Peluso, künftiger Präsident des Obersten Gerichts, nannte auf einer Expertenkonferenz in Salvador da Bahia die kürzlich auch vor dem UNO-Menschenrechtsrat in Genf behandelten Fälle von Folter und Gefangenen-Zerstückelung „eine Schande für Brasilien“. Im Teilstaat Bahia sind laut Landespresse 42 Prozent der Häftlinge in völlig überfüllten provisorischen Zellen eingepfercht. CONECTAS-Foto-Dokument: http://www.estadao.com.br/especiais/2009/11/crimesnobrasil_if_es.pdfÂ
http://www.bpb.de/publikationen/JU16H0,0,Vom_Umgang_mit_der_Diktaturvergangenheit.html
Brasiliens Präsidentschaftskandidaten José Serra, Dilma Rousseff und Marina Silva haben bisher ebenso wie hochrangige europäische Politiker, die Brasilien besuchen,  auf jegliche Positionierung zu den gravierenden Menschenrechtsverletzungen in den nationalen Gefängnissen und Polizeiwachen verzichtet, auf die Kritiken von brasilianischen Bürgerrechtlern nicht reagiert. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/08/haftlinge-gefesselt-lebendig-verbrannt-in-paraiba-dear-president-bring-humanity-in-brazil%c2%b4s-prisons-bischofliche-gefangenenseelsorge/
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/14/atombombe-des-iran-kann-zur-verteidigung-dienen-brasiliens-vize-staatschef-jose-alencar-ausert-verstandnis-fur-iranische-atomwaffenplane-laut-brasilianischer-landespresse/ Die kontinuierlichste, tiefgründigste Kritik an der Menschenrechtslage kommt seit jeher von den Menschenrechtsaktivisten der katholischen Kirche Brasiliens, darunter Kardinäle, Bischöfe und Priester. Der jetzige Papst, der Vatikan haben die entsprechende Linie der Kirche im größten katholischen Land, der immerhin achtgrößten Wirtschaftsnation stets unterstützt.  Befreiungstheologisch orientierte Geistliche sowie progressive katholische Ordensbrüder wie Frei Betto haben völlig freie Hand, spielen in dem Tropenland eine außergewöhnliche, gesellschaftlich enorm wichtige Rolle. http://www.hart-brasilientexte.de/2008/12/12/leonardo-boff70-und-die-ausbreitung-der-evangelikalen-sektenkirchen-in-brasilien-saudo-a-expansao-dos-evangelicos-porque-sou-a-favor-de-todo-tipo-de-diversidaderevista-epoca/
Der kirchliche Medienapparat im Mitteleuropa, mit seinem dem Vernehmen nach hohen Anteil an Nicht-Christen bzw. christlichen Werten fremd Gegenüberstehenden, ist indessen nicht in der Lage und auch nicht willens, dies angemessen zu vermitteln – von Ausnahmen abgesehen.
Bestialisch ermordeter Häftling in brasilianischem Gefängnis – Fotos verbreitet von brasilianischen Bürgerrechtlern und Systemkritikern.
„Folter ohne Ende“: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/
http://www.luisnassif.com/forum/topics/sobre-o-assassinato-de-pedro
Wie Landesmedien unter Berufung auf Polizeiangaben berichten, sei nahezu sicher, daß es sich bei den Mördern des Bürgerrechtlers um bezahlte Killer handelte, die von Großgrundbesitzern angeheuert wurden.
Systemkritiker Souza, der wie über einhundert andere brasilianische Bürgerrechtler wegen seines Engagements Morddrohungen erhält, hatte im März kurz nach seinem Diskurs vor dem Genfer UNO-Menschenrechtsrat im Website-Interview den fehlenden Schutz für Menschenrechtsverteidiger unter Lula angeprangert. Wie Bürgerrechtler mitteilten, sei ihm daraufhin offenbar wegen des befürchteten negativen internationalen Echos der Polizeischutz gewährt worden. In der Schweiz, so hieß es weiter, habe die brasilianische Botschaft intensiv auf den Bürgerrechtsanwalt eingewirkt, damit er vor dem UNO-Menschenrechtsrat seine Faktenberichte über gravierende Menschenrechtsverletzungen deutlich abschwäche.
Brasiliens Gefangenenseelsorge hat immer wieder beklagt, daß in den total überfüllten Haftanstalten ungezählte Menschen eingekerkert sind, die lediglich Bagatelldelikte begingen, also angesichts von Massenelend und Hunger daraufhin in Geschäften und Supermärkten etwas zu essen gestohlen und deshalb zu Haftstrafen verurteilt worden waren. Die Gefangenen, so betonen Menschenrechtsaktivisten, seien größtenteils Opfer des Systems, politischer Bedingungen. Zahlreiche Brasilianer säßen hinter Gittern, weil sie sich unter der Folter zu Straftaten bekannten, die sie garnicht begangen hätten. In manchen brasilianischen Regionen kämen etwa 70 Prozent der „Geständnisse“ auf diese Weise zustande. Erschwerend komme für die Gefangenenpastoral jetzt hinzu, daß neue Foltertechniken angewendet würden, die keine äußeren Spuren hinterließen, nur innere Verletzungen, was viel schwerer zu erkennen sei. Ursache von Straftaten sei zuallererst die Gesellschaftsstruktur, das Wirtschaftssystem. „Wir sind noch sehr weit entfernt von den Normen der Zivilisation“, sagte Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe Frei Betto in Sao Paulo.
Foto-Dokument anklicken: http://www.estadao.com.br/especiais/2009/11/crimesnobrasil_if_es.pdf
Gewaltopfer in brasilianischem Gefängnis – Foto von Menschenrechtsaktivisten.
Brasiliens Außenminister Celso Amorim auf der Pressekonferenz mit Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle: „Sollte jemand an politischer Evolution in Kuba interessiert sein, hätte ich ein schnelles Rezept: Stoppt das Embargo.“