Laut Medienberichten und Polizeiangaben ereignete sich die Tat von Rio de Janeiro  in der Favela de Antares. Die Verwundeten, darunter fünf Minderjährige, wurden in Krankenhäuser gebracht. Bei einem aufgefundenen Toten soll es sich um jenen jungen Mann handeln, der auf dem Baile Funk laut Zeugenaussagen mit der Granate in der Hand getanzt hatte. Rio hat weit mehr Einwohner als ganz Bolivien.
Brasiliens beste, politisch radikalste und populärste Rapperformation wurde 1990 in den gefährlichsten, elendesten Favelas der reichsten südamerikanischen Metropole Sao Paulo durch Mano Brown, Edy Rock, Ice Blue und KL Jay gegründet. Laut Eigendefinition beschreiben sie den selbst erlebten Alltag voller Armut und Misere, prangern „das unterdrückerische kapitalistische System an, das Drogenhandel, Elend und Gewalt fördert“.
HipHop und Rap zum Draufschlagen – Schießereien, viele Tote
Der dokumentarische Berlinale-Gewinner „Tropa de Elite“ zeigt auch exemplarisch, was unter Staatschef Lula und Kulturminister Gilberto Gil in der größten Demokratie Lateinamerikas zu den Manifestationen  populärer Jugendkultur zählt. Auf einer vom organisierten Verbrechen veranstalteten Favela-Disko namens „Baile Funk“ pflügen Banditen mit hochgereckter Heeres-Mpi durch die Menge der Tanzenden – die Rap-und HipHop-Titel verherrlichen Gewalt, harte Drogen, die Banditenkommandos und Sexismus. Hauptdarsteller Wagner Moura, der Capitao Nascimento, erläutert, daß es sich um moderne Waffen handelt, die anderswo in Kriegen eingesetzt werden, hier jedoch zur Grundausstattung der Slum-Diktatoren gehören, enorme Durchschlagskraft besitzen.