Xuxa, inzwischen 49, hat in einem TV-Interview als Täter den besten Freund des Vaters, den Freund ihrer Großmutter sowie einen Lehrer bezeichnet, ohne die sexuellen Praktiken des Mißbrauchs zu benennen. Laut amtlichen Angaben haben sexueller Mißbrauch sowie andere Formen von Gewalt gegen Kinder, Heranwachsende sowie Frauen in den letzten Jahren unter Lula-Rousseff zugenommen. Im zweiten Rousseff-Amtsjahr, 2012, wurden danach in den ersten vier Monaten 71 Prozent mehr Anzeigen wegen sexuellen Mißbrauchs registriert als im gleichen Vorjahreszeitraum. 64,5 Prozent der Fälle von sexuellem Mißbrauch geschähen in der Wohnung des Kindes, in 38 Prozent der Fälle sind die Eltern oder andere Familienangehörige die Täter. In 22 Prozent der Fälle würden körperliche Gewalt, Schläge angewendet. In den Qualitätsmedien hieß es, sexueller Mißbrauch sei in Brasilien häufiger als man denke.
Laut Angaben eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses über Gewalt gegen Frauen hat diese in den letzten 30 Jahren bis heute stark zugenommen. 68,8 Prozent der Morde an Frauen würden von deren männlichen Partnern verübt. In Brasilien existiere eine machistische Kultur.
Hintergrund:
Einen wichtigen Hinweis hatte 2010 der brasilianische Erzbischof Dadeus Grings gegeben, der als Problem nannte, dass die heutige Gesellschaft pädophil sei – und die Menschen leicht dafür anfällig. Als Erzbischof konnte er schwerlich in die Details gehen. Yvonne Bezerra da Silva, bildende Künstlerin und Slum-Sozialexpertin kann das, nimmt kein Blatt vor den Mund. Bereits in den neunziger Jahren spricht sie sich für Sexualerziehung schon für Siebenjährige aus, will Kenntnisvermittlung über Familienplanung für Arme an sämtlichen Grundschulen. „Die große Mehrheit der Unterschichtskinder ist Teil völlig zerrütteter Familien, nicht selten hausen auf nur neun Quadratmetern zehn Personen; Jungen und Mädchen sehen täglich homo- und heterosexuellen Verkehr, betrachten diesen Umstand gleichwohl als natürlich, nicht etwa als unmoralisch oder Sünde.“ Auch der Umgang mit Rauschgift sei alltäglich. „Für die Mädchen gehört zu den gängigen Erfahrungen, mit acht, neun oder zehn Jahren vergewaltigt zu werden. Alles ist für sie Teil eines bekannten und akzeptierten Konzepts, integrierender Bestandteil ihrer Existenz.“ Als sehr dramatisch stuft Yvonne Bezerra de Mello die Situation der Jungen ein. Bereits von sechs oder sieben Jahren an ließen sie sich von Jugendlichen oder erwachsenen Männern sexuell missbrauchen, kennen bis 13 oder 14 nur homosexuellen Verkehr. „Keineswegs selten ist, dass bereits Zehnjährige zwei- bis dreimal pro Tag Sex mit Männern haben – und wie die anderen stets im Tausch gegen irgendetwas, häufig umgerechnet nur 75 Cents; im Unterschied zu den Mädchen, die sich sexuell missbrauchen lassen, als ob es ihr Schicksal wäre.” Nicht wenige Brasilianer nennen Fälle allgemein bekannt, dass sogar an öffentlichen Schulen schwächere Schüler von den stärkeren selbst in Gruppen vergewaltigt, zu Analverkehr gezwungen werden, was für die Betroffenen keineswegs selten zu einem lebenslangen Trauma und gestörten Beziehungen zum anderen Geschlecht führt. Denn was jene Jungen, die sich in der brutalen Macho-Gesellschaft nicht gegen Vergewaltigung wehren konnten, durch andere erlitten haben, wird verbreitet, herumerzählt – mit den entsprechenden psychologischen Wirkungen.
Aus brasilianischen Slums ist bekannt, daß sich besonders Mädchen über regelmäßigen sexuellen Mißbrauch durch Familienangehörige austauschen:“Gestern hat mich mein Vater gef…, heute f…er mich schon wieder.“ Keineswegs selten sind die Mütter der Mädchen Mitwisser, unternehmen indessen nichts, lassen den Mißbrauch geschehen, als wäre er nicht problematisch.
Ausriß, Titelseite von Rio-Zeitung. „Er v. mit den Töchtern sieben Jahre.“
In der Tat sehen in brasilianischen Slum-Großfamilien häufig bereits die Kinder weit unter zehn den Älteren beim Geschlechtsverkehr ganz aus der Nähe zu, gehen beispielsweise an die betreffende Hängematte heran, beobachten die Reaktionen, Stellungen der Partner.Neugier, es selber auch zu tun, wächst gewöhnlich viel früher als bei Gleichaltrigen in Mitteleuropa. Informell existieren zudem ungezählte Kinderehen, schon ab elf, zwölf.
Über den Grad der von Yvonne Bezerra da Silva geschilderten familiären Zerrüttung machen sich viele in Mitteleuropa gewöhnlich keinen Begriff – zumal wegen der strengen Vorschriften politischer Korrektheit über solche Aspekte der Alltagskultur, des Alltagsverhaltens gewöhnlich in Medien nicht berichtet werden darf. Der große brasilianische Dramaturg Nelson Rodrigues hat die Familienstrukturen seines Landes einmalig tiefgründig analysiert.
Kinderprostitution unter Lula-Rousseff: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/13/brasiliens-wachstumsbranche-crack-auch-in-rio-de-janeiro-vor-fusball-wm-stark-im-aufwind-mindestens-elf-grose-offene-crack-verkaufszentren-laut-landesmedien/
“Cracolandia” – Wandbild in Sao Paulo.
Geschlechterungleichheit: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/12/geschlechterungleichheit-in-macholand-brasilien-unter-lula-gestiegen-lauten-neuer-studie/
“In puncto Gleichberechtigung ist Brasilien weiter als viele westliche Länder.”(National Geographic Deutschland 2011)
Vergewaltigungen, Gewalt gegen Frauen: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/19/brasilien-starke-zunahme-der-vergewaltigungen-2010-rund-34000-amtlich-registriert-2011-bereits-38540/
Frauen in der Politik Brasiliens: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/28/8-jahre-lula-regierung-die-ministerinnen-riege-veranderungen-bei-geschlechterungleichheit-und-frauenrechten/
Zu den auffälligeren Ehrenmorden zählte 2011 ein Fall im brasilanischen Nordosten, bei dem ein Mann seiner Frau das Herz herausschnitt und es aß, weil sie ihn mit einem anderen Mann betrogen hatte.
“In puncto Gleichberechtigung ist Brasilien weiter als viele westliche Länder.”(National Geographic Deutschland 2011)
Wie in deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften die Situation interpretiert wird:
Brasilien bewegt den Bundespräsidenten: Während seines Besuchs zeigte sich Joachim Gauck beeindruckt von der Aufbruchstimmung im Land. Deutschland könne von dem Mut zu Veränderungen lernen. Regierungssender Deutsche Welle 2013
“Moderne Scheiterhaufen aus Autoreifen”:
Brasilien und Manipulationsmethoden:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/08/24/brasilien-und-aktuelle-manipulationsmethoden-wie-medienkonsumenten-teils-ueber-jahrzehnte-fuer-dumm-verkauft-werden-mottowas-kuemmert-mich-mein-geschwaetz-von-gestern-prof-robert-kappel-darf-na/
Steinigen im Iran und in Brasilien:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/26/bevolkerungsexplosion-weltweit-und-in-brasilien/