Der brasilianische Umweltexperte Dr. Fabio Olmos bezeichnete die Germanwatch-Statistik, die Brasilien an die vorderste Stelle rückt, im Website-Interview als „unehrliche Form, die Situation darzustellen. Jemand will hier ein Image bauen, das nicht realistisch ist. Wer nur auf den Energiesektor schaut, aber Probleme wie die Emissionen durch Waldvernichtung und Landschaftsumgestaltung, durch die Methangasproduktion der Viehzucht und der Waldüberschwemmung(Riesenstaudämme)ignoriert, ist entweder stupide oder unehrlich – und sollte nicht ernstgenommen werden. Diese Statistik mißachtet die Realität. Brasilien hat u.a. die Nutzung fossiler Brennstoffe deutlich erhöht. Es ist unverständlich, wieso jemand diese Germanwatch-Statistik überhaupt für bare Münze nimmt.“
In Kopenhagen haben Germanwatch und das Climate Action Network (CAN) Europe heute die fünfte Ausgabe des Klimaschutz-Index vorgestellt. Das jährliche Ranking vergleicht die Klimaschutzleistungen von 57 Industrie- und Schwellenländern untereinander. In der neuesten Ausgabe hat Brasilien beim Klimaschutz am besten abgeschnitten. Im Ranking kletterte Brasilien vom achten auf den vierten Platz und verwies so den langjährigen Vorreiter Schweden auf den fünften Platz.
„Brasiliens CO2 Emissionen aus der Rodung von Wäldern des Amazonasgebiets beispielsweise sind etwa viermal so groß wie die energiebedingten Emissionen des Landes.“ (Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn)
Laut Agenturberichten hat Brasilien gemäß Germanwatch „beim Klimaschutz weltweit die Nase vorn“. „Es ist großartig, daß Volkswirtschaften wie die brasilianische an die Spitze des Rankings vorgestoßen sind“, wird der politische Direktor von Germanwatch, Christoph Bals, zitiert.
Zitieren wir einen Experten vor Ort, den Greenpeace-Spezialisten André Muggiati in der Amazonas-Millionenstadt Manaus: „Die Abholzung ist Hauptursache der Treibhausgase aus Brasilien. Das Land ist daher der viertgrößte Luftvergifter der Welt – nach Indonesien, China und den USA.“
Einfach die Abholzungs-Treibhausgase nicht mitrechnen, auch nicht die Methangas-Ausscheidungen von 70 Millionen Rindern in Amazonien – und schon liegt Brasilien vorn.
„Brasiliens CO2 Emissionen aus der Rodung von Wäldern des Amazonasgebiets beispielsweise sind etwa viermal so groß wie die energiebedingten Emissionen des Landes.“Â (Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn)
Massenhaftes Abfackeln von Naturgas – lobenswerte Klimapolitik? http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/27/brasilien-weiter-weltspitze-beim-sinnlosen-abbrennen-von-naturgas-gut-furs-weltklima/#more-3701