„In Brasilien weiter Folter in allen Varianten“
Gemäß einer neuen repräsentativen Meinungsumfrage würden 26 Prozent der Brasilianer, sofern sie Polizist wären, beim Kampf gegen das Verbrechen Verdächtige foltern. Laut den von der Qualitätszeitung „O Globo“ veröffentlichten Angaben liegt bei den Besserverdienenden die Rate sogar bei 42 Prozent – bei jenen, die nur höchstens ein Mindestsalär von umgerechnet rund 165 Euro bekommen, bei 19 Prozent. Unter jenen mit Universitätsabschluß befürworten 40 Prozent die Anwendung der Folter bei Verdächtigen.
Der französische Folterlehrer, General Paul Aussaresses, unter deutschstämmigem Diktatur-General Ernesto Geisel: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/12/05/brasiliens-militardiktatur1964-1985-folterlehrer-aus-frankreich-general-paul-aussaresses-mit-95-jahren-verstorben-aussaresses-war-wahrend-der-amtszeit-des-deutschstammigen-generals-ernesto-geise/
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/17/lynchland-brasilien-meiste-opfer-lebendig-verbrannt/
Lynchen ist in der größten Demokratie Lateinamerikas laut Presseberichten weiterhin gängige Praxis – das Steinigen zähle dabei zu den üblichen Methoden des Linchamento. Gemäß den Angaben von Qualitätsmedien wurde Anfang 2008 in Belford Roxo bei Rio de Janeiro ein Mann mit Steinwürfen getötet, der einen fünfjährigen Jungen mit dem Auto tödlich verletzt hatte. Wie es hieß, war der Mann betrunken und hatte keinen Führerschein. Aus ganz Brasilien, darunter der Scheiterhaufenstadt Rio de Janeiro, die annähernd so viele Einwohner wie Kuba hat, werden täglich Fälle von Lynchjustiz gemeldet. Die Opfer werden häufig auch lebendig verbrannt oder mit Stöcken und Metallstangen erschlagen. Immer wieder holten aufgebrachte Menschengruppen Beschuldigte aus Polizeiwachen und töteten sie auf mittelalterliche Weise vor den Augen der Beamten.
In Brasilien gilt die Millionenstadt Salvador da Bahia als jene, in der die Praxis des Lynchens am häufigsten ist. Anfang Februar 2008 wurden dort laut Presseberichten nach dem Karneval zwei des Raubes verdächtigte Männer hauptsächlich durch Steinigen getötet.
Gemäß soziologischen Studien wurden sehr häufig Unschuldige auf diese Weise ermordet. Die Medien berichteten, wie es hieß, relativ selten über Lynch-Fälle. Vermutlich geschieht dies auch, weil sich die Verbrechen selbst in der Nähe berühmter brasilianischer Touristenstrände ereignen. Boulevard-Zeitungen haben indessen regelmäßig davon Fotos veröffentlicht.
Gemäß den Berichten werden auch in anderen lateinamerikanischen Demokratien, darunter Mexiko, immer wieder Menschen gelyncht.
“ Brasilien ist mit seiner Lebendigkeit, Kreativität und kulturellen Vielfalt ein ungemein inspirierender Partner, der gleichzeitig durch Exzellenz in Wirtschaft und Wissenschaft besticht.“ Außenminister Guido Westerwelle, FDP, 2013