Systemkritiker Oded Grajew beim Website-Interview 2010: „Die Waffenverkäufer wollen Regierungen, die Kriege führen.“
Der jüdische, in Israel geborene Unternehmer, Präsident des von progressiven Unternehmern getragenen Ethos-Instituts in Sao Paulo, sagte im Website-Interview weiter: “Das politische System ist verfault – man muß es ändern und nicht nur die Regierenden auswechseln, die stets in diesem System gefangen bleiben. Ich will echte, wahre Demokratie – doch frei von den ökonomischen Machthabern. Die Politik der ökonomischen Macht unterworfen – dies ist heute das Krebsgeschwür, das zum Ende der Menschheit führen kann. In Kopenhagen sah man das ganz genau – die Regierenden wollen sich nicht gegen jene stellen, die ihre Wahlkampagnen finanzieren. Die Öl-und Autoindustrie beispielsweise will nun einmal Regierungen, die das jetzige zerstörerische System der Mobilität und des Transports beibehalten. Die Waffenverkäufer wollen Regierungen, die Kriege führen. Daher muß die Macht der Wirtschaft über die Politik gebrochen werden. “
Jeder kennt heute meist sogar persönlich Leute, die nach dem Motto vorgehen: “Grün” öffentlich daherreden, umweltfeindlich denken und handeln – die Resultate sprechen Bände.
Systemkritiker Grajew gehörte der Arbeiterpartei(PT) Lulas an, verließ sie indessen nach den Mensalao-Korruptionsskandalen der Regierung sowie aus Unzufriedenheit mit dem Verbleib hochbelasteter PT-Leute in der Parteiführung. Auch der Weltsozialforum-Mitgründer Chico Whitaker, Träger des Alternativen Nobelpreises, hatte aus ähnlichen Gründen die PT verlassen. Beide sehen sich beim diesjährigen Weltsozialforum in Porto Alegre zahlreichen Parteifunktionären des kritisierten Typs sowie PT-Mitläufern und Pressefunktionären gegenüber.
Warum Kopenhagen scheiterte: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/22/warum-kopenhagen-scheiterte-weltsozialforum-erfinder-oded-grajewdie-regierenden-unterwarfen-sich-der-okonomischen-macht-die-ihre-wahlkampagnen-finanziert-diese-politiker-sind-angestellte-inter/
Die jetzige Staatschefin Dilma Rousseff wurde 2002 nach dem Wahlsieg Lulas zur Ministerin für Energie und Bergbau ernannt und definiert seitdem auch die Atomenergiepolitik der “Gestaltungsmacht” Brasilien, erhält entsprechend viel Lob aus neoliberalen Ländern wie Deutschland.
Deutsch-brasilianische Atomkooperation, deutsche Automultis: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/28/der-judische-weltsozialforum-erfinder-oded-grajew-uber-die-deutsch-brasilianische-atomkooperation-weltsozialforum-2010/
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/11/weltsozialforum-2010-in-porto-alegre-25-29januar/
Chico Whitaker, Träger des Alternativen Nobelpreises: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/21/lula-kritiker-francisco-whitaker-trager-des-alternativen-nobelpreises-mitgrunder-des-weltsozialforums-katholischer-menschenrechtsaktivist/
„Putschversuch gegen Lula 2005″: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/05/putschversuch-gegen-lula-2005-und-das-weltsozialforum-in-salvador-da-bahia-komplexe-hintergrunde-des-fast-durchweg-von-der-lula-regierung-finanzierten-weltsozialforums-2010-in-brasilien-a-tent/
Massenentlassungen: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/18/uber-350000-festangestellte-brasilianer-letzten-dezember-entlassen-laut-amtlichen-statistiken-krise-uberwunden/
Soziale Kontraste unter Lula: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/26/wohlhabende-verbrauchen-in-drei-tagen-wozu-arme-ein-ganzes-jahr-brauchen-brasiliens-soziale-kontraste-ipea-studie/
Franziskaner in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/25/franziskaner-sao-paulos-verteilen-weihnachten-nahrungsmittel-an-tausende-von-armen-und-verelendeten/
ThyssenKrupp in Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/19/thyssenkrupp-die-schattenseiten-der-globalisierung-handelsblatt-analyse-sachinvestitionen-in-unbekannter-und-politisch-womoglich-problematischer-umgebung/
Jüdische Gemeinde protestiert gegen Regierungsposition zum zweiten Weltkrieg: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/13/deutschland-und-japan-wurden-nach-dem-zweiten-weltkrieg-jahrelang-dafur-bestraft-das-sie-der-angelsachsischen-welt-fuhrung-getrotzt-diese-herausgefordert-hatten-die-sicht-der-lula-regierung-zu/
„Fortschrittliche Regierungspolitik“: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/12/folter-ohne-ende-tortura-sem-fim-brasiliens-soziologiezeitschrift-sociologia-uber-folter-unter-der-lula-regierung/ (more…)
Laut Agenturberichten hat Brasilien gemäß Germanwatch „beim Klimaschutz weltweit die Nase vorn“. „Es ist großartig, daß Volkswirtschaften wie die brasilianische an die Spitze des Rankings vorgestoßen sind“, wird der politische Direktor von Germanwatch, Christoph Bals, zitiert.
Zitieren wir einen Experten vor Ort, den Greenpeace-Spezialisten André Muggiati in der Amazonas-Millionenstadt Manaus: „Die Abholzung ist Hauptursache der Treibhausgase aus Brasilien. Das Land ist daher der viertgrößte Luftvergifter der Welt – nach Indonesien, China und den USA.“
Einfach die Abholzungs-Treibhausgase nicht mitrechnen, auch nicht die Methangas-Ausscheidungen von 70 Millionen Rindern in Amazonien – und schon liegt Brasilien vorn.
„Brasiliens CO2 Emissionen aus der Rodung von Wäldern des Amazonasgebiets beispielsweise sind etwa viermal so groß wie die energiebedingten Emissionen des Landes.“Â (Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn)
Massenhaftes Abfackeln von Naturgas – lobenswerte Klimapolitik? http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/27/brasilien-weiter-weltspitze-beim-sinnlosen-abbrennen-von-naturgas-gut-furs-weltklima/#more-3701
Bisher haben die deutschen Regierungen den Steuerzahlern noch nicht darüber Rechenschaft abgelegt, daß zu den Resultaten des enormen Geldeinsatzes vor allem Umwelt-Szenerien wie untenstehend gehören:
Amazonas-Regenwald – dank absurder, stupider Brandrodungen zu Asche zerfallen.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1081848/
Fabio Feldmann, jüdischer Umweltexperte in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/14/das-ergebnis-war-bedeutungslos-fabio-feldmann-judischer-umweltexperte-brasiliens-zum-g-7-pilotprojekt-zum-schutz-der-brasilianischen-regenwalder-hauptfinanzier-deutschland/
In Amazonien liegt die Rinderzahl inzwischen bei rund 70 Millionen.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1081848/
Camponeses interditam 3 terminais de petróleo no Norte do EspÃrito Santo
Cerca de 600 camponeses e camponesas do Movimento dos Pequenos Agricultores (MPA) interditaram na madrugada desta quarta-feira, 09, a entrada de carretas e caminhões em três terminais de petróleo da Petrobrás, localizados no municÃpio de Sáo Mateus, no norte do EspÃrito Santo.
Menschenrechtslage in Teilstaat Espirito Santo: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/26/anzeigen-wegen-folter-von-heimkindern-unter-lula-die-organisation-amerikanischer-staaten-interveniert-morde-und-folterungen-verhindern-brasiliens-gefangnissystem-ahnelt-nazistischen-kzs/
Wie die Qualitätszeitung „O Globo“ weiter schreibt, wurde in Brasilia befürchtet, zum Entsetzen der Umweltschützer mitten in der Kopenhagen-Klimakonferenz den geplanten Bau der sieben Kohlekraftwerke abzusegnen. Denn dies hätte Lulas „grünes Image“ beschädigt. Lula habe schließlich betont, daß Brasilien auf der Klimakonferenz hervorstechen werde. Brasilianische Umweltexperten wie Dr. Fabio Olmos haben seit langem darauf hingewiesen, daß Lulas neue Energiepolitik auf Dieselöl-und Kohlekraftwerke setze, was die klimaschädlichen Emissionen dramatisch ansteigen lasse.
„Bezeichnend, daß Präsident Lula dem zerstörerischsten Projekt Amazoniens die Unterstützung erklärt hat“, sagte Fearnside gegenüber der brasilianischen Presse weiter. Die Fernstraße BR-319 werde zu großflächiger Naturzerstörung im zentralen und nördlichen Teil Amazoniens führen, weil zahlreiche abzweigende Straßen geplant seien.
WWF zu Amazonas-Straßenbau: http://derstandard.at/3119891/Strassenbau-im-AmazonasGebiet-bedroht-das-Weltklima
Amazonasindianerin am Rio Negro
Nepstad betonte gegenüber der Presse, die Amazonas-Abholzung könne erneut regelrecht explodieren. Greenpeace-Experte André Muggiati sagte in Manaus im Website-Interview, Brandrodungen seien Teil der Kultur des brasilianischen Volkes.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1081848/
Frische Brandrodung von 2009 in Amazonien.
Novaes weist wie andere unabhängige Experten auf zahlreiche Widersprüche der Umweltpolitik Brasilias. Die OECD stellt heraus, daß die Lula-Regierung im Weltvergleich zu jenen gehört, die die Automultis am meisten fördern. In einem Land mit Massenelend verzichtet die Lula-Regierung damit gemäß OECD-Angaben auf Steuereinnahmen in Höhe von mehreren Milliarden Euro jährlich.
Der Spiegel zur Umweltsituation in Amazonien: “Der grüne Sieg” http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-18700469.html
Ja, der internationale Druck hat Wirkung gezeigt: Tatsächlich hat Brasilien in den letzten
fünf Jahren eine dramatische Öko-Wende hingelegt.
Der unterentwickelte Gigant hatte 1996 sämtliche Entwaldungs- und Erschließungsanreize in der grünen Schatztruhe, die ein Drittel der Welttropenwälder umfasst, abgeschafft – und das in einem Land, in dem es immer noch neun Millionen Hungernde gibt. Riesengebiete wurden zu Reservaten erklärt. Weiterhin müssen auf jeder zugeteilten Neufläche 80 Prozent des Waldes stehen bleiben.
Eine parlamentarische Initiative, die Quote auf 50 Prozent zu senken, löste einen Empörungssturm im Land aus, die Initiative war nach wenigen Tagen wieder vom Tisch. Der grüne Bewusstseinssieg ist total.
“Der Kontinent der Träumer”: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-18759120.html
”…Marina Silva, die Senatorin, ist hier schon gesehen worden: Marina, die Jeanne d”Arc des Waldes.
Wo immer man ihren Namen nennt im Amazonas-Becken, klaren die Gesichter auf. Sie ist die imponierendste Politikerin Brasiliens, und ihre Lebensgeschichte liest sich wie die Legende einer Heiligen, einer Mystikerin aus dem Mittelalter.
Laut Olmos sollten die Millionensummen der G-7-Staaten eigentlich dem Schutz der Natur dienen, landeten indessen häufig bei sachfremden, fragwürdigen Projekten. „Das Geld wurde nicht zum Schutz der Regenwälder verwendet.“ Allein in den ersten vier Amtsjahren von Staatschef Lula seien in Amazonien jährlich im Durchschnitt trotz Pilotprogramm etwa 21000 Quadratkilometer Urwald vernichtet worden. Unter Lulas Umweltministerin Marina Silva habe sich die Lage generell verschlechtert.
Dr. Fabio Olmos beim Website-Interview in Sao Paulo.
„Die meisten NGOs haben ihre Seele verloren, den Geist ihrer Gründer, die die Natur liebten. Heute sind diese Umweltorganisationen vergiftet mit städtisch geprägten Ökonomen, Soziologen, Anthropologen, denen der emotionale Bezug zur Natur fehlt. Und wenn es in den NGOs Leute gibt, die sich mit der Sache nicht identifizieren, öffnet sich der Weg für Korruption, schützt man Umweltanliegen vor, um persönliche Interessen zu bedienen.“
Jeder kennt heute meist sogar persönlich Leute, die nach dem Motto vorgehen: “Grün” öffentlich daherreden, umweltfeindlich denken und handeln – die Resultate sprechen Bände.
Marina Silva ist letztes Jahr von ihrem Posten zurückgetreten und von Lulas Arbeiterpartei zu den brasilianischen Grünen übergewechselt. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/14/marina-silva-norwegischer-umweltpreis-dotiert-mit-100000-dollar-nichts-getan-und-doch-geehrt/
Starke Brasilien-Beteiligung in Kopenhagen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/06/mindestens-725-brasilianer-bei-kopenhagen-konferenz-autoindustrie-baukonzerne-amazonaswalder-vernichtendes-fleisch-und-soja-business-stark-vertreten-laut-landespresse-lula-regierung-schickt-rund/
Brasiliens Presse:
„Greenpeace: Governo financia desmatamento“
„Submetido pelo agronegocio, Incra favorece o desmatamento“
„Incra tem culpa maior em desmatamentos“
„Lula ve meio ambiente como empecilho“
„Desmate melhora economia, mas nao eleva indices sociais“
„Substituicao da floresta por Soja ou pastagem reduz chuva na Amazonia“
Der Spiegel zur Umweltsituation in Amazonien: “Der grüne Sieg” http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-18700469.html
Ja, der internationale Druck hat Wirkung gezeigt: Tatsächlich hat Brasilien in den letzten
fünf Jahren eine dramatische Öko-Wende hingelegt.
Der unterentwickelte Gigant hatte 1996 sämtliche Entwaldungs- und Erschließungsanreize in der grünen Schatztruhe, die ein Drittel der Welttropenwälder umfasst, abgeschafft – und das in einem Land, in dem es immer noch neun Millionen Hungernde gibt. Riesengebiete wurden zu Reservaten erklärt. Weiterhin müssen auf jeder zugeteilten Neufläche 80 Prozent des Waldes stehen bleiben.
Eine parlamentarische Initiative, die Quote auf 50 Prozent zu senken, löste einen Empörungssturm im Land aus, die Initiative war nach wenigen Tagen wieder vom Tisch. Der grüne Bewusstseinssieg ist total.
“Der Kontinent der Träumer”: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-18759120.html
”…Marina Silva, die Senatorin, ist hier schon gesehen worden: Marina, die Jeanne d”Arc des Waldes.
Wo immer man ihren Namen nennt im Amazonas-Becken, klaren die Gesichter auf. Sie ist die imponierendste Politikerin Brasiliens, und ihre Lebensgeschichte liest sich wie die Legende einer Heiligen, einer Mystikerin aus dem Mittelalter.