Wer die Bevölkerungsmehrheit Brasiliens beim „Konsumieren“ beobachtet, beispielsweise im Supermarkt in deren Einkaufskörbe schaut, sieht die neuesten statistischen Angaben über Realeinkommen bestätigt. Denn mit diesen lassen sich angesichts des keineswegs niedrigen Preisniveaus schwerlich größere Sprünge machen. Mit einem Haushaltseinkommen von umgerechnet 500 Euro zählt man gemäß den allseits belachten Statistiktricks bereits zur Mittelschicht. Einfach mal im Selbstversuch testen, ob das geht…
Die Einkommenslage in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/04/leben-wie-die-halfte-der-einkommensbezieher-brasiliensamtliche-angaben-fur-samtliche-ausgaben-pro-tag-umgerechnet-zwischen-26-und-5-euro-zur-verfugung/
Wo bitte gehts hier zum Konsum, in die „Ära der Prosperität“?
Ab 65 Euro Monatsverdienst offiziell nicht mehr arm in Brasilien – testen Sies mal im Selbstversuch! http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/28/brasiliens-kuriose-armutsgrenze-wer-umgerechnet-etwa-65-euro-verdient-gilt-nicht-mehr-als-arm/
Aktivisten der katholischen Basisgemeinde von Cachoeirinha. “Das ist gegen die Menschenwürde, so viele Leute in diesem Schlamm, diesem Moder hausen zu lassen. So viele Familien, mit vielen Kindern, leben hier nur in einem einzigen Hüttenraum, vor der Türöffnung hängt ein Lappen – so ist das. Die Mafia der Drogengangster ist hier sehr stark, die beobachten alles und jeden hier, das ist furchtbar. Wer jemanden aus dem Drogenmilieu, aus der Sucht rausholen will – also jemanden, der für deren Profit sorgt, da werden die böse, da wird man gnadenlos verfolgt. Die Polizei kommt und geht wieder – aber die Banditenkommandos bleiben, terrorisieren, zwingen den Bewohnern das Gesetz des Schweigens auf. Wer sich nicht unterwirft, weiß, was ihn erwartet. 2014 ist die Fußball-WM, da will man Brasilien als Land der Ersten Welt erscheinen lassen – aber hier an der Peripherie ist es nach wie vor triste. Die meist kinderreichen Familien haben monatlich nur so um die 200, 220 Real maximal(200 Real – umgerechnet etwa 83 Euro). Doch im Ausland wird verbreitet, alles toll, alles gut in Brasilien.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1624771/
Wir merken, es ist schwierig, Menschen von außerhalb für diese Situation zu sensibilisieren, die das hier nicht kennen, es sich nicht vorstellen können. Wir haben unsere christlichen Kriterien, und wir haben Ausdauer – das macht den Unterschied. Denn entweder ist man Christ – oder ist mans nicht, halbe-halbe geht nicht.”
Sklavenarbeit und Teilnahme am „Konsum“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/03/sklavenarbeit-in-brasilien-neuer-rekord-bei-zahl-moderner-sklavenhalter-laut-landesmedien/
Slums und Massenkonsum: “Die Wirtschaftskrise hat Brasilien kaum gespürt”(WAZ) Kloakegraben – nur einige Schritte vom Platz des Adveniat-Gottesdienstes entfernt.
Lateinamerikas teure Lebensmittel – Preissteigerungen um 40 Prozent in den letzten vier Jahren – Gefahr für Hungerbekämpfung: http://exame.abril.com.br/economia/mundo/noticias/precos-dos-alimentos-na-america-latina-sobem-40-em-4-anos–2
„Konsum“ und Massenelend: Laut Befreiungstheologe Frei Betto, unter Lula ein Jahr lang Präsidentenberater für das des fragwürdige Anti-Hunger-Programm, leben immer noch über 30 Millionen Brasilianer in extremer Armut, betroffen von Hunger und Elend, obwohl es sich bei Brasilien um die siebtgrößte Wirtschaftsnation handelt. In deutschsprachigen Ländern wird indessen der Lula-Rousseff-Regierung häufig bescheinigt, Hunger und Elend sehr erfolgreich bekämpft zu haben.
Wie stehts es um die Konsumierfähigkeit in den über 2600 Slums der reichsten lateinamerikanischen Stadt – Sao Paulo? Vor Ort in Cachoeirinhas: Weihnachten im Slum 2011 – Christus in Brasilien