“Irgendwie durchschlagen”: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1863760/
Bischof Scaramusa prangerte beim Aufschrei-Gottesdienst die gesellschaftliche Ungleichheit Brasiliens an – ohne Änderungen der Gesellschaftsstruktur gebe es keine Besserung der Verhältnisse. Er wies auf Hunger, Slums, Obdachlose, ausufernde Gewalt, die Staatskorruption(Mensalao-Skandal), sprach von der „Hoffnung auf eine neue Gesellschaft“. Sprecher der Sozialbewegungen betonten, bei den bislang 32 Slum-Großfeuern von Sao Paulo in diesem Jahr handele es sich zumeist um Brandstiftung, um die Bewohner zu vertreiben. Nur zu oft habe die Polizei nach dem Feuer verhindert, daß die Bewohner erneut Hütten und Katen errichteten. Es handele sich bei den betreffenden Slums um Regionen, an denen die Immobilienspekulanten und Baufirmen größtes Interesse hätten. Wie stets, zählte die von Waldemar Rossi geführte Arbeiterpastoral der Erzdiözese zu den wichtigsten Mitorganisatoren des „Grito“.
“Brasilien ist eine stabile Demokratie und respektiert die Menschenrechte.” Staatspräsidentin Dilma Rousseff bei der Stimmabgabe 2012 in Porto Alegre, laut Landesmedien.
Kein Pussy-Riot-Effekt im Mainstream, bei Alibi-NGO
Wie üblich, berichteten die brasilianischen Qualitätsmedien über den „Grito dos excluidos“, kaum oder garnicht, ist aus leicht nachvollziehbaren Gründen wegen der Themenlage(gravierende Menschenrechtsverletzungen, Folter, Todesschwadronen, Scheiterhaufen, Sklavenarbeit), anders als in einem Fall wie Pussy Riot neben dem inländischen auch der ausländische Mainstream nicht präsent.
Seit Beginn der Präsidentschaft Lulas hatten sich die Arbeiterpartei PT und die regierungstreuen Gewerkschaften in der Megacity Sao Paulo demonstrativ nicht mehr am „Grito dos excluidos“ beteiligt – 2012 indessen, wegen des Wahlkampfs um das Bürgermeisteramt, führte der PT-Kandidat Haddad kurioserweise als peinlich-banale Wahlkampfaktion einen zweiten „Grito dos excluidos“ von PT und Regierungsgewerkschaft CUT an, der von der Avenida Paulista bis zum Ibirapuera-Park führte. Haddad schloß ein Wahlbündnis mit dem für sehr viele Brasilianer als Symbolfigur der Korruption geltenden Politiker Paulo Maluf. http://www.estadao.com.br/noticias/politica,no-grito-dos-excluidos-haddad-defende-campanha-milionaria-,927359,0.htm
Beim echten „Grito dos excluidos“ mischte sich anfangs ein kleines Haddad-Wahlkampfteam in die Protestaktion, machte sich indessen bald wieder davon, weil mit Maluf-Kumpanen schwerlich jemand der Grito-Teilnehmer etwas zu tun haben wollte.
Ein Propagandabus des Diktaturaktivisten Maluf kreuzte den Weg des Demonstrationszugs:
„Vision der Zukunft!!!“
Lula ist dem Vernehmen nach über die Verurteilung von engsten Freunden beim Mensalao-Prozeß entsetzt, triste und niedergeschlagen, wütend über die Richter.
Grito 2009: http://www.hart-brasilientexte.de/tag/aufschrei-der-ausgeschlossenen-2009/
Die sozialen Kosten der Staatskorruption unter Lula-Rousseff: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/22/brasilien-nationalsport-korruption-nationale-inforadios-stellen-ironisch-angesichts-neuer-mega-korruptionsskandale-wie-cachoeiragate-die-in-allen-klassen-und-schichten-tiefverwurzelte-korruptio/
Franziskaner-Projekt RECIFRAN – „gegen die Kriminalisierung der Obdachlosen“. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/919048/