https://magazin.spiegel.de/SP/2016/49/148300382/index.html?utm_source=spon&utm_campaign=centerpage
Enzensberger laut SPIEGEL über Fidel Castro:“Meine Rachsucht ist im Laufe der Jahre erloschen.“
„Wie die meisten Politiker war der Allwissende in wirtschaftlichen Fragen ein Ignorant.“
„Bis zum Schluß konnte er seinem gutgläubigen Publikum weismachen, dass die ökonomischen Probleme Kubas einer imperialistischen Wirtschaftsblockade geschuldet waren. In Wirklichkeit hat es eine solche Blockade nie gegeben; das Embargo war ausschließlich von der Regierung der USA verhängt worden, und es hat keine andere Nation daran gehindert, mit Kuba Handel zu treiben oder dort zu investieren.“ (Wer hätte gedacht, daß sich einer wie Enzensberger zu so einer bizarren Fehleinschätzung des Wirtschaftskrieges gegen Kuba hinreißen läßt…)
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/06/13/hans-magnus-enzensberger-sao-paulo-goethe-institut/
–
„Die Amerikaner sollen Kubas Wirtschaft vor dem Zusammenbruch retten, wenn die Hilfe aus Venezuela ausfällt, das ist der Plan der Regierung.“ Illustrierte DER SPIEGEl. Dez. 2016
John Kerry ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Außenminister Steinmeier würdigte seinen amerikanischen Kollegen bei der Zeremonie als “wahren Freund”. DER SPIEGEL, Dez. 2016
“Es bedarf einer gewissen Schere im Kopf.” Als der SPIEGEL noch ein Nachrichtenmagazin, keine Illustrierte war.
“Fernsehen als Spiegel der Wirklichkeit oder Sprachrohr der Regierenden?…SPIEGEL-Report über die politische Wende in den deutschen Funk-und Fernsehanstalten.” Ausriß
Die Illustrierte verbreitet Halbgares, Gerüchte ohne Ende über Kuba – der in zahlreichen Büchern, Studien beschriebene typische SPIEGEL-Stil:http://www.spiegel.de/politik/ausland/kuba-nach-fidel-castro-reihen-fest-geschlossen-halten-durchhalten-a-1124089.html
DER SPIEGEL, Dez. 2016
…Fidel regierte in den letzten Jahren nicht mehr mit, aber er behielt seinen Bruder Raúl immer im Auge. Kann Kubas Präsident jetzt befreiter agieren?
Hoffmann: Die Situation auf Kuba ist momentan sehr angespannt, aber das liegt nicht an Fidel Castros Tod. Erstens ist die Wirtschaftslage sehr schwierig, und zweitens erlebt Kuba nach der Wahl von Trump vermutlich das Ende der Entspannungspolitik mit den USA. Das birgt sehr viel Spannung, sehr viele Unsicherheiten. Große Reformen und Liberalisierung haben für die Regierung da keinen Vorrang, sondern: Reihen fest geschlossen halten, durchhalten.
SPIEGEL ONLINE: Von Donald Trump ist ein deutlich härterer Kurs gegenüber Kuba zu erwarten. Er hat Fidel Castro nach seinem Tod als brutalen Diktator verurteilt.
Hoffmann: Wenn Trump in den USA die Regierungsgeschäfte übernimmt, wird er vermutlich eine sehr aggressive Rhetorik und konfrontative Politik gegenüber Kubafahren. Das ist ein riesiger Rückschlag für das, was Obama und Raúl Castro an Annäherung zustande gebracht haben. Auch die kubanische Regierung musste über einen großen Schatten springen. Am Ende saß Raúl Castro mit dem einstigen imperialistischen Erzfeind hemdsärmelig zusammen und schaute gemeinsam ein Baseballspiel.
SPIEGEL ONLINE: Wie geht Kuba mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage um? Das Land ist abhängig von Öllieferungen aus Venezuela, doch mit der Krise dort sind die Lieferungen drastisch reduziert worden.
Hoffmann: Die Unterstützung aus Venezuela ist weitgehend weggefallen, es gibt jetzt ein Sparprogramm. Viele öffentliche Einrichtungen haben verkürzte Arbeitszeiten, um Strom zu sparen. Die Versorgung ist schlechter geworden, die Bevölkerung unzufrieden. Darauf muss die Regierung reagieren – aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das derzeit mit einer weiteren wirtschaftlichen Öffnung tut. Nicht Öffnung dürfte ihr Gebot der Stunde sein, sondern Kontrolle. Zitat DER SPIEGEL
—
‚Die Faktenlage zeigt, daß Fidel Castro weiter mitregierte, es sich um einen zwischen Fidel und Raul Castro sowie den anderen Mitgliedern des ZK der kubanischen KP abgestimmten Kurs handelt. Wer die letzten Jahre Kuba nicht nur aus touristischen Motiven regelmäßig bereiste und entsprechende Jahres-Vergleiche ziehen kann, weiß, daß die kubanische Wirtschaftslage seit der „Spezialperiode“ nie besser war als derzeit, erstmals seit langem dringliche Investitionen in den verschiedensten wirtschaftlich-sozialen Bereichen möglich sind. Teure Investitionen in die Infrastruktur, den Fern-und Nahverkehr werden mit Hilfe der wichtigsten Partner Rußland und China inzwischen flächendeckend realisiert, nicht zufällig werden daher neue Schienen sogar sonntags verlegt, liefern russische und chinesische Firmen entsprechende Technik, dazu Lokomotiven und Waggons. Junge Menschen Kubas erleben nicht anders als die Älteren jetzt eine Aufbruchszeit mit raschen sozialen Verbesserungen – der wirtschaftliche Aufschwung schafft teils sehr gut bezahlte Arbeitsplätze für einen beträchtlichen Teil junger Frauen und Männer, die sich die letzten Jahre u.a. mit schlecht bezahlten Serviceleistungen über Wasser hielten. Die Versorgung in Kuba wird nicht schlechter, sondern von Jahr zu Jahr besser – entsprechend ist die Stimmungslage der Bevölkerung. Die Wahl von Trump wurde in Kuba mit Erleichterung aufgenommen – weit größere Gefahren, darunter für den Weltfrieden, sah man für den Fall eines Wahlsiegs von Clinton. Daß sich Washington seit Jahren mit allen Mitteln (des kalten Krieges) auf die möglichst rasche Destabilisierung von Venezuela konzentriert, um damit auch Kuba zu schaden, ist allgemein bekannt. Indessen ist Kuba wegen der stabilen Kooperation mit Rußland und China derzeit erheblich weniger wirtschaftlich verletzbar als noch vor Jahren.
Ein Blick auf Berichte des deutschen Mainstreams über Kuba zeigt, daß deutsche Medienfunktionäre offenbar just Taxifahrer als wichtigste Informationsquelle bevorzugen und nicht etwa ausgewiesene Landesexperten.
–
3sat im Enzensberger-Stil über Kuba:“Die Auslandsüberweisungen bewahren die Wirtschaft vor dem Kollaps.“(Dez. 2016) Passend zu Kuba als Film-Hintergrundmusik viel Samba-Bossa Nova Brasiliens. „In Havanna scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.“ Allen Ernstes reichlich Stadtansichten aus der Zeit vor dem Start der Altstadtrestaurierung…
3sat über die Zuckerrohrarbeiter Kubas:“Ein guter Arbeiter verdient gerade 100 Mark im Monat.“ (Uraltes, veraltetes Material – siehe noch sehr niedrige Stadt-Vegetation in Trinidad oder in Vinales – inzwischen hochgewachsen…) Laut 3sat-Film befindet sich in Santiago de Cuba die größte Textilmanufaktur Lateinamerikas. Wer hätte das gedacht – einfach mal nachprüfen…“Der etwas verschlafene Ort Vinales.“ (3sat) In Wirklichkeit ist Vinales just das Gegenteil von verschlafen, Nutznießer des Tourismusbooms, 2016 an nicht wenigen Tagen geradezu überlaufen…
Ausriß 3sat – wie der deutsche TV-Sender 2016 Havannas Altstadt mit völlig veraltetem Filmmaterial aus der Zeit vor der Restaurierung vorstellt…(„“In Havanna scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.“)
…und wie diese Gebäude tatsächlich seit Jahren, nach der Restaurierung, aussehen. (Foto von 2016) Andere deutsche Sender gehen mit Kuba-Realität gleich bis ähnlich um.
„Auch in Havanna ist der Verfall an der Tagesordnung.“ Deutsches Staatsfernsehen MDR 2016 mit üblichen Dienst-nach-Vorschrift- „Reportagen“ im Stil des Kalten Krieges.
ARD-Tagesthemen am 4.12. 2016 extrem unzutreffend über die Castro-Trauerkarawane:“Der Trauerzug kam einer Heiligenprozession gleich.“ TT über die Kubaner und Fidel Castro:“…den sie bis heute anbeten wie einen Gott….Der Revolutionär – gefeiert wie ein Popstar.“