Da heute die meisten Kostüme und Allegorienwagen nur noch zusammengeklebt werden und aus vielen Plasteteilen bestehen, sind in der neuen „Cidade do Samba“ viele Tonnen leicht entflammbarer Stoffe gelagert – bei sehr lasch gehandhabten Brandschutzbestimmungen. Die Sprinkleranlage funktionierte den Angaben zufolge bereits zwei Jahre nicht mehr, kleinere Feuer ereigneten sich alle Tage, hieß es. Trotz Verbots werde neben den hochgefährlich Stoffen geraucht, sogar gegrillt und an offenem Feuer gekocht – also die übliche bewußte Fahrlässigkeit. Der starke Geruch von gefährlichen Klebstoffgasen ist typisch für die Karnevalswerkstätten. Bei einigen Sambaschulen sind nahezu sämtliche Kostüme verbrannt, das Feuer begann in einer Werkstatt der Sambaschule „Uniao da Ilha do Governador“. Allein „Grande Rio“ verlor über 4000 Kostüme, darunter auch die teuersten. Die Feuerwehr versucht, ein Übergreifen der Brände auf andere Gebäudeteile zu verhindern. Die Konzentration fast aller Werkstätten der Sambaschulen-Spitzenliga (Grupo especial) an einem einzigen Platz, in der „Cidade do Samba“, war von den Autoritäten 2005 als enormer Fortschritt gefeiert worden. Als die Kostüme und Allegorienwagen noch dezentral vor Ort in den Gemeinden und Stadtbezirken der Sambaschulen gefertigt wurden, waren derartige Großfeuer nicht möglich. Wegen der bislang einmaligen Anhäufung leicht brennbarer Stoffe in der sogenannten „fabrica do Carnaval“ war daher ein Feuer dieses Ausmaßes nur eine Frage der Zeit.