Mauricio Dias aus Rio und Walter Riedweg aus der Schweiz „vermischen“ den historischen Bericht von Hans Staden über Menschenfresserei in Brasilien, zahlreiche Grafiken der Kannibalismus-Details,  mit einem Mini-Baile Funk der Favela „Dona Marta“ über dem Rio-Stadtteil Botafogo – über eine brennende Plastik-Frau tanzen Funkeiros hinweg, kleine Puppen demonstrieren Koituspositionen. Auf einer anderen Videowand ist sogar andeutungsweise ein „Baile de Corredor“, eine der brutalsten Formen des „Baile Funk“ zu sehen. Videos und Fotos inspirieren zu zahllosen Assoziationen – je nach persönlichem Kenntnisstand über die Scheiterhaufen-, Favela-und Baile-Funk-Realität Brasiliens. Das macht u.a. den Reiz der Installationen aus. Treffend überhöht ein Video, das einen Reichen-Swimmingpool von Rio de Janeiro(?) zeigt, um den ständig wilde, gefährliche Wachhunde rennen – oder die Hunde mit Wächtern – während das Herrchen im Pool seine Runden schwimmt: „Paraisos possiveis“. Â
Wachhunde und Herrchen
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