Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Lula-Regierung verwässert unter Druck der Militärs das Dekret über Vergangenheitsbewältigung. Neues Dekret ist „gravierendste Tat“ der Lula-Regierung, betont „Folha de Sao Paulo. „Diktaturgegner den Folterern, Mördern gleichgestellt.“ Peter Scholl-Latour, Günter Nooke. Ex-Guerrilheiro Alfredo Sirkis über Folter und „lokale Militärdiktatur“ heute. Brasilia und 2. Weltkrieg. Willy Brandt und Brasilien.

Donnerstag, 14. Januar 2010 von Klaus Hart

 Situation 2013: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/27/brasiliens-wahrheitskommission-uber-diktaturverbrechen-wird-44-angebliche-selbstmorde-von-regimegegnern-anfechten-der-fall-des-juden-vladimir-herzog/

Brasiliens Staatschef Lula hat erwartungsgemäß ein neues Dekret zur Vergangenheitsbewältigung unterzeichnet, das die entsprechenden Forderungen von Verteidungsminister Nelson Jobim und den Militärs vollauf erfüllt. Gemäß ersten Einschätzungen der Medien sowie von Regierungsmitarbeitern haben sich damit erneut jene durchgesetzt, die „politische Repression“ während der Diktaturzeit bestreiten. Im neuen Dekret ist der Begriff „politische Repression“ nicht mehr enthalten. Das nationale Programm der Menschenrechte sei verwässert, sinnentleert worden, Lulas Menschenrechtsminister Paulo Vannuchi habe eine Niederlage erlitten.  Sollte es irgendwann zur Schaffung einer Wahrheitskommission kommen, könne sie gemäß den neuen Formulierungen die Diktaturepoche nur allgemein behandeln und hat sich zudem mit den Zeitraum von 1946 bis 1988 zu befassen. Wie Brasiliens größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ analysiert, kann nunmehr auf unbestimmte Zeit verhindert werden, all jenes herauszufinden, was über die Diktaturverbrechen nicht bekannt ist. Lula stelle jetzt die Diktaturgegner den Folterern, Mördern und Verantwortlichen für das Verschwindenlassen gleich. „Das neue Dekret  Lulas ist die gravierendste Tat seiner Regierung. Und jene, die am meisten über ihn selbst enthüllt.“

Willy Brandt und sein Diktatur-Amtskollege José Magalhaes Pinto:  http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

In Ländern wie Deutschland wird immer wieder die „fortschrittliche Regierungspolitik“ Brasilias gelobt.

Brasilia und 2.Weltkrieg: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/13/deutschland-und-japan-wurden-nach-dem-zweiten-weltkrieg-jahrelang-dafur-bestraft-das-sie-der-angelsachsischen-welt-fuhrung-getrotzt-diese-herausgefordert-hatten-die-sicht-der-lula-regierung-zu/

Umgang mit Geschichte: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/11/brasilia-50-und-das-massaker-an-bauarbeitern/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/02/nach-lula-knickt-auch-dessen-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-ein-umstrittenes-amnestiegesetz-werde-nicht-revidiert-vorgesehene-wahrheitskommission-richte-sich-nicht-gegen-die-militars-amnesty/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/nach-wie-vor-hemmungslose-aktionen-der-todesschwadronen-institutionalisierte-barbarei-lulas-menschenrechtsminister-paulo-vannuchi-raumt-gegen-ende-der-zweiten-amtszeit-erneut-fortbestehen-der-b/

 damarisoliveiralucena.jpg

Guerrilha-Kämpferin Damaris Oliveira Lucena

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/damaris-oliveira-lucena-78-guerrilha-kampferin-gegen-die-militardiktatur-brasiliens-unbekannte-helden2/

Grünen-Politiker Alfredo Sirkis, Ex-Guerrilheiro, über Folter und „lokale Militärdiktatur“ unter Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/07/weiter-folter-in-brasilien-lokale-militardiktatur-des-organisierten-verbrechens-uber-slums-unter-lula-regierung-laut-brasilianischem-grunen-politiker-alfredo-sirkis-peter-scholl-latour-uber-bra/

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Günter Wallraff und die kritischen Journalisten: „Es ist eine aussterbende Gattung, aber es gibt sie noch.“ Siehe Zeitschrift „Berliner Journalisten“.

Montag, 18. August 2008 von Klaus Hart

„Wo sind die kritischen Journalisten?
Es ist eine aussterbende Gattung, aber es gibt sie noch. Z.‰B. bei Monitor, Frontal 21, der Süddeutschen, bei der taz, bei der ZEIT, beim Spiegel oder zum Beispiel Jörg Schindler bei der FR, um nur einige zu nennen, die mir gerade einfallen. Man hat die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren. Aber der breiten Masse ist das Interesse an Aufklärung weitgehend abhanden gekommen. Sie ist resigniert und auch verBILDet, oder, um es in Abwandlung eines Werbespruchs der BILD-Zeitung auf den Punkt zu bringen: „Jede Lüge braucht einen Dummen, der an sie glaubt.” Es gibt Interessen, Menschen dumm zu halten und sie damit verfügbar und manipulierbar zu machen.

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    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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