Zwickau. Die Abwesende ist gestern allgegenwärtig gewesen: Vera Lengsfeld hätte eigentlich den Eröffnungsvortrag der Tage der Demokratie und Toleranz halten sollen. Das veranstaltende Bündnis hatte die 62-jährige Politikerin und Publizistin aber kurz vorher wieder ausgeladen, weil diese „sich offensichtlich Positionen angeeignet (hat), die das Bündnis nicht akzeptiert“, wie es in einer Presseerklärung vom Freitag hieß. Offiziell gibt es nach wie vor keine Stellungnahme dazu, was genau damit gemeint ist. Es gilt aber als offenes Geheimnis, dass es dabei um die vermutete Nähe der DDR-Bürgerrechtlerin und Ex-Bundestagsabgeordneten zu Pegida geht. Dass die Auseinandersetzung mit dieser Bewegung im Programm der Demokratietage völlig fehlte, hatte vorher schon für Kritik gesorgt.
Nun steht das Bündnis unter massivem Beschuss. Beirat und Ex-Oberbürgermeister Rainer Eichhorn sagte „Freie Presse“, dass mehr als 250E-Mails von Lengsfeld-Unterstützern beim Bündnis eingegangen sind, nachdem diese auf ihrer Facebook-Seite zum Protest aufgerufen hatte. Der Oberstufenberater des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums, Lars Flemming, hat die geplante Teilnahme einer 10. Klasse an einer Podiumsdiskussion morgen im Rathaus wieder abgesagt, „weil ich es mit meinem Erziehungsauftrag nicht vereinbaren kann, ein Bündnis zu unterstützen, dass sich einen solchen Affront leistet.“ Der Bundestagsabgeordnete Carsten Körber (CDU) ließ von einem Mitarbeiter seines Zwickauer Büros einen offenen Brief von Lengsfeld bei der Eröffnungsveranstaltung auslegen. Die Vorsitzende der sächsischen AfD, Frauke Petry, erklärte in einer Pressemitteilung, die Ausladung Lengsfelds sei „ein weiterer Beweis dafür, dass in Deutschland inzwischen Denunziation und Duckmäusertum um sich greifen und echte Demokratie und echte Toleranz zu ersticken drohen.“… Die 62-Jährige nannte die Ausladung eine „undurchdachte und panische Reaktion“ des Bündnisses auf den offenen Brief der Grass Lifter. Die Künstlergruppe hatte sie vergangenen Mittwoch als „Pegida-Versteherin“ bezeichnet. „Es ging uns aber nie darum, dass sie ausgeladen wird – sondern nur, dass es eine kritische Gegenrede gibt, dass es nicht zu einseitig wird“, sagte Grass Lifter Franz Knoppe gestern.
Nach Auffassung Eichhorns gibt es für eine Entschuldigung keinen Anlass, „aber natürlich kann Frau Lengsfeld gern ihren Vortrag halten. Aber nur im Rahmen einer Diskussionsrunde, in der auch Widerspruch möglich ist.“ Für Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) steht fest: „Natürlich hat sich Frau Lengsfeld angreifbar gemacht.“ Sie zitierte einen Satz der Publizistin aus einem Ende Januar veröffentlichten Aufsatz mit dem Titel „Warum (nicht) zu Pegida gehen?“: „Nicht Pegida spielt mit dem Feuer, von Pegida hört man differenzierende Standpunkte, die man bei Politik und Medien so schmerzlich vermisst.“ Lengsfeld selbst sagt, sie sei noch nie auf einer Pegida-Veranstaltung gewesen, „ich habe lediglich gefordert, dass mit den Demonstranten demokratisch umgegangen wird.“
–Ausriß. Warten auf Positionierung von Merkel/Gauck/Steinmeier…
…Der Wiederaufbau des Landes müsse stärker “ein afghanisches Gesicht” bekommen. Angela Merkel bei Kabul-Besuch, Medienbericht
Ausriß.
Oppositionsbewegung Pegida und banale Medientricks: http://www.hart-brasilientexte.de/2015/04/09/oppositionsbewegung-pegida-und-banale-manipulationstricks-der-deutschen-mainstream-medien-kaum-berichterstattung-ueber-pegida-proteste-doch-weitschweifige-ankuendigungen-von-anti-pegida-protesten-be/
Was man im Tagesschau-Bericht sowie in anderen Mainstream-Medien erwartungsgemäß wie bisher nicht zu sehen bekommt – die Pegida-Positionierung gegen Nazis:
–ARD-Tagesschau, Spiegel, Stern, FAZ, MDR, Sächsische Zeitung, Morgenpost, Tagesspiegel, Süddeutsche Zeitung, Leitmedium Bild-Zeitung, Regierungssender Deutsche Welle etc. – ob die deutliche Positionierung von Pegida gegen Nazis auch diesmal bewußt unterschlagen, verheimlicht wird? Per Google-Suche läßt sich rasch feststellen, wie deutsche Mainstream-Medien bei den vorangegangenen Pegida-Protesten die Gegen-Nazis-Fahnen nicht abbildeten – was Bände spricht….
“4 Milliarden arme Menschen – haben die in Deutschland alle Platz?“ Kundgebungsplakat am 13.4. 2015. Aus Sicht der Politschauspieler und des Mainstreams haben die genannten “4 Milliarden armen Menschen” bequem in Deutschland Platz und sollten ruhig alle kommen.