Wie in Brasilien das Einkommen der Mittelschicht offiziell definiert wird:
A pesquisa classifica como classe média os que vivem em famílias com renda per capita mensal entre R$ 291 e R$ 1.019 e tem baixa probabilidade de passar a ser pobre no futuro próximo.(IBGE-Quelle)
„Die Untersuchung klassifiziert als Mittelschicht jene, die in Familien mit einem Pro-Kopf-Einkommen zwischen 291 und 1019 Real leben und in naher Zukunft vermutlich nicht in die Armut abrutschen werden.“
„Mittelschicht“ ist daher in Brasilien jemand, der zwischen umgerechnet 92 und 322 Euro monatlich verdient. Das macht möglicherweise verständlich, warum im Brasilien-Agitprop auch beim gefeierten angeblichen Aufstieg von Millionen Menschen in die Mittelschicht gewöhnlich auf konkrete Einkommensangaben bewußt verzichtet wird. Uninformierte Medienkonsumenten in Ländern wie Deutschland setzen daraufhin die deutschen Mittelschicht-Kriterien mit denen Brasiliens gleich.
Die deutschen Sätze für Hartz-4-Empfänger – ab 2014 neun Euro mehr, dann voraussichtlich 391 Euro – erlauben interessante Vergleiche mit der brasilianischen Einkommensstruktur.
Deutsche Hartz-4-Empfänger bekommen demnach mehr Geld als brasilianische „Mittelschichtler“ der offiziellen Definition.
Vor dem Hintergrund dieser Einkommenssituation wurde Brasilien die letzten Jahr in Mitteleuropa als „Wirtschaftswunder“ gerühmt.
“Die Wirtschaft blüht, und im Land herrscht Vollbeschäftigung.” Frankfurter Allgemeine Zeitung, Juni 2013
„Dilma gibt mehr als Lula für Propaganda aus.“(O Estado de Sao Paulo)
Die Präsidentin habe jährlich im Durchschnitt umgerechnet über eine halbe Milliarde Euro dafür ausgegeben – 23% mehr als Lula.
Brasiliens Auslandspropaganda: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/01/brasiliens-erfolgreiche-auslandspropaganda-2009-uber-40-millionen-euro-investiert-laut-brasil-economico-enge-zusammenarbeit-mit-medien-europas/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/