Zu den Abgeordneten zählt Brizola Neto, dessen Großvater Leonel Brizola, Vizepräsident der Sozialistischen Internationale, persönlichen Kontakt mit Gaddafi hatte, hieß es in den Landesmedien. Laut der Botschaft Libyens in Brasilia solle die brasilianische Delegation während des einwöchigen Besuchs mit eigenen Augen die von der NATO verübten Greueltaten sehen. Aus Sicherheitsgründen werde es voraussichtlich kein Treffen mit Gaddafi geben. Brizola Neto sagte vor der Abreise, in Libyen würden unschuldige Zivilisten getötet, ein Teil der Weltpresse gebe die Fakten nur verzerrt wieder.
Unterdessen nimmt die Nachrichtensperre im Mainstream über Aspekte der Libyen-Intervention zu, darunter über die von der Kirche kritisierte Bombardierung von Lebensmitteldepots für die Bevölkerung, über die militärische Ausbildung von Kämpfern durch NATO-Bodeneinheiten auf libyschem Territorium, über die Belieferung der Kämpfer mit Waffen aus NATO-Staaten wie einst die Belieferung der Taliban in Afghanistan, über den von der Kirche angeprangerten Luftterror gegen die Zivilbevölkerung. Die Foto-Sperre über getötete libysche Zivilisten galt bereits von Anfang an.
Heisig-Gemälde in Sao Paulo.
http://www.adital.com.br/site/noticia.asp?lang=PT&cod=53407
Boff lebt in der besonders heimgesuchten, von deutschen Einwanderern mitgeprägten Stadt Petropolis, mit Vierteln wie Bingen und Mosel. Petropolis hat einen Bürgermeister aus Lulas Arbeiterpartei PT, der derzeit politisch verantwortlich gemacht wird für schwere Gesetzesverstöße. Während eines Gottesdienstes in Anwesenheit dieser PT-Figur kritisierte Petropolis-Bischof Felippe Santoro die Naturzerstörung und fehlende Stadtplanung. . In Petropolis wurden 19 meteorologische Stationen, die hätten rechtzeitig warnen können, wenige Monate vor der Katastrophe geschlossen.
Stefan-Zweig-Ehrung: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/21/brasilien-ein-land-der-zukunft-ehrung-fur-propaganda-buch-von-stefan-zweig-fallt-wegen-umweltkatastrophe-in-petropolis-ins-wasser/
ThyssenKrupp in Rio – „aktiver Klimaschutz“ in der Umweltkatastrophenregion: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/06/thyssenkrupp-neues-stahlwerk-erhoht-den-co2-ausstos-von-rio-de-janeiro-um-763-prozent-melden-landesmedien-der-preis-des-fortschritts-o-precocruel-do-progressonoblat/
Natur und immer größere Rinderherden: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/06/brasilianer-beherrschen-schlachthofe-der-welt-handelsblatt-greenpeace-zu-forderung-von-urwald-vernichtenden-fleischunternehmen/
Indianer und Naturschutz: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/16/padre-claudio-bombieri-indianerexperte-sao-luis-gesichter-brasiliens/
Alles „Bio“ aus Brasilien – „klimaneutrale“ Zucker-und Ethanolproduktion: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/19/schwarzes-zuckerrohr-in-brasilien-klimaneutrales-okologisches-abbrennen-der-plantagen-vor-der-ernte-machts-moglich-warum-brasiliens-zuckerrohrbranche-aus-europa-soviel-lob-erhalt/
Auffällig bis kurios ist, daß die Faktenlage ebenso wie die tatsächlichen Aussagen des Papstes in europäischen Medien kaum zur Kenntnis genommen werden, Desinformation weiter dominiert.
Anfang November 2010 weilte Bischof Eugenio Rixen, Präsident der brasilianischen Aids-Pastoral, im Vatikan, wobei der Papst ausdrücklich den Einsatz aller Pastoralmitarbeiter würdigte und ihnen den Segen erteilte. Auch dies wurde in Brasiliens Kirche als klares Signal aufgefaßt, daß der Papst mit der langjährigen Kondomverteilung einverstanden ist.
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,6259125,00.html
Der deutschstämmige Kardinal Evaristo Arns in Sao Paulo hatte klargestellt, daß es sich beim Kondom um „das kleinere Übel“ handele, das bei der Aids-Prävention genutzt werden müsse. „Wenn beispielsweise in einer Beziehung zwischen Frau und Mann einer Aids hat, muß er sich schützen, um den anderen nicht anzustecken.“
http://www.katholische-kirche.de/2904.html
In deutschsprachigen Medien hieß es jetzt, der Papst erlaube Kondome – was angesichts der seit über 16 Jahren vom Vatikan gebilligten Kondomverteilungspraxis in Einrichtungen der katholischen Kirche Brasiliens stutzig macht. Kondomeinsatz zur Aidsprävention sei von der katholischen Kirche bislang strikt abgelehnt worden, hieß es weiter – ohne auf die kirchliche Verteilungspraxis beispielsweise im größten katholischen Land einzugehen.
taz:“Papst erlaubt Kondome“.
Leitmedium „Die Zeit“ zum „Kondomverbot“ (siehe katholische/vatikanische Kondom-Praxis im größten katholischen Land): http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-11/kirche-katholizismus-papst-verhuetung
Alljährlich analysieren Medien und Fachleute Brasiliens das Problem – weisen auf entsprechende polizeiliche Fahndungsmaßnahmen, die indessen weitgehend unwirksam sind. Nicht zufällig nimmt in Brasilien die Aids-Epidemie von Jahr zu Jahr zu, steigt die Zahl der Aids-Toten. Gemäß den neuesten Ermittlungen haben jene “Serienkiller” regelrechte Klubs gegründet, um andere anzustecken, darunter in Gay-Saunas und Homosexuellen-Treffpunkten des Landes. Zudem werden Tips, wie man andere infiziert, per Internet verbreitet, sogar mit Videos und Fotos. Schulferien und Karneval werden als besonders geeignete Zeiten genannt, um Jugendliche und junge Männer anzustecken. Qualitätsmedien nennen Fälle, in denen ganzen Familien bestens bekannt ist, daß ein Familienmitglied teils seit über einem Jahrzehnt kriminell den Aidsvirus auf andere überträgt. Wie es heißt, kennen auch viele heterosexuelle Ausländer Mitteleuropas, die in Brasilien leben, zwangsläufig nach einiger Zeit derartige Personen aus dem persönlichen Umfeld von Rio oder Sao Paulo, wissen von deren Handlungen, sehen die Folgen. Auch in der oberen, sehr gut betuchten Mittelschicht des Landes gebe es derartige Straftäter. Benutzte Spezialbegriffe der “Serienkiller” sind bareback, conversion-parties, bug-chasers, gift-givers. In manchen Homosexuellen-Treffpunkten würden pro Nacht mehrere Dutzend infiziert. In Sao Paulo habe die Zahl regelrechter Ansteckungs-Feste in den letzten fünf, sechs Jahren stark zugenommen. Zu den Motiven zählten Perversität, das Fehlen einer persönlichen Perspektive und von ethisch-moralischen Werten. Es gebe gar die Überzeugung, daß man selber nie angesteckt werde. In Brasilien, so ein US-Experte, sei eine neuartige Aids-Epidemie zu beobachten – was an der großen Zahl von Ansteckungen in der Homosexuellen-Szene zu erkennen sei. Unternehmen hätten seit langem erkannt, daß sich aus dem Gay-Publikum hoher Gewinn ziehen lasse.
Fachleute des brasilianischen Gesundheitsministeriums betonten, der deutliche Anstieg der Aidsrate unter jungen Männern habe damit zu tun, daß erneut allgemein verbreitet sei, in einer Nacht drei, vier verschiedene Sexpartner zu haben. 2013 lag danach die Zahl der Aidstoten in Brasilien bei offiziell 12431 – indessen gilt die Dunkelziffer als sehr hoch.
Frauen verschiedenster Altersgruppen in Brasilien kommentieren permanent, daß Aids und Homosexualität zu den Gründen zählten, weshalb es immer schwieriger werde, einen Partner zu finden.
Anders als in Deutschland, begegnet man HIV-Infizierten in Brasilien tagtäglich auf der Straße, sieht ihnen die Krankheit an. Das “Serienkiller”-Problem ist in Brasilien seit Jahrzehnten ein großes Thema – da politisch sehr unkorrekt, unterlassen europäische Medien gewöhnlich eine Berichterstattung, da es u.a. die sehr begrenzte Schutzwirkung von Kondomen beweist.
Als Vorsichtsmaßnahme wird genannt, beim homosexuellen Geschlechtsverkehr stets eigene Kondome zu benutzen – oder andernfalls genau zu kontrollieren, ob das Kondom des anderen womöglich mit Löchern versehen ist. Andere mit dem Aids-Virus bewußt anzustecken, wird als Verbrechen definiert, das jeder Betroffene anzeigen solle. Die Gefängnisstrafe für die Täter liegt, wie es heißt, bei bis zu vier Jahren.
Aids-Pastoralleiter Claudio Monteiro neben Kondom-Poster: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/11/claudio-monteiro-soziologe-leiter-der-bischoflichen-aids-pastoral-in-sao-paulo-gesichter-brasiliens-die-aids-epidemie-in-brasilien-hat-ein-kritisches-stadium-erreicht-die-zahl-der-jahrlich-neu/
Zu den kuriosen Tatbeständen in Brasilien zählt, daß selbst ein als sehr versiert und gut informiert geltender Mediziner wie Drauzio Varella, der noch dazu in Sao Paulo wohnt, noch 2013 gegen die katholische Kirche des Landes wettert, weil sie gegen Kondome sei. Drauzio Varella in einem Zeitschrifteninterview: „In einer Welt, in der es Aids gibt, werden sie sagen, daß man keine Kondome verwenden soll? Das ist ein Verbrechen.“ Varella wirft, so komisch es klingt, der katholischen Kirche in der Kondomfrage auch noch Autoritarismus vor. Man mag kaum glauben, daß der Mediziner nicht mitbekommen haben soll, daß die katholische Kirche Brasiliens seit fast zwei Jahrzehnten im Lande an jedermann gratis Kondome verteilt.
Odilo Scherer – der Kardinal und die komplexen Herausforderungen: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/07/odilo-scherer-deutschstammiger-kardinal-von-sao-paulo/
Brasilianische Indianer, Aids, Kondome: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/24/rund-40-prozent-der-brasilianischen-aids-falle-im-teilstaat-sao-paulo-laut-soziologe-claudio-monteiro-leiter-der-bischoflichen-aidspastoral-von-sao-paulo/
http://www.adital.com.br/site/noticia.asp?boletim=1?=PT&cod=50713
Aufschrei 2010, Fotoserie: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/07/landesweiter-aufschrei-der-ausgeschlossenen-am-unabhangigkeitstag-brasiliens-protestgottesdienst-in-der-kathedrale-sao-paulos-gegen-hunger-rechtlosigkeit/
Bei den „Aufschrei“-Aktionen sind traditionell besonders die Franziskaner sehr aktiv: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/25/franziskaner-sao-paulos-verteilen-weihnachten-nahrungsmittel-an-tausende-von-armen-und-verelendeten/
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Kardinal Odilo Scherer in Sao Paulo.
http://www.fr-online.de/top_news/2632166_Pater-Stefan-Hippler-Der-Ungehorsame.html
„Präventive“ Wirkung von Kondomen? http://www.hart-brasilientexte.de/2009/03/19/aids-und-die-praventive-funktion-von-kondomen-in-brasilien-die-halluzinierenden-nachte-der-kamikazeas-alucinantes-noites-dos-camicases-nachrichtenmagazin-veja-sexualpraktiken-bisexual/
„Di., 18. Mai, 20 Uhr, ESG Köln, Bachemerstr. 27
Brasilien nach 7 Jahren PT-RegierungÂ
Diskussion mit Helmut Weiss, Dortmund (Redaktion Labournet)
Evangelische Studierendengemeinde in Köln: http://www.uni-koeln.de/studenten/esg/
Franziskaner-Erzbischof José Belisario da Silva, in seiner Residenz von Sao Luis, beim Website-Interview.
Brasiliens katholische Kirche widmet ihre diesjährige Brüderlichkeitskampagne dem Verhältnis zwischen Wirtschaft und christlicher Ethik. Unter dem Bibel-Motto „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Geld” wird angeprangert, daß Brasilien zwar inzwischen die achtgrößte Wirtschaftsnation ist, Massenarmut und Hunger indessen fortexistieren. Das jetzige ökonomische Modell des Landes sei daher geradezu pervers und müsse abgeschafft werden, betont die Bischofskonferenz in ihrem Kampagnetext. Gleich mehrfach wird auf den nordöstlichen Teilstaat Maranhao verwiesen, weil dort der Widerspruch zwischen modernsten Hightech-Industrien und Slum-Misere besonders ins Auge sticht.
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2010-02/studie-biosprit-urwald
http://www.pnas.org/content/early/2010/02/02/0907318107.abstract
Bischöfliche Bodenpastoral CPT bereits 2008: „Der CPT-Generalsekretär, Priester Antonio Canuto, sagte in Goiania, die Herstellung von Ethanol fördere die Amazonas-Zerstörung und senke die Lebensmittelproduktion.
„Es gibt kein Umweltbewußtsein in Brasilien – die Kultur des Landes ist Zerstörung.“ Mario Mantovani, SOS Atlantica
„Öko“-Abfackeln von Zuckerrohrblättern – Feuer greift auf Wald und Buschland über.