFA-Präsident Josepf Blatter betont, daß das Tropenland bisher nicht einmal Mindestvoraussetzungen erfüllt und Milliarden von Dollars investieren müßte. Blatter hätte daher nichts gegen eine gemeinsame Bewerbung der besser geeigneten Länder Argentinien und Chile. Doch auch in Brasilien selbst ist ein heftiger Streit über das Für und Wider einer WM-Ausrichtung im Gange.
Rodrigo Bueno aus Sao Paulo zählt zu den führenden brasilianischen Fußballexperten, hat während der WM in Deutschland für die auflagenstärkste Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ sowie für einen TV-Sportkanal die Spiele kommentiert. Nach der Rückkehr trifft ihn wie üblich der Kulturschock – Bueno sieht die Slums, das Massenelend, Desorganisation und Gewalt, die ganze geballte Häßlichkeit des abgasvergifteten Betonmeers von Sao Paulo. Der Entwicklungsabstand zu Europa wird ständig und deutlich spürbar größer. “Wie die Brasilianer leiden, was sie tagtäglich ertragen müssen, macht mich traurig und unzufrieden. Oft wollte ich deshalb in ein europäisches Land auswandern. Ich habe das Gefühl, daß sich hier einfach nichts ändert – als ob wir noch am Nullpunkt wären. Verglichen damit, gibts in Europa nicht viel zu verbessern, ist doch fast alles perfekt und wunderbar. Auch Brasiliens Sport-Infrastruktur ist extrem zurückgeblieben. Ungelogen – wir haben kein einziges WM-taugliches Stadion. Alle unsere Fußballstadien wurden so geplant, daß sich eine möglichst große Menschenmasse wie Vieh hineinpferchen läßt. Für die WM 2014 müßte man alle diese Stadien sprengen und an die selbe Stelle sichere, moderne, zeitgemäße bauen – das wäre das einfachste.“
“Fußball-WM? Wir wollen Bildung!” Straßenproteste von 2011 in Sao Paulo – im mitteleuropäischen Mainstream verschwiegen.
Ausriß – Polizist feuert mit Mpi Warnsalven in Richtunge der Demonstranten.
Katholische Kirche zu Lula und Dilma Rousseff: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/07/27/brasiliens-katholische-kirche-lula-arbeiterpastoralfuhrer-waldemar-rossi-amazonasbischof-erwin-krautler/
“Nach der Militärdiktatur wurde die Politik des gesellschaftlichen Ausschlusses fortgesetzt – was stets mit der Absenkung des Bildungsniveaus beginnt. Heute wird eine halbalphabetisierte Jugend fabriziert, die sich den Interessen des Systems unterwirft. Lula und Rousseff müßten, könnten dies zum Besseren verändern – doch Lulas Absicht war, um jeden Preis an die Macht zu kommen, keinen gesellschaftlichen Wandel im Lande zu fördern. Dilma Rousseff verfolgt unglücklicherweise die selbe Linie. Überall im Staatsapparat sehen wir Korruption, Brasilien ist kulturell zurückgeblieben. Die Lage ist gravierend. Rousseff hat Schuld an dem Megaskandal um Cachoeira. Die großen Unternehmen, ob Banken, Baufirmen oder Großgrundbesitzer, investierten massiv in Rousseffs Präsidentschaftswahlkampagne – über 100 Millionen Real – betrachteten dies als Investition, verlangen jetzt von Rousseff Gegenleistungen. Sie unterwirft sich diesen Interessen.”
Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
Lula 2012 in Berlin – aus bekannten Gründen natürlich keine kritischen Fragen: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/12/08/brasiliens-ex-prasident-lula-in-berlin-2012-brasilianer-in-berlin-weisen-auf-fehlende-kritische-fragen-an-lula-ua-angesichts-der-verurteilung-von-engen-lula-mitarbeiternmensalao-skandalheikle/